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Die Ionischen Inseln (Teil 1)

Man erreicht Lefkada über einen Damm vom Festland aus, über ein technisches Wunderwerk, die „Schwimmende Brücke“ Agia Maria im Drepanos Kanal. Das BOSCHETTO Hotel mit den vielen Balkonen fällt sofort ins Auge, es mutet an wie ein Herrenhaus – und in der Tat sind es „nur“ vier großzügige Doppelzimmer, die elegante Juniorsuite thront wie eine Luxusvilla auf dem Dach. Rundum einladend gestaltet das Ambiente, in sandfarbenem, teurem Leinen und klassischem Mobiliar, in Kombination mit charmanter Gastfreundschaft mit familiärem Flair: „Es ist das einzige traditionelle Hotel der A-Klasse in der Stadt Lefkas“, sagt Managerin Romina Thermou“.

Das Haus scheint das Herz der Stadt, man ist mittendrin im griechischen Leben. Das beliebte Café und die Bistro-Palmen-Terrasse ist quirlig-kulinarischer Treffpunkt mit leichten Snacks und guten Tropfen – und offenbar den ganzen Tag bis in die Nacht Informations-Umschlagsplatz für Einheimische und Gäste. Die scheinbar unkomplizierten Gerichte sind fein und ein gelungener Mix aus lefkadischen Ingredienzien mit internationalem Touch, die Weine mit Bedacht ausgewählt. Heimischen Hauptsorten sind weißer Vardea und roter Vertzami, typisch griechisch das Bier, „Mythos“ oder „Alpha“.

Aus der Hausproduktion des BOSCHETTO Hotels eine griechische Spezialität: Portokalopita, ein saftiger Orangenkuchen. Foto: Uta Petersen
Aus der Hausproduktion des BOSCHETTO Hotels eine griechische Spezialität: Portokalopita, ein saftiger Orangenkuchen. Foto: Uta Petersen

Aus den Fenstern und von den Balkonen des BOSCHETTO Hotel aus schaut man über die Salzsee-Lagune „Limnothalassa“, kann das Brückenschauspiel beobachten, wenn sie alle 30 Minuten für die wartenden Schiffe öffnet. Was aus der Lagune herausschaut, sind Reste einer antiken Wasserleitung zur der noch existierenden, imposanten Festung Agia Maria.

Griechischer Kaviar

Gleich nebenan wird nach einer traditionellen Fangmethode von Fischern, die in Pfahlbauten leben, „griechischer Kaviar“ gezüchtet: Bottarga, die mediterrane Delikatesse von Meeräschenrogen (bafa), auch „Avgotaraho“ genannt, enthält reichlich Omega-3-Fettsäuren, findet Verwendung in Salaten, ist Bestandteil von Risotto, Suppen oder gar Desserts – hoch gehandelt bei Feinschmeckern.

Eingelegt in grobes Salz, dann gewaschen und in der Sonne getrocknet machen die Griechen den Bottarga haltbar, indem sie ihn in geschmolzenes Bienenwachs eintauchen. Der Reichtum an Fisch und Meeresfrüchten dominiert die Menükarten. Fischsuppe, gebackener Aal, gesalzener Kabeljau und Sardinen, auch Tintenfisch in eigener Tinte mit Reis, Muscheln und Jakobsmuscheln, einfache und luxuriöse Gerichte mit Bottarga, der auf der Zunge zergeht. Eine weitere Spezialität ist die Lefkada-Luftsalami, auch die berühmten Eglouvi-Linsen, der lokale Honig. Die Desserts lassen sowieso jedes Gourmetherz höherschlagen, wie „Portokalopita“.

Pool mit Aussicht: Das Mira Resort & Maisonettes über Lefkas. Foto: Boschetto Hotel
Pool mit Aussicht: Das Mira Resort & Maisonettes über Lefkas. Foto: Boschetto Hotel

Überall Meerblick

Die 32 Ionischen Inseln haben 847,5 Kilometer Küste, Lefkada ist die viertgrößte nach Kefalonia, Korfu und Zakythos. Eine Landpartie auf Lefkada gestaltet sich sehr aufschlussreich: sie ist wie alle Ionischen Inseln dicht bewachsen, ein Paradies für Botaniker. Es duftet nach Zypressen, Pinien, Oleander, Jasmin – silbrig flirrende Olivenhaine versprühen antike Idylle. Einsame, teils verlassen Dörfer liegen schmalen Straßen und Serpentinen, die bis auf 1015 m hinaufführen, wo die Häuser im kühlen Dunst verborgen sind – das ist besonders erfrischend für die Radfahrer. Wunderhübsch ist Karía, einst Hauptstadt, heute verträumtes Bergdorf, in das sich selten Touristen verirren – dennoch gibt es dort reizvolle Übernachtungsmöglichkeiten.

