Foodie

Entdeckungsreise zwischen Tradition und Moderne

Der Abend des „Dinner mit Benjamin Pfeifer“ beginnt mit einem äußerst feinperligen Brut Réserve in der Doppelmagnum von Pol Roger. Dieser Champagner, bekannt für seine Eleganz und Feinheit, bereitet die Gaumen perfekt auf das Festmahl vor.

Sashimi vom Altrhein-Zander

Das Sashimi vom Altrhein-Zander, kunstvoll angerichtet mit Kohlrabi, Haselnuss und Wintertrüffeln, ist ein wahrer Genuss. Die zarte Textur des Zanders, der frisch und geschmackvoll war, wurde durch die erdigen Aromen des Kohlrabis und die Noten der Haselnüsse wunderbar ergänzt. Die Wintertrüffel verliehen ihm eine luxuriöse Tiefe. Die Weinauswahl zu diesem ersten Gang ist ebenso überlegt wie der Gang selbst. Der 2016 Lohpfad Chardonnay aus Rheinhessen, ein Magnum von Simone Adams, bietet mit seiner komplexen Struktur eine wunderbare Balance zwischen Frische und zurückhaltenden Rauchnoten. Die leichte, fast salzige Mineralität des Weins rundet den Fischgeschmack ideal ab und lässt die zarten Aromen des Zanders zur Geltung kommen. Der zweite Wein, ein 2018 Wickerer Nonnberg „Vier Morgen“ Riesling VDP.GG aus dem Rheingau von Weingut Flick, setzt auf eine fruchtige Frische, die den Geschmack der Haselnüsse und des Trüffels elegant begleitet.

Sashimi vom Altrhein-Zander mit Kohlrabi, Haselnuss und Wintertrüffel. Foto: Carola Faber
Sashimi vom Altrhein-Zander mit Kohlrabi, Haselnuss und Wintertrüffel. Foto: Carola Faber

Perfekt gegrillt und saftig

Der zweite Gang, gegrillter Aal mit Imperialkaviar, Yuzu-Sansho und Kiribushi Daikon, ist ein weiteres Meisterwerk der Küche. Der Aal, punktgenau gegrillt und saftig, wird durch den salzigen Kaviar und die frischen Aromen des Yuzu und Sansho-Pfeffers zu einem wahren Geschmackserlebnis. Der Kiribushi Daikon, ein fermentierter Rettich, setzt einen erdigen Kontrapunkt zu den anderen Zutaten. Die Kombination der Aromen ist sowohl überraschend als auch harmonisch. 

Die Weinbegleitung zu diesem Gang bildet ein Erlebnis für sich. Der 2022 Chablis Tête d’Or von Domaine Billaud-Simon aus dem Burgund zeigt sich mit einer glasklaren Frische und mineralischen Tiefe, die den komplexen Aromen des Aals und des Kaviars gerecht wird. Der zweite Chablis, der 2022 Chablis 1er Cru Mont de Milieu, ebenso von Billaud-Simon, glänzt mit seiner lebendigen Säure und einer feinen Fruchtigkeit, die die Assoziation von frischem Meer und salzigem Kaviar verstärken.

Gegrillter Aal mit Imperialkaviar, Yuzu-Sansho und Kiribushi Daikon. Foto: Carola Faber
Gegrillter Aal mit Imperialkaviar, Yuzu-Sansho und Kiribushi Daikon. Foto: Carola Faber

Auster mit Spitzkohl

Ein weiteres Highlight folgt mit der gegrillten Kys-Auster No.0, die mit Japasco, XO-Spitzkohl und MaYu serviert wird. Die Auster, zart und aromatisch, wird durch die rauchigen und würzigen Noten des XO-Spitzkohls hervorragend in Szene gesetzt. Hierzu werden gleich drei Chablis-Weine gereicht: ein 2022 Chablis 1er Cru Montée de Tonnerre, ein 2016 Chablis Grand Cru Vaudésir und ein 2016 Chablis Grand Cru Les Preuses. Ihre mineralische Frische und die subtile Fruchtigkeit sorgen dafür, dass die Auster mit ihren verschiedenen Aromen in voller Pracht zur Geltung kommt. Besonders der Grand Cru Vaudésir mit seiner ausdrucksstarken Komplexität setzt einen majestätischen Akzent.

Zartes Rehfilet aus dem Pfälzer Wald

Das Highlight des Abends ist zweifellos das Reh aus dem Pfälzer Wald, begleitet von Quinoa, Kürbis und eingeweckter Quitte. Zartes Rehfleisch harmoniert mit den erdigen Aromen des Kürbisses, während die Quitte einen überraschend fruchtigen Akzent setzt. Die Quinoa bringt eine knusprige Textur, die den Reichtum der anderen Zutaten vortrefflich ergänzt. Es ist ein Gericht, das sowohl die rustikale Seite der deutschen Küche als auch die feineren Aromen einer modernen Küche vereint. 

Zartes Rehfilet aus dem Pfälzer Wald mit Quinoa, Kürbis und eingeweckter Quitte. Foto: Carola Faber
Zartes Rehfilet aus dem Pfälzer Wald mit Quinoa, Kürbis und eingeweckter Quitte. Foto: Carola Faber

Zu diesem Gericht passt der 2021 „1882“ Spätburgunder von Simone Adams, ein eleganter, seidiger Pinot Noir aus Rheinhessen, der mit seiner feinen Frucht und den leichten Holznoten eine wunderbare Symbiose mit dem Wildgeschmack eingeht. Der weiche 2020 Quercus Pinot Noir vom Weingut Allendorf bietet mit seiner dunklen Frucht und feinen Würze einen weiteren Kontrapunkt, der die Tiefe des Gerichts betont.

Bienenstich „Intense“

Zum Abschluss des Dinners gibt es den Bienenstich „Intense“, eine Neuinterpretation des klassischen Desserts. Ein Hefecoustard mit Vanilleeis, Honig und Mandeln, das den Gast mit seiner raffinierten Süße und dem intensiven Honigaroma verführt. Es ist der ideale Abschluss eines Menüs, das mit seinen vielschichtigen Aromen und überraschenden Kombinationen eine unvergessliche kulinarische Erfahrung bietet. Der 2020 Hochheimer Königin Victoriaberg Riesling Spätlese von Weingut Flick und die 2021 Winkeler Hasensprung Riesling Auslese von Weingut Allendorf bieten dazu die perfekte Balance aus süßer Fruchtigkeit und erfrischender Säure. Ihre Ausgewogenheit und Finesse untermalen das Dessert und lassen den Abend mit einem harmonischen, langanhaltenden Nachgeschmack ausklingen.

Bienenstich „Intense“: Hefecoustard mit Vanilleeis, Honig und Mandeln. Foto: Carola Faber
Bienenstich „Intense“: Hefecoustard mit Vanilleeis, Honig und Mandeln. Foto: Carola Faber

Das Dinner ist mehr als nur ein kulinarisches Event – es ist eine Entdeckungsreise durch die feinsten Aromen und Texturen der modernen Küche. „Ein Dinner im Restaurant Intense ist viel mehr als Essen. Es ist ein Gesamtkunstwerk“, bestätigt Johanna Ulrich, General-Managerin vom Hotel & Restaurant Kronenschlösschen, begeistert. Benjamin Pfeifer versteht es meisterhaft, traditionelle Zutaten und Techniken in völlig neue, innovative Zusammenhänge zu bringen und gleichzeitig die Ursprünglichkeit der Aromen zu bewahren.


Informationen:

www.rheingau-gourmet-festival.de

Fotos: Carola Faber

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