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Weinbau im Einklang mit der Natur (Teil 3)

Heute leitet Jungwinzer Maximilian Ferger mit einem ausgeprägten Gespür und Sensibilität im Umgang mit dem behutsamen Anbau individueller Spitzengewächse das Weingut. Zur Vision des Estate Managers gehört das nachhaltige und ökologische Arbeiten.

Die Wein überzeugen durch Vielseitigkeit und Tiefgang. Der 2020 Dr. Thanisch Pinot Noir Rosé feinherb überrascht mit Saftigkeit, Waldfrüchten im Aroma und einer ausbalancierten Finesse. Ein enormes Duftbouquet entwickelt sich schon beim ersten Kontakt mit dem 2020 Bernkasteler Riesling Kabinett trocken. Es folgt ein üppiges Spiel am Gaumen mit Nuancen aus Apfel, Birne, Aprikose und Pfirsich. Harmonisch und ausgewogen. Der 2019 Bernkasteler Badstube Riesling Kabinett trocken gibt sich frisch und stilvoll. Saftigkeit, reife Früchte, Mineralik und Würze zugleich zeichnen diesen Wein aus. 2019 Bernkasteler Doctor Riesling Kabinett süß lässt sein enormes Potential sofort spüren. Komplexität, Erdigkeit, Frucht und ausgewählte Kräuter treffen hier aufeinander. Exotik und eine Vielzahl an Früchten entwickelt das Aroma vom 2019 Bernkasteler Lay Riesling Spätlese Alte Reben feinherb.

Sehr fein und elegant unterlegt mit der Schiefermineralik. Schließlich begeistert der Spitzenwein, ein 2019 Bernkasteler Lay Riesling GG Großes Gewächs trocken. Ein florales Bouquet wird durch Fruchtaromen, Mineralität, Kräuter und Gewürze ergänzt. Tiefgang und eine enorme Länge unterstreichen das Erlebnis.

Weine der der Familie Thanisch. Foto: Carola Faber
Weine der der Familie Thanisch. Foto: Carola Faber

Weingut Braunewell

Schon immer orientierten sich Denken und Handeln der Familie Braunewell in Rheinhessen an der Nachhaltigkeit. „Für uns ist FAIR’N GREEN der einzige ganzheitliche Ansatz in der Weinbranche mit dem wir gerne in die Zukunft gehen wollen“, sagt Winzer Stefan Braunewell und ergänzt: „Unsere Weine polarisieren und faszinieren. Sie ecken an, zeigen Charakter und Herkunft. Unsere Aufgabe ist es, die Einzigartigkeit des Selztals unverfälscht in die Flasche zu bringen. Wir sind überzeugt, dass der nachhaltige Anbau unserer Reben und das kompromisslose Handeln Weine von wahrer Größe entstehen lässt“.

So gilt als ein Aushängeschild der 2017 Riesling aus dem Selztal Sekt brut. Eine elegante harmonische Perlage, Aromen von Äpfeln und Birnen – das Spiel aus zarten Düften und Aromen sowie der cremige Nachhall bestätigten die Arbeit von Stefan und Christian Braunewell, deren Heimat das Selztal ist. Ebenfalls charakterstark ist der 2019 Essenheim – Grauer Burgunder – Kalkmergel. Während in der Nase eine Vielfalt an Düften, aus einer Kiwi-, Mirabellen- und Birnenkomposition zu vernehmen ist, wirkt der Grauburgunder im Mund saftig und kräftig. Ein schöner Nachklang!

Bekannt für die hervorragenden Roseprodukte, gefällt auch der 2020 Im Namen des Rosé vom Weingut Braunewell. Feinfruchtig, elegant und Aromen von roten Früchten ergeben am Gaumen ein flimmerndes Spiel, das im intensiven Abgang noch lang erhalten bleibt.

Im Keller vom Weingut Braunewell. Foto: Carola Faber
Im Keller vom Weingut Braunewell. Foto: Carola Faber

Weingut Georg Breuer

Das 1880 gegründete Weingut Georg Breuer, das sich seit Anfang des letzten Jahrhunderts im Besitz der Familie Breuer befindet, wird heute von Theresa Breuer geleitet. Zum Gut gehören 40 Hektar beste Lagen. Die Spitzenlagen befinden sich in Rüdesheim: Berg Schlossberg, Berg Rottland, Berg Roseneck und in Rauenthal: Nonnenberg und Pfaffenwies.

