Travel

Von der Natur inspiriert

Für die Passagiere ist der blaue Teppich auf der Gangway ausgerollt, die allseitige Vorfreude bei Crew und Gästen ist riesig. Der erste Eindruck ist wohltuend! Alles ist stimmig – Farben, Konturen und Strukturen der Natur scheinen sich im Schiff widerzuspiegeln – das Design ist hell und transparent. Auslegeware oder auch die Trennelemente in den öffentlichen Bereichen erinnern an rissige Eisschollen oder Korallenriffe. Die Stoffe des Mobiliars gleichen dem Blaugrau nasser Steine im flachen Wasser, manchmal hell, manchmal dunkel oder den Schattierungen des Meeres. Sanftes Beige wie die Strände der Welt, hier und dort orangefarbene Kissen wie die Sonnenauf- oder Untergänge rund um den Globus.

230 Entdecker hätten Platz, bis auf weiteres wird die Anzahl angepasst. Die Schlagseite, die die Kreuzfahrt durch die Pandemie erlitt, erfordert für zukünftige Reisen neue Sichtweisen und Maßnahmen, die bei Hapag Lloyd bereits vor Jahren Teil der Cruise-Zukunftsplanung waren: Respekt vor der Natur, das Erkunden von ungewöhnlichen Routen wie das Anlaufen von ausgesucht kleinen Häfen, recyclebare Materialien bei der gesamten Ausstattung, dem Unterwasseranstrich wie beim Abfall sowie deutliche Schadstoffminimierung und Landstromnutzung bis zu den komplett abbaubaren Tiegeln und Fläschchen der rein organischen Produkte im Spa.

Routenvielfalt ist die eine Sache – kulinarische Vielfalt auf internationalem Gourmetniveau die andere

Die Zusammenstellung der neuen Routen war auch für das Routenmanagement eine Entdeckungsreise – wie für den Corporate Chef Michael Hoffmann, der ein internationales Gourmetkonzept für alle Schiffe von Hapag Lloyd Cruises entwickelt. Im LIDO Bistrorestaurant auf Deck 5 mit der Terrasse ist morgens, mittags und abends ein vertrautes, schmackhaftes Buffet mit einem täglichen Frühstücksspecial je nach Reiseziel.

Im Spezialitätenrestaurant L’ESPRIT ist die Küche ausschließlich französisch ausgerichtet. Foto: Hapag Lloyd Cruises
Im Spezialitätenrestaurant L’ESPRIT ist die Küche ausschließlich französisch ausgerichtet. Foto: Hapag Lloyd Cruises

Freie Sitzplatzwahl im HANSEATIC Restaurant, die Tische sind elegant weiß eingedeckt, die leicht wellenartige Struktur des „Robbe & Berking“-Tafelsilbers weckt Assoziationen an kleine, im Mondlicht glitzernde Wellen oder auch an Sand, durch den der Wind weht. Eine ähnliche Struktur findet sich auch auf dem pur weißen fine China Bone „Purity“ von „Bauscher“ – Assoziationen, Reflexionen und Spiegelungen auch bei Tisch.

Das Abendmenü zählt bis zu sieben Gängen und wartet mit köstlichen Überraschungen auf. Der Start mit „Petersilie Royal“, einem Petersilienflan, Karotten, Lauch, Sellerie und Artischocken ist ein leichter Auftakt, die „Champagner Velouté“ mit glaciertem Sauerkraut ebenso, beides macht sehr neugierig auf das, was noch folgt. Zwischengänge wie Confit de Canard“ und Pfirsich- oder Himbeer-Sorbet“ vertreiben etwaige Wartezeit, denn „gut Ding will Weile haben“.

Entsprechend grandios ist dann auch der Hauptgang „Turbot à la Bouillabaisse“, gebratener Steinbutt im Bouillabaisse Nage, dazu Muscheln, Garnelen, Fenchel, Tomaten und Aioli. Auch der Risotto die Patata con Tartufo“, köstlich al dente der Kartoffel-Risotto, mit porchiertem Eigelb, Parmesan, brauner Butter und Sommertrüffeln.

Bei der Weinbegleitung aus dem außerordentlichen, erlesenen Konvolut ist der trockene 2020 Grauburgunder vom Weingut Markus Schneider mit an Bord sowie ein Conte de Campiano „2017 Primitivo di Manduria Riserva“, der herausragend fügt passt zu dem „Kalb Piemonteser Art“ – zur Kalbsbacke in Barolo geschmort werden gefüllte Involtini, Spinat, Sommertrüffel und Polenta. Gereicht.

Ein Stück vom Eisberg auf dem Sorbet? Nein, es ist ein Baiser. Foto: Uta Petersen
Ein Stück vom Eisberg auf dem Sorbet? Nein, es ist ein Baiser. Foto: Uta Petersen

Die Portionen sind vorsätzlich nicht zu groß geplant – es gehört zum Achtsamkeitskonzept, das sich bis in die bewusste, genussvolle Ernährung ausdehnt, die möglichste keine Abfälle mehr produzieren soll. So ist dann auch noch wohlig Platz im Magen für ein Gorgonzola-Ensemble mit Thymian Brioche, Tomaten Chutney und Oliven Crumble. Dem Dessert kann ebenfalls kaum jemand widerstehen, es ist klein aber oho: die „Tarte au Citron“ ist umgeben von gesalzenem Baiser und Sauerrahm-Eis. Einen edlen Brand aus der Auswahlvon „Achensee“ zum Ausklang kann der Butlerservice oder Roomservice auch auf die Suite bringen, wie jedes Menü.

Schiff kaputt?

