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St. Martin – Karibiktraum der Kleinen Antillen

Das Wasser schimmert ruhig in allen erdenklichen Blau- und Grüntönen. In erhöhter Lage liegt das Fort Louis, ehemals Militärfort in der Hauptstadt Marigot, auf der französischen Seite der Insel. Denn etwas südlich schließt sich der Teil der Insel an, welcher sich dem Königreich der Niederlande zugehörig fühlt. Vom Fort aus, welches ehemals zur Verteidigung des Hafens und der Lagerhäuser in Marigot erbaut wurde, schimmert das Wasser in den wunderbarsten Farben. Hie und da segelt ein Boot durch die Szenerie – ein Bild wie eine Postkarte. 

Das dürfte sich auch Christoph Kolumbus gedacht haben, als er am 11. November 1493 die Insel erreichte. Zum Namenstag des Heiligen Martin passend, nannte er die Insel „Isla de San Martín“. Geschichtlich setzten sich dann zunächst die Spanier 1633 auf der Insel fest und übernahmen die holländische Festung vor Ort. Ab 1648 wurde die Insel dann geteilt, vermeintlich erfolgte die Aufteilung durch die gegensätzliche Umrundung der Insel eines Franzosen und eines Niederländers, welche sich wieder an einem bestimmten Strand trafen. Das umrundete Areal wurde entsprechend der Nationalität der Läufer französisch beziehungsweise niederländisch.

Der Flughafen der Insel ist weltbekannt. Die Landebahn liegt hinter einem Badestrand. Foto: pixabay
Der Flughafen der Insel ist weltbekannt. Die Landebahn liegt hinter einem Badestrand. Foto: pixabay

Was an dieser Legende wahr ist, ist heute unwichtig. Die beiden Teile der Insel existieren nebeneinander ohne Probleme. Fakt ist, dass die meisten Touristen zumindest im niederländischen Teil der Insel ankommen. Der Kreuzfahrthafen liegt, ebenso wie der Flughafen, im südlichen Teil der Insel. Doch wer nach St. Martin kommt bleibt sicher nicht nur in „Sint Maarten“, sondern wird ganz sicher auch den französischen Teil, „Saint-Martin“, aufsuchen.

Um sich einen Überblick über die Natur und die Schönheit der Insel zu machen, lohnt der Aufstieg auf den Pic Paradis. Der Berg liegt zentral im nördlichen Teil der Insel und man erreicht die Spitze auf 424 Meter über Meereshöhe. Es ist wahrlich ein atemberaubendes Panorama, welches sich an der Spitze ankommend präsentiert. Auch wenn diesiges Wetter durchaus aufkommen kann: weite Teile der Insel sind von hier zu sehen. In der Ferne schimmert das Meer mit dem „Etang aux poissons“, dem „Baia Lucas“ und, noch etwas weiter entfernt, sind die der Insel vorgelagerten kleineren Inseln „Ile Saint Barthelemy“ und die „Ile Fourchue“ zu erkennen. 

Auf dem Pic Paradis: diesiges Wetter, dennoch ein einmaliges Panorama. Foto: Michael Schabacker
Auf dem Pic Paradis: diesiges Wetter, dennoch ein einmaliges Panorama. Foto: Michael Schabacker

Ohnehin gibt wahnsinnig schöne Aussichtspunkte auf der Insel, viele erlauben den Blick auf einen der 37 Strände der Insel. So zum Beispiel auch weiter im Norden, wenn man sich dem Areal „Anse Marcel“ nähert. Dies ist übrigens nur mit dem Leihwagen oder einem Taxi umsetzbar. Denn: Auch wenn es nur (mehr oder weniger) eine Straße auf der Insel gibt, sind immer wieder einige Höhenmeter zu nehmen. Anse Marcel präsentiert sich direkt hinter einem Hügel – und dort angekommen, präsentiert sich einer der traumhaften Strände der Insel.   

Anse Marcel Beach liegt in einer wunderschönen Bucht, umgeben ist die Anlage von einem großflächigen Naturschutzgebiet. Ein kleiner Yachthafen, Hotels und Restaurants machen diesen Ort zu einem Anlaufpunkt für viele Touristen. 

