Foodie

Felix Gabel – Der Poet am Herd im KAI3

Jedes Produkt erzählt eine Geschichte – und Felix Gabel versteht es, diese Geschichten geschmacklich erfahrbar zu machen. Im KAI3 begegnen sich Gegensätze: Bekanntes trifft auf Exotisches, Erdiges auf Feines, Regionales auf Weltgewandtheit. Die Ergebnisse sind fantasievolle Gerichte, die Erinnerungen wecken und neue Horizonte eröffnen.

Filigrane Meisterwerke

Mit einem Champagner Jean Michel Rosé Extra Brut beginnt im KAI3 die kulinarische Poesiereise: filigrane Meisterwerke, komplex wie ganze Menüs, verführen Gaumen und Geist gleichermaßen.

„Wir haben eine Mousse von der Ente für Sie vorbereitet. Sie ist mit weißer Schokolade bestäubt. Und darüber befindet sich Maiseiscreme sowie das Maiskorn in der Kino Variante mit etwas Limettengel“ wird eine weitere, köstliche Miniatur angekündigt. Dazu reicht Sommelier Srdjan Babianovic, der immer ein ausgeprägtes Gespür für besondere Weine zeigt, eine frische wie auch vielschichtige Cuvée Blanc 2022 vom Weingut Voss.

Amuse Bouche im KAI 3. Foto: Carola Faber
Amuse Bouche im KAI 3. Foto: Carola Faber

Der erste Gang „Like Ice in the sunshine“ begeistert beispielhaft für das gesamte Menü durch die kreative Präsentation wie auch den Geschmack. „Ein Eis an einem heißen Sommertag – das ist der Geschmack meiner Kindheit, der Duft der Freiheit und Leichtigkeit. „Erinnerungen an sonnige Tage, wo die Zeit stillzustehen schien und das Leben so unbeschwert war…“ formuliert Felix Gabel die Idee für einen wunderschönen Strandspaziergang, bei dem erst ein Krabbenbrötchen und etwas später Solero Eis genossen wird. Auf dem Teller stellt sich das Gericht komplex und vielschichtig dar: Königskrabbe als Sülze, Carpaccio, Croustades, Veloutè und Praline. In Form einer schwarzen Blume befinden sich darüber eine Ingwerhippe in Blumenform sowie kleine Orangenfilets. Dazu wird ein Orangen-Maracuja-Gelee, Eis und Vanille-Buttermilchsud gereicht. Der Espresso wird durch einen herzhaften Krustentierschaum getauscht. Dazu harmoniert ein charaktervoller, feinherber 2021 „Auf der Lauer“ Riesling vom Weingut Willems-Willems.

Fest der Sinne

Bei „ABEND(B)ROT“ trifft konfierter und gegrillter Rotbarsch auf geräuchertes Paprika-Tomatenpüree, Tintenfisch, fermentierten Knoblauch und schwarze Olive sowie eine luftig-würzige Chorizo-Schaumsauce – kraftvoll und fein ausbalanciert. Das mediterrane Fest der Sinne wird perfekt begleitet von einem eleganten 2023 Les Lutteurs Cabernet Franc der Domaine de la Chapelle Chinon mit pfeffriger Frische und saftiger Frucht.

„Omas Grünkohl“ ganz neu gedacht: Spanferkelbauch trifft auf Austern-Champagner-Beurre Blanc, Grünkohl-Kimchi-Essenz, cremige Senf-Austern-Aromen und Dumpling mit geschmortem Spanferkelkinn, Grünkohl sowie pochierter Auster. Rauchig, erdig, feierlich – wie das Biikebrennen selbst. Dazu harmoniert ein 2018 Chibusque Diego: salzig, mineralisch, vulkanisch – Lanzarote pur.

Like Ice in the sunshine... Foto: Carola Faber
Like Ice in the sunshine... Foto: Carola Faber

Die folgenden „Sweet Dreams Are Made of Cheese“, das ist ein würzig-cremiger Traum aus Chili-Cheese-Spätzle mit fünf Sorten Cheddar, getoppt mit zartem Kalbsbries im mediterranen Röstbrotmantel. Apfelselleriesalat, Röstzwiebelcrumble und Apfelcider-Schaum vollenden das Aromenspiel. Dazu landet Srdjan Babianovic mit einem kraftvollen, weichen 2022 Fermentación Lenta Pedro Ximenez der Bodegas Ximénez-Spinola wieder einen Volltreffer. „Das ist für mich Soulfood“, verrät Felix Gabel.

