Foodie

Kulinarik in Sopot

Stolz wirbt Sopot zurecht mit dem Slogan „Kleinste der großartigen Städte“ – und hat wahrlich Besonderes zu bieten. Da ist zum einen die spektakuläre, 1827 eingeweihte Seebrücke Sopot, die heute mit ihren 512 m Länge die längste hölzerne Seebrücke Europas ist. Gegen einen kleinen Obolus kann man auf ihr flanieren und die grandiose Aussicht auf die Danziger Bucht, die Badestrände und das berühmteste Etablissement vor Ort, das Hotel Sofitel Grand Sopot genießen.

Von der Seebrücke geht es direkt auf den Plac Zdrojowy (Heilbad- bzw. Heilbrunnenplatz) mit dem markanten früheren Leuchtturm, der 1903/1904 als Teil des Balneologischen Instituts erbaut wurde. An dem würdigt eine Gedenktafel den Mediziner Jean Georg Haller (1775 – 1830), der 1823 die erste Kuranstalt in Sopot eröffnete. Direkt gegenüber lädt die von Haller zum Sprudeln gebrachten St.-Wojciech-Heilquelle, deutsch auch Adalbert-Quelle genannt, zum Kuren ein. Ganze 300 m weiter ragt dann das gewaltige Sofitel Grand Sopot, von 1924 bis 1927 „Kasino Hotel“ (Grand Hotel), auf. Es wurde 2006 generalsaniert und modernisiert.

Sofitel Grand Sopot. Foto: Ellen Spielmann
Sofitel Grand Sopot. Foto: Ellen Spielmann

Viele illustre Gäste übernachteten schon im Hotel, darunter Alfonso XIII., König von Spanien, der französische Sänger Charles Aznavour, Josephine Baker, Fidel Castro, Marlene Dietrich, Greta Garbo, Charles de Gaulle, dem heute sogar die Imperial Suite gewidmet ist, Henry Kissinger, Schah Reza Pahlavi, Shakira oder Schauspieler Omar Sharif. Sie alle werden in der herrlichen Fotogalerie in der Lounge des Hotels auf Fotos gewürdigt. Nun gibt sich hier Polens Elite ein Stelldichein: Schauspieler, Regisseure, Politiker und internationale Gäste bevölkern etwa Le Bar im Erdgeschoss, trinken exzellente französische Weine oder Cocktails, ordern polnischen Käse und Kaviar.

Man bewundert das einzigartige Treppenhaus und diniert im viel Flair versprühenden Grand Blue Restaurant. Dank großer Fenster schweift hier der Blick frei auf Strand, Bucht und Seebrücke. Sommertags speist man auch auf der schicken Gartenterrasse unter weißen Sonnenschirmen. Für die äußerst kreative, inspirierte Küche sorgen hier Executive Chef Tomasz Iwańca und sein Team. Man lädt zu Frühstück, Lunch und Dinner. Reservieren sollte man frühzeitig, denn der Andrang ist groß!

Konsequent saisonale Produkte... Foto: Ellen Spielmann
Konsequent saisonale Produkte... Foto: Ellen Spielmann

Tomasz Iwańca schwört auf fangfrischen Fisch, vor allem Meeresfrüchte, sowie konsequent auf lokale saisonale Produkte. Auf der Speisekarte finden sich aber auch vegetarische Gerichte, ebenso Taube oder z. B. auch Strauß, dessen Fleisch von einer nahen Straußenfarm stammt. Besonders angetan hat Tomasz Iwańca die Wiederbelebung alter historischer Rezepte aus der ersten Hälfte des 20. Jh.s. Seine Küche ist deutlich französisch-polnisch geprägt und eine Perle unter den Restaurants entlang der polnischen Ostseeküste. Darf es zum Entrée marinierter Kabeljau an grünem Tee, Shrimp-Mayonnaise, Gin, Rosmarin und Apfel sein? Oder doch lieber die Meeresfrüchteplatte mit Knoblauch, Chili, Petersilie und Baguette? Oder Tatar vom Strauß mit Roter Bete, Schnittlauch, frittiertem Eigelb, Moosbeeren und Brioche?

Natürlich wird auch polnischer Antonius-Kaviar vom Stör geboten, ebenso Austern und Hummer. Sehr zu empfehlen ist die Fischsuppe mit Steinpilzen. Unter den Hauptgerichten lockt das Schwertfischsteak mit Couscous, Sesam, Schnittlauch und Apfel. Oder darf es doch lieber ein leckeres Tunfisch-Gericht sein? Unschlagbar ist die Goldmakrele mit Spinat, Tomaten, Kartoffeln, Oliven und Kapern. Oder man entscheidet sich für Confit von der Gänsekeule mit Rotkraut, Pflaume, Kürbis und Orangen-Kartoffel-Gratin!

Küche ist französisch-polnisch geprägt. Foto: Jürgen Sorges
Küche ist französisch-polnisch geprägt. Foto: Jürgen Sorges

Und natürlich bietet das Grand Blue dazu passende Weine, auch lokale Biere und Cider. Wunderbar sind schließlich die Desserts samt Eiscremes und Sorbets. Die Alternative ist eine Auswahl herzhafter französischer und polnischer Käsesorten mit Nüssen, Honig und Früchten. Großartig ist die Schokoladen-Lava mit Rosmarin-Banane, Creme und Zitrone. Keine Frage: Tomasz Iwańca und Team setzen Maßstäbe!


Informationen:

PROT, Informationszentrum: www.pomorskie.travel/en

Tourismusinformation Gdańsk: www.visitgdansk.com/de

Touristeninformation Sopot: www.visit.sopot.pl/en

Sofitel Grand Sopot: www.sofitelgrandsopot.com

Fotos: Jürgen Sorges, Ellen Spielmann

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