Der Strand von Anse Marcel. Foto: Michael Schabacker
Der Strand von Anse Marcel. Foto: Michael Schabacker

Einer der schönsten Strände liegt etwas weiter östlich. „Coco Beach“ ist der luxuriöse Spot der Insel schlechthin. Der weiße Pulversand trifft hier auf türkisfarbenes Wasser, hervorragende Restaurants sind hier zu finden. Zu empfehlen ist zum Beispiel das „Coco Beach Orient Bay“. „Crispy beef carpaccio“, „Shrimps tacos“, „Red tuna“ oder auch „Beef tartar with truffle oil“ stehen hier auch der Karte. 

Neben der fantastischen Kulinarik zählt hier vor allem die Aussicht. Im Restaurant zu sitzen, die Füße im weißen Sand mit dem Blick auf das Meer und der in der Ferne liegenden Insel „Isla de pinel“: traumhaft. 

Der Strand „Coco Beach“ im Osten der Insel. Foto: Michael Schabacker
Der Strand „Coco Beach“ im Osten der Insel. Foto: Michael Schabacker

Doch es geht natürlich auch viel einsamer. Im süd-östlichen Teil der Insel und nur über eine kleine Straße erreichbar, kann man sich in (fast) absoluter Einsamkeit der Natur an einer Klippe hingeben. Ein kleiner Geheimtipp, keine Frage. Denn hier geht man entlang einer Klippen-Landschaft und kann den Ausblick genießen.

Und was sicherlich passieren wird: man trifft auf eine der zahlreichen Echsen, die sich hier in der Sonne aufwärmen. Allerdings verschwinden die Tiere sofort, wenn man sich auf sie zubewegt. Dennoch: hier lässt es sich wunderbar rasten. Der optimale Ort für ein kleines Picknick. Wer sich nur ein paar Minuten von der Straße entfernt, wird hier sicherlich keine Menschenseele treffen. Ein wunderschöner Ort!  

Direkt an der Klippe: Echsen sonnen sich, der Ort ist meist menschenleer! Foto: Michael Schabacker
Direkt an der Klippe: Echsen sonnen sich, der Ort ist meist menschenleer! Foto: Michael Schabacker

Noch viele kleine Strände locken die Besucher und Touristen, gerade im Norden gibt es einige davon. Wer es etwas „experimenteller“ mag, der sollte sich zum nord-östlichsten Punkt der Insel begeben. Eine richtige Straße oder auch nur einen richtigen Weg gibt es hier nicht. Es ist mehr ein Trampelpfad – und das auch nur partiell. Dennoch: Wer das Wagnis auf sich nimmt, kommt nach etwa 20 Minuten zu einem der Surfer-Spots der Insel schlechthin. Es geht vorbei an einer Unmenge an Kakteen, über Felsen und kleinere Klippen und vorbei an Buchten.

Belohnt wird man mit der unberührten Natur – und die einzigen Menschen hier sind in der Regel ein paar Surfer. Am sogenannten „Plage de Petites Cayes“ ist man von der Natur einfach überwältigt: Die Pflanzen am Wegesrand, die steilen Klippen, die unwirkliche Küste und die kleine Bucht vor dem Surfer-Spot – einfach einmalig. Zugegeben: der Weg ist sehr beschwerlich. Körperliche Fitness ist hier absolut geboten, andernfalls kann man schnell die Klippe herunterstürzen. Aber unumwunden: das Risiko ist es wert!

Einmalig – und einmalig einsam und unberührt: der nord-östliche Teil der Insel. Foto: Michael Schabacker
Einmalig – und einmalig einsam und unberührt: der nord-östliche Teil der Insel. Foto: Michael Schabacker

Viele weitere Orte der Insel lassen sich erwähnen, so zum Beispiel der „Duck`s Beach“ im Norden, der öffentlich „Petite Plage“ oder auch „Friar`s Bay Beach“ im Westen der Insel. Fast alle der Strände der Insel haben ihren ganz eigenen Charme – allerdings sind die meisten natürlich auch hochfrequentiert. Das tut ihrer Schönheit allerdings absolut keinen Abbruch!  

 

Informationen:

www.st-martin.org

Fotos: Michael Schabacker, pixabay

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