Die Weine zeichnen sich durch Charakterstärke und Eleganz aus. Beim Weinausbau werden nur traditionelle handwerkliche Methoden angewendet. Dass auf den Einklang mit der Natur geachtet wird, ist selbstverständlich. „Im Bewusstsein der Verpflichtung zum langfristigen Schutze der Natur haben wir den Weg zum naturnahen nachhaltigen Weinbau eingeschlagen. Geringe Erträge, Aufweichung der Monokultur und saisonale Begrünung sind dafür Voraussetzung; die Stärkung der Rebe und die Erhaltung des Bodenlebens steht im Vordergrund“, bestätigt Theresa Breuer.

Hervorragende Beispiele der Spitzenlagen sind ein Ortsriesling aus Rüdesheim 2019 ‚Estate‘ Rüdesheim. Eine animierende Nase mit einem Aromenbouquet aus Marille, Weinbergpfirsich, Apfel und Kräutern sowie florale Akzente führen zu einem dichten Spiel auf verschiedenen Ebenen. Gelungen! Wundervoll, der Steillagenriesling 2019 Terra Montosa. Tiefgang, Aromenfülle, Cremigkeit und ein erstaunliches Lagerpotential stehen für diesen Wein – ein exzellentes Beispiel für einen Rheingauer Spitzenwein.

Theresa Breuer. Foto: Carola Faber
Theresa Breuer. Foto: Carola Faber

Weingut Stefanie Vornhecke

Leidenschaft für den Weinbau, die einmalige Kulturlandschaft an der Mosel und die finessenreichen Rieslinge aus den Steillagen stehen für das Weingut Stefanie Vornhecke. Gegründet wurde das Weingut im Jahr 2001. Inzwischen bearbeitet die Winzerin, die ursprünglich aus Essen kommt, mit ihrer Familie 2,6 Hektar größtenteils steile Weinberge nach den Richtlinien des kontrolliert umweltschonenden Weinbaus. Ausgewählte Weinbergslagen im Einklang mit der Natur zu bewirtschaften, niedrige Erträge, eine späte und selektive Handlese der Trauben sowie eine schonende Behandlung und angemessene Reifezeit der jungen Weine sind für Stefanie Vornhecke die Grundlagen für hochwertige, authentische und langlebige Weine.

Die sorgfältige Arbeit im Weinberg und im Keller beweisen die Resultate. Vom 2017 Grauschiefer trocken oder dem farbenreichen 2018 Grauschiefer feinherb über die eleganten Jahrgangsselektionen, die nach Sternbildern benannt wurden, wie Andromeda II, ein wunderbarer, aromatischer 2016 Riesling Qualitätswein, bis zur vollmundigen 2009 Senheimer Wahrsager Riesling Auslese, beeindrucken die vielfältigen Nuancen in den Weinen. Spannend auch die 2017 Senheimer Lay Riesling Spätlese mit ihrem begeisternden Aromenspiel und ein filigraner 2016 Spätburgunder, der mit seinen Kirsch- und Holznoten gefällt.

Riesling-Trilogie von Stefanie Vornhecke. Foto: Carola Faber
Riesling-Trilogie von Stefanie Vornhecke. Foto: Carola Faber

Schon immer war es der Winzerin wichtig, in den Weinbergen neben und unter den Reben auch eine bunte Pflanzen- und Insektenvielfalt zu fördern. „Daher war es für mich selbstverständlich im Moselprojekt -Steillagenweinbau schafft Vielfalt-, das zum regionalen Teil des Bundesprojektes „Lebendige Agrarlandschaften“ gehört, mit zu arbeiten“, erklärt Stefanie Vornhecke, die sich auch für die Initiative „Lebendige Moselweinberge“ engagiert.


Informationen:

Weingut Braunewell, www.braunewell-wein.de 

Kellerei Weingut Witwe Dr. H. Thanisch – Erben Müller-Burggraef, www.dr-thanisch.de 

Weingut Georg Breuer, www.georg-breuer.com 

Weingut Stefanie Vornhecke, www.weingut-vornhecke.de 

Petra Neuber, Geschäftsführerin Ecovin, www.ecovin.de 

Fotos: Carola Faber

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