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Landhaus Stricker: Sterneküche mit feinen Kontrasten und klarer Handschrift

Der Alltag legt beim Aufenthalt in den 38 komfortablen und hochwertig ausgestatteten Zimmern und Suiten eine wohlverdiente Pause ein – und weicht auch im gemütlichen Restaurant Siebzehn 84 und im Gourmetrestaurant Bodendorf`s weiter zurück, als die Nordsee bei Ebbe!

So anregend und spannend sich Rezepturen und Texturen hier präsentieren, so entspannt fällt die Zeit im einzigartigen Spa des Hotels aus. Dessen exklusiven Club-Charakter erlebt man beim Relaxen in der Wellness-Lounge mit Kamin ebenso wie beim Training im First-Class-Gym oder bei einigen Bahnen im großen Pool.

Im Landhaus Stricker auf Sylt verschmelzen stilvolle Entspannung und gelebte Gastfreundschaft zu einem Aufenthalt, der lange nachwirkt. Das 5-Sterne-Superior-Hotel ist weit mehr als eine luxuriöse Unterkunft – es ist ein Ort mit Seele. Holger Bodendorf und sein engagiertes Team kümmern sich mit spürbarer Herzlichkeit um das Wohl ihrer Gäste und schaffen so ein unverwechselbares Zuhause auf Zeit.

In den 38 geschmackvoll designten Zimmern und Suiten lässt der Alltag los – und macht Platz für Ruhe, Genuss und Gelassenheit. Diese ziehen sich auch kulinarisch durch das Haus: Im Restaurant 1784 wird feine norddeutsche Küche mit Charakter serviert, im Gourmetrestaurant Bodendorf`s wird jeder Gang zur kleinen Inszenierung.

Sternekoch Holger Bodendorf. Foto: Carola Faber
Sternekoch Holger Bodendorf. Foto: Carola Faber

Sternekoch Holger Bodendorf lebt seine Leidenschaft mit spürbarer Begeisterung. Als Gastgeber und Visionär verbindet er Authentizität mit Innovationsgeist. Für ihn zählen der Gast, der Geschmack – und der tägliche Antrieb, stets das Beste zu geben.

Fein abgestimmt und klar inszeniert

Schon die Grüße aus der Küche setzen ein klares Zeichen: präzise, kontrastreich, mit Tiefgang. Dazu ein Glas Laurent-Perrier Cuvée Rosé – frisch, charmant und präsent. Das Aroma reifer Erdbeeren trifft auf einen Hauch Minze, darunter eine feine Hefenote. Die Perlage ist lebendig, der Eindruck am Gaumen angenehm weich. Pinot Noir sorgt für klare, rotbeerige Aromen, die mit einer zurückhaltenden Säure gut ausbalanciert sind.

Helgoländer Hummer, begleitet von weißem Spargel, frischer Gurke und einem Hauch Radieschen-Essig, harmoniert perfekt mit der Würze von Bohnenkraut – eine Komposition, die die Jahreszeit schmecken lässt. Dazu der 2019 Riesling pur mineral vom Weingut Rudolf Fürst: Mit feiner Reife, lebendiger Säure und mineralischer Tiefe ergänzt er das Gericht pointiert. Noten von Zitrus und ein Hauch Holz verleihen Struktur und Frische.

Zart gegartes Stubenküken mit dem feinen Sot-l’y-laisse wird begleitet von frischen Erbsen, erdigen Morcheln und einer seidigen Kohlrabi-Velouté, veredelt mit dem eine Spur Quatre Epices verbindet das Gericht elegant Tiefe und Leichtigkeit. An seiner Seite: der 2023 Grüner Veltliner „Brenner“ von Ott. Mit duftigem Einstieg – Orangenblüte, Lavendel, ein Hauch Minze – entfaltet sich der Wein zunehmend vielschichtig. Rauchige Noten und salzige Mineralität treffen auf zitrische Frische und feine Säure. Gemeinsam entsteht ein spannungsreicher Genussmoment, bei dem Wein und Küche auf Augenhöhe kommunizieren.

Norwegische Jakobsmuschel. Foto: Carola Faber
Norwegische Jakobsmuschel. Foto: Carola Faber

Mit der norwegischen Jakobsmuschel wird eine weitere Delikatesse gereicht. Mit ihrem nussigen, leicht süßlichen Aroma bringt sie eine stille Eleganz auf den Teller. Begleitet wird sie von Shiitake-Pilzen, Lardo und einer feinen Edamamecrème – erdig, cremig, mit grünem Biss von Brunnenkresse. Ein Gang, der Kontraste klug austariert und dennoch zurückhaltend bleibt. Dazu passt der 2019er Chardonnay Réserve von Wittmann, der mit seiner burgundischen Stilistik Tiefe und Struktur bringt. In der Nase entfalten sich Aromen von gelben Früchten, etwas Hagebutte und ein Hauch grüner Tee. Am Gaumen dann saftig, salzig, mit feiner Säure und zartem Grip – ein Wein, der dem Gericht Raum lässt und es zugleich mit subtiler Kraft stützt. Kein lautes Duo, aber eines mit langem Nachhall.

