Die antike Römerstadt Gerasa – heute Jerash genannt – gehört zu den bekanntesten und weltweit größten Ausgrabungsstätten. Ähnlich der Stadt Pompeji ist hier eine ganze Stadt erhalten geblieben. Hadriansbogen, Hippodrom, verschiedene Tempel und Kirchen, zwei Theater, das Forum oder die Kolonadenstraße Cardo Maximus, an der sich Geschäfte an Lokale reihten – in den Ruinen von Gerasa kann man sich das Leben in einer antiken Römerstadt besonders gut vorstellen.
Stadt Gerasa im Sand
Jerash war Teil des Städtebundes Dekapolis, zu dem sich zehn antike Städte zwischen Damaskus und Amman zusammengeschlossen hatten. Nach einem schweren Erdbeben im Jahr 749 wurde die stark zerstörte Stadt allerdings nicht mehr vollständig aufgebaut, sie verfiel zusehends und versandete. Erst 1806 entdeckte der deutsche Arzt, Wissenschaftler und Orientalist Ulrich Jasper Seetzen ihre Überreste wieder.
Arien aus Norma und Brahms‘ Schicksalslied
Das Konzert am 9. Juli in Jerash findet im Rahmen des Projekts „Roads of Friendship“ des Ravenna Festivals statt, das Freundschaft und Kommunikation durch Musik fördert. Junge jordanische Musiker werden gemeinsam mit dem italienischen Luigi Cherubini Youth Orchestra den zweiten Akt aus Glucks „Orpheus und Eurydike“, Arien und Chöre aus Bellinis „Norma“ – wie etwa die berühmte Arie „casta diva“ – und Brahms‘ „Schicksalslied“ aufführen. Am 11. Juli 2023 sind die 200 italienischen und jordanischen Musiker unter Riccardo Mutis Leitung dann auch in Pompeji zu sehen und hören. Pompeji und Gerasa verbindet ihre römische Vergangenheit, wobei die eine lange unter der Asche des Vesuvs, die andere unter dem Wüstensand begraben lag.
Regelmäßig finden in der antiken Stadt Jerash, aber auch im Weltwunder Petra, direkt vor dem berühmten Schatzhaus, Konzerte und andere Veranstaltungen statt – einmalige Gelegenheiten, diese beiden besonderen Orte Jordaniens auf eine ganz andere Art kennenzulernen.
Foto: Jordan Tourism Board