Auf einer Anhöhe liegt das luxuriöse „MIRA Resort & Maisonettes“– es gehört zum BOSCHETTO Hotel: Neun zweistöckige Maisonette-Apartmentgebäude, sorgfältig auf dem Gelände positioniert, Gastgeberin Romina Thermou sieht so die Abgeschiedenheit der Residenz und die Privatsphäre aller Gäste gewährleistet. Meerblaue Fliesenböden unter Gewölbedecken im Kolonialstil, französische Türen, eine Veranda mit Zugang zum eigenen Blumengarten mit Vogelgezwitscher und außergewöhnlichem Blick auf das Panorama über Lefkadas Hauptstadt und Meer bis zur Bergkette von Epirus.

Der Katamaran Lagoon 42 "Sea Hawk" vor dem Eingang einer Wasserhöhle auf Lefkada., Foto: Larin Heero
Der Katamaran Lagoon 42 "Sea Hawk" vor dem Eingang einer Wasserhöhle auf Lefkada., Foto: Larin Heero

Auf einer der Anhöhen thront das „Panagia Faneromeni aus der Zeit der Apostel – an diesem Ort stand im Altertum ein Heiligtum der Göttin Artemis. Der Tempel birgt die wertvollsten heiligen Ikonen, nach der das Kloster benannt ist. Schönheit, die über jedem Glauben und Geschmack steht. Der gepflegte Bau ist umgeben von einem paradiesischem, schattig-duftenden Garten mit exponierter Sicht: Alte Windmühlen aus Feldsteinen zieren diese Naturlandschaft, Paraglider nutzen die Weite und den sanften Auftrieb des Windes.

Begehrt sind auch die kaum zählbaren kleinen romantischen Buchten idyllischen Hafen- und Badeorte mit weißleuchtendem Sandstrand wie die „weiße Küste“ mit Agios Nikitas oder Káthisma Beach – weit und breit nur türkisfarbenes Wasser. Lefkada ist touristisch nie überlaufen, die Garantie für eine erholsame Zeit in typisch griechischem Ambiente ist gegeben, die Küche abwechslungsreich, das Klima gemäßigt: stets wird man von leichtem, angenehm warmen Wind gestreichelt.

Mastenwald an der neuen, beliebten Marina von Lefkas. Foto: Uta Petersen
Mastenwald an der neuen, beliebten Marina von Lefkas. Foto: Uta Petersen

Auf Lefkada und anderen Ionischen Inseln hat sich schon so manches Drama abgespielt, auch jede Menge Seeschlachten. Der Archäologe Wilhelm Doerpfeld hielt Lefkada seinerzeit für Ithaka, die Insel des legendären Seefahrers Odysseus – ganz genau sind die Stationen des Odysseus aus dem Homer-Epos bis heute nicht erforscht.

Lefkas hat seit einigen Jahren eine begehrte Marina! Die eindrucksvollen Yachten kommen von weither, die Gastronomie an der ganzen Strecke ist bunt, gesellig und immer umweht von einem Hauch Fernweh. In den kleinen romantischen Häfen von Lefkada und den anderen Ionischen Inseln ist die Gastronomie erwartungsfroh bereit, die Tische klassisch gedeckt mit karierter Wachstuchdecke. In der Cleopatra Marina Preveza – nur neun Kilometer entfernt, – starten beispielsweise die von Master Yachting individuell durchorganisierten Segelreisen. Wer Lefkada vom Meer aus erkunden möchte und selbst nicht segeln kann, für diejenigen lassen sich die komfortablen „Lagoon 42“-Katamarane mit Kapitän/Skipper buchen.

Καλό ταξίδι! Glückliches Reisen!


Informationen:

Hoteltipp:

BOSCHETTO Hotel Lefkada, www.boschettohotel.com 

MIRA Resort & Maisonettes, Lefkada, www.miraresort.com 

MASTER YACHTING

Master Yachting, www.master-yachting.de 

Zwischen Corfu, Paxos, Lefkas, Kefalonia und Zante fährt eine Highspeed Fähre:

www.lefkastraveller.gr 

Visit Greece, www.visitgreece.gr 

Fotos: Boschetto Hotel, Larin Heero, Uta Petersen