Ein Riß geht durchs Schiff, durch die Mitte vom Schiff von ganz oben bis ganz unten, ganz hell, als schiene die Sonne gülden hindurch. Sofort entsteht beim Betrachter ebenfalls eine Spannung, wenngleich dieser Riß architektonisch-künstlerische Absicht ist, das Verbundenheitsgefühl vom Innen zum Draußen symbolisch zu stärken.

Das Draußen, das ist Schauen, wahrnehmen, Staunen. Die die Erlebnis- und Glücksmomente mit den Zodiacs für Landausflüge, Erkundungen im Eis oder Wanderungen – oder sogar einfach eine Tour rund um das eigene Schiff. Alles beginnt mit dem Einstieg: ein sicherer Griff der Crew hilft bei dieser leicht wackeligen Angelegenheit. Die „Eskimorolle“ im Kanu ist etwas für die Mutigeren, sie kann u.U. auch schon mal im Pool mit der Gegenstromanlage geübt werden.

Hochwertige Expeditions-Ausstattung steht an Bord zur Verfügung, warme, wasserdichte Expeditionskleidung in allen Größen, praktische Rucksäcke, Nordic-Walking-Stöcke. Sind Jacken oder Parkas sind nass geworden? Kein Problem, die Bäder sind mit beheizten Wänden ausgestattet. Für drinnen und draußen mit dabei ist das in den Suiten bereitliegende „Swarovski-OPTIK“-Fernglas – Azoren oder Spitzbergen, Island oder Mauritius: wir sind bereit – vor uns die Welt.

„Heute dreimal ins Polarmeer gefallen…“

Für die geistige Vorbereitung sorgt ein ausgeklügeltes Informationsangebot durch Experten und Lektoren. Die OCEAN Academy ersetzt das, was früher eine Bordbibliothek war um ein Vielfaches: Die dem Reiseverlauf und Ziel angepasste Informationen befinden sich auf einer 6 x 1,8 Meter großen Study Wall Touch-Bildschirmwand.

Wichtiges über die Ziele an Land, über Mensch und Tier, das Meer, das Wetter – dort per Click oder schwenkbarem Study Touchscreen im gemütlichen Sessel: Über den Äquator, den Gürtel der Erde, zu Vitus Bering, nach dem eine Meerenge zwischen den Kontinenten Asien und Amerika benannt ist. über Forscher und Entdecker, Wissenschaftler, Experten und Journalisten, die längst vor uns dort waren.

Dazu wertvolle Buchtipps, man könnte fast in einen Entdeckerrausch am Screen geraten, so spannend sind die Infos aufbereitet. So findet sich auch der Buchtipp zu Arthur Conan Doyle’s „Heute dreimal ins Polarmeer gefallen – Tagebuch einer arktischen Reise“ des Krimiautors von „Sherlock Holmes“. Das Polartagebuch des Arztes und Reisenden wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt.

Das Meer in all seinen Dimensionen so nah wie möglich erleben: Der ausfahrbare, gläserne Balkon. Foto: Uta Petersen
Das Meer in all seinen Dimensionen so nah wie möglich erleben: Der ausfahrbare, gläserne Balkon. Foto: Uta Petersen

Element der Achtsamkeit

Erfahrene Lektoren leiten begleitende und vorbereitende Kurse, die sich mit den geografischen, ethnografischen oder ozeanografischen Besonderheiten während der Reise und deren Ziele befassen. Drei hochsensible Mikroskope stehen bereit für diejenigen, die bis ins kleinste Detail gehen wollen: ob es ein auf einer Eisscholle gefundenes Eisbärhaar ist oder die Feder eines seltenen Vogels in der Südsee, hier findet das Staunen über die Wunder der Natur kein Ende. Die mikroskopischen Ergebnisse lassen sich auch mit dem Mobilphone verknüpfen.

Lieblingsplätze sind rasch entdeckt: Entweder den „spirit walk“ zu beschreiten bis ganz vorn an die Spitze des Bugs auf der Back zu stehen, weit vor dem Kapitän – dort ist das Geschehen besonders intensiv zu spüren. Oder ein Aufenthalt auf dem ausfahrbaren, gläsernen Balkon zwei Meter außerhalb backbords oder steuerbords, wo die Weltmeere unter den eigenen Füssen rauschen – eine weitere neue Perspektive.

Warten auf Wale, Tümmler, Robben, auf Krokodile oder auf Vögel, auf die klare Pracht des Sternenzeltes oder die Polarlichter „Aurea borealis“ ist eine äußerst angenehme Sache in der Observation Lounge mit rundum Panoramafenstern, wo man sich auch um den Fireplace einfinden kann.

Schauen – Spüren – Verinnerlichen

Es ist das Zusammenspiel mit der Natur, das stimmige Ganze, was letztendlich im Gedächtnis und Gefühl dieser Expeditionen verbleiben wird: die Farbschattierungen des Meeres, der Küsten und des Himmels, widergespiegelt im Schiffsdesign, in der an Bord gezeigten Kunst.

Die Gerüche und Sinneswahrnehmungen scheinbar unberührter Ozeane, Flüsse und Fjorde. Die „Hanseatic spirit“ ist die entschlossen umgesetzte Absicht, sich in dieser unserer einmaligen, verletzlichen Welt ebenso neugierig wie behutsam genussvoll zu bewegen.

Überall behaglich zuhause: Die French-Balkony-Suite auf der HANSEATIC spirit. Foto: Hapag Lloyd Cruises
Überall behaglich zuhause: Die French-Balkony-Suite auf der HANSEATIC spirit. Foto: Hapag Lloyd Cruises

Information:

www.hl-cruises.de 

Fotos: Hapag Lloyd Cruises, Uta Petersen

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