Die zeitgemäße Einrichtung des La Gallerie, verziert mit Drucken von Chagall, schafft eine inspirierende Atmosphäre, während die Küche mit frischen saisonalen Köstlichkeiten, die aus hochwertigen Zutaten aus der Region und der ganzen Welt kreiert werden, begeistert. Die umfangreiche Weinkarte bietet insgesamt mehr als 300 verschiedene Auswahlmöglichkeiten, wobei der Schwerpunkt auf regionalen Weinen liegt. Zusätzlich stehen über 20 erlesene Weine zur Auswahl, die im offenen Ausschank serviert werden.
„Bei mir werden die Weine zu akzeptablen Preisen angeboten. Ich erhebe so eine Art Korkgeld. So kostet der 2017 Chambertin Grand Cru hier nur 1600 Euro. In Hamburg wären es eher 5000 Euro“, berichtet Küchenchef Christoph Rubel und ergänzt: „So lege ich auch großen Wert auf gute Produkte zu fairen Preisen“. Gerade erst wurde das Restaurant von Gault&Millau mit dem „Grand Selection Award – Wine 2023/ 2024“ mit vier von fünf Trauben für die beste Weinkarte ausgezeichnet.
Geboren 1963 in Kaiserslautern, begann er schon früh seine kulinarische Reise. Nach der Ausbildung zum Konditor von 1978 bis 1981, verschrieb er sich der Kochkunst und absolvierte von 1981 bis 1983 eine zweite Ausbildung als Koch. Die Karriere nahm Fahrt auf, als er im renommierten Kurhotel Krone seine Fähigkeiten einsetzen konnte, denn 1983 erlangte er den Titel des Deutschen Vize-Meisters der Junioren.
Von 1984 bis 1989 sammelte er vom Katzenbergers Adler in Rastatt über die Burg Windeck in Bühl bis hin zum Landhaus Scherrer in Hamburg unter der Führung von Heinz Wehmann und schließlich im dem Tantris in München unter Heinz Winkler weitere wertvolle Erfahrungen. Als Küchenchef in München Bogenhausen festigte er seinen Platz in der kulinarischen Welt, bevor er sich in einem viersemestrigen Fachstudium zum staatlich geprüften Betriebswirt für Hotelerie & Gastronomie weiterbildete (1990-1991). Diese akademische Grundlage ebnete den Weg für seine Tätigkeit bei der Unternehmensberatung Holst + Partner in Dortmund-Berlin, wo er seine Expertise in Gastronomie-Beratung und Pre-Openings einbrachte. Außerdem übernahm er die Position des Betriebsleiters bei Food & Fun Catering in Dortmund und widmete sich dem Catering- und Event-Service.
Von 2001 bis 2013 wurde Christoph Rubel Inhaber und Küchenchef vom Schlosshotel Rockenhausen. Seit 2014 führt er als Küchenchef die Geschicke der La Gallerie in Mainz und setzt dort seine ausgeprägte Leidenschaft für kulinarische Kreativität und hohe Ansprüche fort. Die vielseitige Reise durch die Welt der Gastronomie spiegelt nicht nur die berufliche Entwicklung, sondern auch eine anhaltende Hingabe an die Kunst des Kochens und die Freude, Menschen mit außergewöhnlichen Geschmackserlebnissen zu begeistern.
Kunstvolle Genussreise
Die fein ausbalancierte Genussreise in La Gallerie beginnt mit einer köstlich kombinierten Variation von der Wildgarnele und Jakobsmuschel sowie Wurzelgemüse in Texturen. „Für mich ist der Geschmack der guten Produkte entscheidend und nicht gleich 15 verschiedene Aromen“, beschreibt der Küchenchef seine Intention, die bei dem Meeresfrüchte-Menü hervorragende zum Ausdruck kommt. Dazu wird ein Winzersekt (Chardonnay) vom Weingut Hahnmühle gereicht. Die feine Perlage und eine dezente Frucht umspielen geradezu die charakterstarke Vielfalt auf dem Teller.
Sehr gelungen ist ebenfalls der gebackene Zanderkloß auf einer cremigen Flusskrebs-Gemüsenage und Schnittlauchschaum. Das kontrasteiche Spiel der Texturen und klar definierbarer Aromen setzt sich in einem 2021 Blanc de Noir Spätburgunder vom Weingut Gutzler fort. Der weiß gekelterte Rotwein zeigt zarte Nuancen von Erdbeeren und Johannisbeeren sowie Harmonie in der Struktur.
Pulpo-Ravioli an weißem Tomatensud und Basilikumöl – perfekt gegart und einfach köstlich! Ergänzt wird die schmackhafte Nudelspezialität mit einem 2020 Vermentino di Sardegna DOC „Primo Bianco“ der Kellerei Mesa. Intensität in der Nase, Frucht, Eleganz und Harmonie geben sich als ebenbürtige Partner im Glas zu der Delikatesse auf dem Teller.
Als Hauptgang wird ein Duett vom Seehecht (Saltimbocca und Crêpinette) an Wermuthschaum gereicht. Gewickelt, gekocht, gebraten, geschäumt – eine feine Komposition zeigt gleichzeitig die farbenreichen Facetten des Fisches auf. Potenziert wird das kulinarische Erlebnis durch einen 2021 Chardonnay-Weißburgunder vom Weingut Peth-Wetz. Teilweise im Barrique ausgebaut wirkt der cremige Wein angenehm verspielt, zeigt Tiefe und Eleganz. Duftnoten, wie Vanille und Hefe mischen sich mit gelben Früchten. In Erinnerung bleibt auch die Mineralik.
Zum Finale gefällt der köstliche Schaum von der weißen Valrhona Schokolade mit Ragout und Eis von der Brombeere – ein feiner und würdiger Abschluss, der noch einmal durch eine verführerische 2018 Riesling Auslese vom Weingut Hahnmühle treffend belebt wird.
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Fotos: Carola Faber