Kulinarische Gedichte

 „Wenn der kleine Hunger kommt“ – und auf Wagyu trifft: Filet und Shortrib-Ragout verfeinert durch salzgegarte Roscoff-Zwiebel mit Rösti-Pommes, Schmorzwiebelpüree und Deichkäse-Hollandaise. Dazu der 2019 RODA I, ein kraftvoller Rioja mit Tiefe, Würze und samtiger Eleganz, der die Aromendichte eines weiteren kulinarischen Gedichts widerspiegelt.

„Ein Vogel namens Peter“ ist weit mehr als nur ein Stubenkükengericht – es ist eine Hommage an Herbstaromen und feine Handwerkskunst. Die zarte Brust des Stubenkükens trifft auf Hokaido-Kürbiscreme, Gänseleber und einen knusprigen Petersiliencrumble. Dazu ein filigraner Gemüsegarten mit Moosbeeren, gepickelten Kürbisschlaufen und Hühnerhaut-Chips. Die Pumpkin-Spice-Velouté bringt Wärme und Würze, dazu eine Praline aus Brust und Keule. Perfekt mundet dazu ein 2012 Spätburgunder vom Weingut Schumacher – gereift, samtig, mit feinen Röstaromen und Komplexität.

Ein Vogel namens Peter... Foto: Carola Faber
Ein Vogel namens Peter... Foto: Carola Faber

Durch ein erfrischendes Salzwiesenkräuter- Granité mit Yuzuperlen, Anis und dem Kai 3 Sekt wird das „Lachende Ende“ eingeläutet.

Hier trifft gereifter Pfefferweichkäse auf eine dunkle Espressoreduktion. Daneben kandierte Aprikose, Safran-Eis, Aprikosensud, Rauchmandel und Hippe: eine Komposition aus Bitterkeit, Süße und aromatischer Reife. Mutig, verspielt, vielschichtig. Der 2018 Clos Uroulat von Charles Hours Jurançon hält stand – mit exotischer Frucht, lebendiger Säure und feiner Restsüße. Ein Wein, der nicht begleitet, sondern mitgestaltet.

Säure küsst Süße

„Laber Rhabarber“ nennt sich dieses Frühlings-Statement mit Augenzwinkern. Ziegenfrischkäsemousse trifft auf Rhabarber als Salat, Sud und samtiges Püree. Dazu Sauerklee-Sorbet, Hafer-Eis, Crumble und Hippe – Texturen im Wechselspiel. Die 2018er Schlossberg Scheurebe Auslese vom Weingut Thörle bringt mit exotischer Frucht und zarter Würze die perfekte Balance aus Eleganz und Frische.

Zum Finale der erlebnisreichen Aromenreise begeistert das Petit-Fours-Quartett: eine Tartelette, gefüllt mit Bananenmousse, überzogen von Mango und Passionsfrucht sowie mit karamellisierter Quinoa. Dazu eine Interpretation vom Spaghetti-Eis, Youzu-Creme, Blutorangen-Gel und weißem Schokoladen-Crumble. Eine Amarena-Kirschpraline mit Crème brûlée und Tonkabohne sowie eine geeiste Malzpraline, ummantelt von Karamell und Schokolade. Großartig!

Laber Rhabarber... Foto: Carola Faber
Laber Rhabarber... Foto: Carola Faber

Entspannter Luxus an der Nordsee – ein Rückzugsort auf Sylt

Wer dem Trubel des Alltags entfliehen möchte, findet auf Sylt einen Ort, der Ruhe, Stil und Natur in vollendeter Harmonie vereint: ein privat geführtes 5-Sterne-Superior-Hotel, das sich direkt an der Küste sanft in die Dünenlandschaft schmiegt. Die klare Meeresluft, das Rauschen der Wellen und die Weite des Horizonts – hier scheint die Natur selbst Teil des Interieurs zu sein. 

Das Gebäude aus kanadischem Zedernholz verschmilzt bei Sonnenlicht nahezu mit der Umgebung. Großzügige Fensterfronten und helle Innenhöfe holen das Draußen nach drinnen und schenken jedem Raum eine wohltuende Leichtigkeit. Die 77 stilvoll eingerichteten Zimmer und Suiten bieten mit eigenen Balkonen oder Terrassen Ausblicke, die atmen lassen – ob Sonnenaufgang über der Heide oder dramatischer Nordseehimmel. In der hauseigenen Bibliothek warten 1.400 von Elke Heidenreich ausgewählte Bücher auf ruhige Lesestunden. 

Direkt am Hotel gelegen, bietet der GC Budersand pures Golfvergnügen auf einem echten Links Course. Das Spa auf 1.000 Quadratmetern rundet das Erlebnis ab – in jeder Beziehung ein Ort für echte Entschleunigung.

 

Informationen:

www.budersand.de

www.privathotels-sylt.de

Fotos: Carola Faber

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