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Madrevite – uralte Wurzeln und moderne Kellertechnik

Der Name des Weinguts Madrevite bezieht sich auf ein historisches Gerät, mit dem ehemals gefüllte Weinfässer verschlossen wurden. Der Gründer des Weinguts, Nicola Chiucchiurlotto wählte diese Bezeichnung, um einen Bezug zwischen Vergangenheit und Tradition in Kombination mit modernen landwirtschaftlichen Weinbautechniken herzustellen.

Madrevite wurde im Jahr 2003 gegründet, als Nicola Chiucchiurlotto begann, den Familienbetrieb umzustellen und einen Teil der alten Weinberge seines Großvaters Zino aus dem Jahr 1978 neu bepflanzte. Wie die meisten landwirtschaftlichen Betriebe war das Gut früher ein Subsistenzbetrieb, zu dem nicht nur Weinberge, sondern auch Olivenhaine sowie Anbauflächen für Getreide und Hülsenfrüchte gehörten. Heute umfasst Madrevite 60 Hektar Land auf drei bewaldeten Hügeln an der Grenze zwischen Umbrien und der Toskana: zwölf Hektar davon sind Weinberge und fünf Hektar sind mit Olivenbäumen bepflanzt. Neben weiteren kleinen  Waldflächen besteht der Rest aus Ackerland. Die Weinberge von Madrevite sind im Durchschnitt 20 Jahre alt. Sie liegen zwischen 280 und 350 Metern über dem Meeresspiegel. Mit Unterstützung des Winzers Emiliano Falsini und des Agronomen Stefano Dini werden von Madrevite pro Jahr etwa 35.000 Flaschen Wein produziert.

Rebstöcke von Madrevite. Foto: Carola Faber
Rebstöcke von Madrevite. Foto: Carola Faber

Nachhaltigkeit spielt ein große Rolle

Beim Weingut Madrevite wird biologische Landwirtschaft betrieben. Ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit sind das Prinzip, das alle Aktivitäten des Weinguts inspiriert und bestimmt. Nicola Chiucchiurlottos legt großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Weinproduktion.

Eine ständige Verbeserung der Bodenfruchtbarkeit, die Erhöhung der Artenvielfalt in der Umwelt sowie der Verzicht auf den Einsatz von chemischen Herbiziden und Pestiziden sind für den Winzer ebenfalls selbstverständlich. Die Weinkellerei Madrevite verfügt über einen Gär- und Weinbereitungsraum mit Stahltanks, die mit einem Temperaturkontrollsystem ausgestattet sind. Die Gärung erfolgt spontan und ohne Zusatz von Hefe, um die sorgfältige Auswahl der gesündesten und am besten ausgereiften Trauben zu unterstreichen; die Mazeration auf den Schalen variiert je nach Jahr und Bedarf. Eine sanfte Pressung und natürliche Klärung werden bevorzugt. In den beiden Reifungsräumen befinden sich die historischen Betonfässer, die großen Holzfässer und kleine Barriques aus französischer Eiche. Zu den neuesten Errungenschaften gehören zwei große Betoneier.

Nicola Chiucchiurlottos. Foto: Carola Faber
Nicola Chiucchiurlottos. Foto: Carola Faber

Ideales Terroir für den Weinanbau

Der Weinbau hat in diesem Gebiet uralte Wurzeln, die bis in die etruskische und römische Zeit zurückreichen. Die Beschaffenheit des Bodens und ein einzigartiges Mikroklima sorgen für  optimale Wachstumsbedingungen. Die Winter sind mild, die Sommer warm und luftig, und die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sorgen für Frische und Langlebigkeit des Weins. Die lehmigen Böden gelten als guter Wasserspeicher, während die gröberen Böden den Weinen Fülle und Länge verleihen. Zu den wichtigsten roten Rebsorten, die bei Madrevite angebaut werden, zählen Gamay del Trasimeno, Sangiovese, Montepulciano und Syrah. Die weißen Sorten sind Trebbiano Spoletino und Grechetto.

Spannender Querschnitt

Hinter dem Namen Futura verbirgt sich ein Schaumwein, der aus Trebbiano Spoletino-Trauben hergestellt und nach der traditionellen Methode vinifiziert wird. In der Nase sind Aromen von weißen Früchten, zarte Zitrusnoten, Apfel, Birne und Hefe zu vernehmen. Im Mund zeigt er sich frisch, cremig und überzeugt durch seine feine, anhaltende Perlage.

Betoneier bei Madrevite. Foto: Carola Faber
Betoneier bei Madrevite. Foto: Carola Faber

Die Trauben für den Reminore wurden mit der Hand gelesen. Die Mazeration auf der Schale erfolgte zwischen 36 und 48 Stunden. Der Wein reifte erst sechs Monate in Edelstahltanks auf der Feinhefe und weitere sechs  Monate in der Flasche. Eleganz, Mineraltiät, Cremigkeit und Komplexität charakterisieren den reinsortigen Trebbiano. Ebenfalls als Handlese erfolgte die Lese für den Opra, einen reinsortigen Gamay. Er reifte zehn Monate in Zementtanks und anschließende drei Monate in der Flasche. Rote Früche, Zwetschge und Schattenmorellen sind im Aroma zu vernehmen. Auch leichte  Tannine sind spürbar. Im Geschmack dominiert Kirsche. Der C’Osa Gamay del Trasimeno wurde sechs Monate im Beton und zwölf Monate im großen Holzfass ausgebaut. In der Nase sind Kirschen und Waldfrüchte präsent. Der geschmeidige, reinsortige Grenache zeigt sich fruchtbetont und strukturreich.

Der Tiulla, ein duftender Syrah, der mit einem Bukett aus Waldbeeren, Pflaumen und Kräutern schon in der Nase betört, führt am Gaumen zu einer angenehmen, konzentrierten Frische. Für den Topwein „Che Syrah Sarà“ erfolgte die Gärung und Mazeration etwa zehn  Tage auf den Schalen. Danach reifte der Syrah zwölf Monate in französischen und amerikanischen Eichenfässern sowie zwölf Monate in der Flasche. Das Ergebnis ist ein betörender Wein mit Aromen von Gewürzen und kleinen Beeren. Neben der Holznote sind im Mund samtige Tannine, Eleganz und ein feines Säurespiel zu vernehmen.


Informationen:

Madrevite, www.madrevite.com

Foto: Carola Faber

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