Bretonischer Kabeljau trifft auf intensive Jus und Pancetta verleiht dem feinen Fisch Biss und Tiefe, während Birne und Dillblüte frische, fast florale Akzente setzen. Ein Spritzer Verjus sorgt für lebendige Säure und rundet das elegante Gericht ab. Sommelier Jean-Christophe Weislinger ergänzt die Speise durch einen gereiften Riesling Alsace Munsch 2016 von seinem eigenen Weinberg. Mit Noten von Zitrus und Honig, lebendiger Säure und harmonischem Finish bildet der Wein eine perfekte Begleitung für ein Gericht, das Leichtigkeit und Raffinesse vereint.

Raviolo – ein Bissen voller Finesse

Perfekt geschmorter Tafelspitz aus Galicien, sorgsam eingehüllt in feine Pasta – damit folgt ein Gericht, das Wärme, Tiefe und enorme Schmackhaftigkeit ausstrahlt. Begleitet wird der Raviolo von samtigem Herzbries, dessen milde Intensität mit Sellerie und gerösteter Haselnuss in Dialog tritt. Ein Hauch Safran durchzieht das Ensemble mit eleganter Würze und etwas Exotik. Dazu im Glas: eine Riesling Spätlese aus dem Elsass von Munsch – mit reifer Frucht, floraler Nase und einer feinen Süße-Säure-Balance, die die aromatische Vielschichtigkeit des Gerichts sanft unterstreicht.

Raviolo mit samtigem Herzbries. Foto: Carola Faber
Raviolo mit samtigem Herzbries. Foto: Carola Faber

Ein Hochkaräter unter den Rindfleischsorten: das japanische butterzarte A5 Strip Loin ist fast schon ein Erlebnis für sich. Dazu Onglet, das kernige Pendant mit Charakter, als geschmacklicher Kontrast. Erdige Topinamburcreme, süßlich-knusprige Röstzwiebeln und eine tiefgründige PX-Sherryessig-Jus schaffen Balance und Spannung. Ein Gericht zwischen Eleganz und rustikaler Tiefe. Begleitet wird es von einem 2018er Pommard Les Cras von Michel Bouzereau et Fils.  – ein Burgunder. In der Nase sind Aromen von Eiche, Tabak, dunklen Pflaumen und Wildkräuter zu vernehmen. Am Gaumen ist sind es Sauerkirschen und straffe Tannine, die dem Fleisch Paroli bieten.

Ausdrucksstark und zugleich fein – das Kotelett vom Salzwiesenlamm bringt mit seinem kräuterwürzigen Aroma die Landschaft auf den Teller. Begleitet von zart gegarten Artischocken, würzigem Bärlauch und fruchtigem Granatapfel entsteht ein spannungsreicher Dreiklang zwischen Erde, Frische und Süße. Etwas Kefir sorgt für eine milde, säurebetonte Frische, die das Gericht leicht und lebendig wirken lässt. Dazu harmoniert ein Le Difese 2018, Tenuta San Guido mit Geschmeidigkeit und Komplexität. Kirsche und dunkle Beeren prägen die Nase, feine Kräuter und Zedernholz setzen elegante Akzente. Am Gaumen gibt sich der Wein würzig, weich und mit feinen Tanninen.

Zwischen Säure und Seele

Junger Rhabarber bringt mit seiner feinen Säure Frische und Leichtigkeit auf den Teller. Sanfte Vanillemousse ergänzt mit Cremigkeit und Wärme, während ein knuspriger Buchweizen-Sablé für Struktur sorgt. Verbenen-Eistee durchzieht das Dessert mit einer kühlen, zitronig-klaren Kräuternote. Dazu schmeichelt ein Gewürztraminer 2015 Alsace Munsch – Coteaux du Haut Koenigsbourg nach Honig, exotischen Früchten und kandierter Zitrus duftend. Am Gaumen zeigt der Wein seine Tiefe: süßlich-herb, würzig, mit klarer Säurestruktur und mineralischem Rückgrat. Trotz seines Alters wirkt er lebendig, balanciert und kraftvoll – ein Gewürztraminer mit Charakter und Finesse, der das Dessert nicht überdeckt, sondern leise begleitet.

Das 5-Sterne-Superior-Hotel Landhaus Stricker. Foto: Carola Faber
Das 5-Sterne-Superior-Hotel Landhaus Stricker. Foto: Carola Faber

Feinste Valrhona Jivara 40 Prozent trifft auf Erdnuss – ein Spiel aus Cremigkeit und Crunch, Süße und Umami. Fruchtige Tigerpflaume bringt Frische und leichte Säure, während Toffee für vertraute Wärme sorgt. Fior di Latte rundet das Ensemble mit milchiger Leichtigkeit ab – wie ein letzter, sanfter Akkord. Umschmeichelt wird das Dessert von einem Banyuls Grenache von Gérard Bertrand. Im Duft des Vin doux naturel sind Nüsse, Karamell, und eingelegte Früchte präsent. Am Gaumen wirkt er weich, vollmundig und tiefgründig. Eine Begegnung von Dessert und Wein, bei der sich Aromen nicht nur ergänzen – sondern gegenseitig zum Leuchten bringen.


Informationen:

www.landhaus-stricker.com

privathotels-sylt.de

Fotos: Carola Faber

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