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Ein versteckter Schatz hinter barocker Fassade

Der Haupteingang des Hotels ist unauffällig, lässt sich fast übersehen. Wer hier zu späterer Stunde bei Dunkelheit anreist, muss schon genau hinsehen. Das hinter barocker Fassade befindliche Hotel kann sich allerdings durch seine elaborierte Lage durchaus als „1. Haus am Platze“ bezeichnen lassen. Gerade mal einen Steinwurf ist es bis zum Stephansdom. Diverse Zimmer des Hotels bieten einen unverbauten Blick auf die Dom- und Metropolitankirche zu St. Stephan und allen Heiligen. Denn so lautet die eigentliche Bezeichnung des Stephansdom, dessen Namensgeber der heilige Stephanus ist, welcher als erster christlicher Märtyrer gilt.

Als Ausgangspunkt für einen Besuch in Wien ist das „The Leo Grand“ mehr als anzuempfehlen, sind doch die meisten Sehenswürdigkeiten und Museen in meist weniger als 15 Minuten anzusteuern. Die Innenstadt mit der Einkaufsstraße ist in weniger als fünf, die Staatsoper in zehn Gehminuten und die Wiener Hofreitschule oder der Prater in vielleicht zehn Minuten mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Zentraler geht es wirklich kaum!

Die barocke Fassade des "The Leo Grand". Foto: Werner Streitfelder
Die barocke Fassade des "The Leo Grand". Foto: Werner Streitfelder

Palais Leopold oder The Leo Grand?

Einst gehörte das Gebäude dem Bankier Samuel Oppenheimer. Im 17. Jahrhundert war er wohl durchaus eine der wichtigsten Personen in Wien, war er doch verantwortlich für die Geldtransaktionen und die Finanzierung kaiserlicher Belange. Und nur um sich der Dimensionen klar zu sein: Oppenheimer galt als Finanzier der Kriege gegen die Türken und später gegen die Franzosen. Das Vermögen des Bankiers war für die Unterstützung der gesamten österreichischen Armee verantwortlich.

Tatsächlich gab es Überlegungen der heutigen Eigentümer, den Namen Oppenheimer irgendwie in die Namensgebung für das Hotel einzusetzen. Aber dieser Name erschien dann wohl doch zu „belastet“, auch wenn kein Bezug zu dem US-amerikanischen theoretischen Physiker Robert Oppenheimer bestand. Über den Namen „Palais Leopold“, der lange Zeit im Team favorisiert wurde, erfolgte final die Namenstaufe auf „The Leo Grand“ – eine Huldigung an vergangene Zeiten und den damit verknüpften Kaiser Leopold I. …

Kamin in der Lobby. Foto: Redrec
Kamin in der Lobby. Foto: Redrec

Die vergangenen Zeiten und die Historie sind schon direkt im Lobbybereich ersichtlich. Linksseitig ein wunderschöner Kamin, etwas weiter empfängt schon die gastronomische Einheit des Hotels, das DOTS Restaurant, die Gäste. Gerade in den Abendstunden ein scheinbar prominenter Ort. Der F&B Partner des „The Leo Grand“, die DOTS Gruppe von Unternehmer Martin Ho, zeichnet sich sowohl für das Abendgeschäft als auch das morgendliche Frühstück verantwortlich.

Sharing-Konzept

Ein Buffet bietet das DOTS dabei nicht an, hier ist alles à la carte. Bedeutet natürlich auch, dass selbst ein Frühstück schon ein Kostenfaktor sein kann. Die Atmosphäre im DOTS dürfte gerade in den Sommermonaten durch die zu öffnende Dachkonstruktion einen guten Start in den Tag ermöglichen. Die zu bestellenden Speisen sind mehr als reichhaltig: Vom poched egg, über coco beans humus bis hin zu smoked salmon und fruits… hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Auch für ein ausgiebiges Dinner steht die Karte bereit, bietet vom Dim Sum Bereich über die Hauptspeisen vegetarische und nicht-vegetarische Gerichte an. Als Sharing-Konzept ausgelegt, weist die Karte sehr zu empfehlende asiatisch inspirierte Hauptgerichte aus. Das Roastbeef mit einer Morchel Creme Sauce und das „Honey glazed roasted chicken“ sind dabei absolut empfehlenswert, keine Frage. Und um den Abend ausklingen zu lassen, befindet sich nur wenige Meter entfernt die Bar des Hotels…

Sehr zu empfehlen: "Honey glazed roasted chicken" im DOTS. Foto: The Leo Grand / DOTS
Sehr zu empfehlen: "Honey glazed roasted chicken" im DOTS. Foto: The Leo Grand / DOTS

Zimmer und Suiten

Wie eingangs beschrieben, stehen 76 Zimmer und Suiten bereit die Gäste zu empfangen. Individuell eingerichtet, hat sich Chefdesignerin Gabriele Lenikus in den Räumlichkeiten geschmackvoll verewigt. Gerade in den oberen Etagen des Hotels werden die Räume wunderschön durch die alten Holzbalken des Daches akzentuiert.

Pastellfarbenes Interieur und Farbgebung dominieren in den Zimmern, stets durch das eine oder andere Detail sinnvoll ergänzt: stilvolle fast verspielte Lampen, Fernseher, die in Verkleidungen über den künstlichen Kaminen eingelassen sind, edle Tapeten oder auch barock-anmutende Schreib- bzw. Schminktische.

Lounge von Sisley. Foto: Sisley
Lounge von Sisley. Foto: Sisley

Einen SPA hat das The Leo Grand im Übrigen nicht, allerdings gibt es die Zusammenarbeit mit Sisley. Das französische Unternehmen befindet sich mit einer Filiale gleich vis-à-vis. Sicherlich kein vollwertiger Ersatz für die herkömmlichen Treatments in einem SPA, dennoch werden hier Gesichtsbehandlungen und Kosmetika angeboten, die es lohnen entdeckt zu werden!


Informationen:

www.theleogrand.com

www.sisley-paris.com/de-DE

Fotos: The Leo Grand, Werner Streitfelder, Michael Schabacker, Redrec

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