Jüngst erfolgte die Premiere der filmischen Lady Di Hommage „Spencer“ im Vereinigten Königreich. Mit Kristen Stewart in der Hauptrolle erfolgten die Dreharbeiten nicht wie vielleicht angenommen werden könnte in England, sondern im Taunus, genauer: im Schlosshotel Kronberg. Neben dem Schlosshotel gehören auch das Weingut Prinz von Hessen im Rheingau, sowie Gut Panker mit dem Restaurant Ole Liese und einem traditionsreichen Trakehner-Gestüt in Schleswig-Holstein zur Unternehmensgruppe Prinz von Hessen, welche die Betriebe der Hessischen Hausstiftung und der Kulturstiftung des Hauses Hessen unter sich vereint.

Erbaut im gotischen Stil
Aber natürlich ist Kronberg das Flaggschiff des Unternehmens, vereint es doch regionale Geschichte und Top-Hotellerie unter einem Dach. Zunächst 1889 bis 1893/94 als Witwensitz der deutschen Kaiserin Victoria, einer Tochter der englischen Königin Victoria, erbaut, trug dieser zu Ehren ihres verstorbenen Gemahls Friedrich III. zunächst den Namen „Friedrichshof“. Über dem Haupteingang weist die Inschrift „Friderici Memoriae“ (Dem Andenken Friedrichs) eben darauf hin. Der Zeit entsprechend und der englischen Tradition folgend, wurde der „Friedrichshof“ in Einklang mit der letzten Periode des gotischen Stils im Tudorstil (auch: Tudorgotik) erbaut. Somit natürlich auch Grund genug, die wunderschöne Fassade und die Räumlichkeiten als Filmkulisse für den oben erwähnten „Spencer“-Film auszuwählen.
250.000 Quadratmeter groß war das 1888 durch die Kaiserin für das Bauvorhaben erworbene Grundstück, auf dem noch heute ein wunderschöner Baumbestand die großzügige Parkanlage zu einem Ort der Ruhe macht. Nach dem Tod der Kaiserin im Jahr 1901, ging der Nachlass zunächst an ihre jüngste Tochter, die Landgräfin Margarethe von Hessen mit der Auflage, „Friedrichshof“ und die Parkanlage unverändert zu lassen. 1928 ging das Anwesen in die Kurhessische Hausstiftung ein und kehrte zu dieser nach den Kriegswirren und der Beschlagnahmung durch die US-Armee 1953 zurück. 1954 wurde „Friedrichshof“ als „Schlosshotel Kronberg – Hotel Frankfurt“ (Mitglied im Small Luxury Hotels of the World) eröffnet und bietet seitdem Hotellerie und Gastronomie auf höchstem Niveau.

Eintauchen in Geschichte
Heute, als 5-Sterne-Superior-Haus, ist das Schlosshotel nach der illustren Geschichte der vergangenen mittlerweile 127 Jahre viel mehr als „nur“ ein Hotel. Mit dem Besuch in Kronberg taucht man ein in (eine) fast greifbare Geschichte, atmet den Odem der Historie. Schon die Anfahrt auf das imposante Gebäude, versteckt hinter unzähligen Bäumen und zunächst von der Straße aus nicht ersichtlich, folgert unwillkürlich einen Wow-Effekt. Und so beeindruckend die Fassade ist, so imposant geht es nach Betreten des Schlosses weiter.
Fast unscheinbar präsentiert sich der Empfangstresen ein wenig abseits des Eingangs, gegenüber davon ein etwa vier Meter hoher Kamin mit Sitzmöglichkeiten und stilvoll mehr als geeignet den einen oder anderen Kaffee oder Tee zu sich zu nehmen. Durch die Architektur des Schlosses vorgegeben, ist der Fahrstuhl in die oberen Stockwerke des Schlosses wenig großzügig. Aber den sollte man tunlichst ohnehin nicht nutzen, um die Schönheit der Treppenaufgänge, der langen Flure und der Kunstwerke zu erfahren. Denn jeder Schritt in diesem Schlosshotel ist auch ein Schritt in die Geschichte des Hauses.

Historische Gemälde, wunderschöne Deckenarchitekturen, Sitzmobiliar aus der vorletzten Jahrhundertwende, kunstvolle Verzierungen der Türen und Zargen. Hinein in die Zimmer und Suiten, offeriert sich ein Ausblick, je nach Zimmer, auf die Parkanlage zur Vorderseite, oder auf den Park nebst Golfplatz auf der Rückseite des Schlosshotels. Die verschiedenen Zimmerkategorien erlauben derzeit einen Aufenthalt in dem Preisgefüge von € 225 (Heritage Room) bis zu € 2190 (Castle Royal Suite; die historischen Wohnräume des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.).
Christoph Hesse im Fine Dining
Für den Kulinarikbereich stehen die zwei Restaurants „Victoria“ (Fine Dining) und „Enrico d`Assia“ bereit um die Gäste in den historischen Räumen im Erdgeschoss des Hauses zu empfangen. Das „Victoria“ ist das ehemalige Speisezimmer der Kaiserin und trägt als Reminiszenz fast folgerichtig ihren Namen. Küchenchef Christoph Hesse serviert hier an den Jahreszeiten orientiert bis zu drei Menüs: das „Degustationsmenü“, die „Vegetarischen Gourmet Inspirationen“ und das Menü „Christoph Hesses Empfehlungen“.

Das Enrico d`Assia
Italienisch-deutsche Klassiker hingegen werden im „Enrico d`Assia“, welches im vergangenen Jahr als Pop-Up -Konzept eröffnet wurde und nunmehr fester Bestandteil der Gastronomie Kronbergs ist, serviert. Namensgeber für dieses Restaurant ist der 1927 geborene Heinrich Prinz von Hessen, der als Künstler eben unter diesem Namen, Enrico d`Assia (der später auch die italienische Staatsbürgerschaft annahm), internationale Erfolge von Paris bis New York feiern konnte.
Die Menükarte zeigt einen kulinarischen Querschnitt von „Caprese con Burrata“, über „Spughetti“, „Marinierte Nordseekrabben“, „Saltimbocca von der Forelle mit mediterranem Gemüse“ bis hin zu einem Dolce del „Bauchladen“. Aber fast schon wird die Kulinarik im „Enrico d`Assia“ zur schönsten Nebensache der Welt, schaut man sich um in diesem historischen Zimmer und lässt seinen Blick schweifen. Das Schlosshotel Kronberg ist eben mehr als „nur“ ein Hotel. Es ist lebbare Geschichte im Hier und Jetzt…

Information:
Schlosshotel Kronberg | Hotel Frankfurt, www.schlosshotel-kronberg.com
Fotos: Schlosshotel Kronberg / Unternehmensgruppe Prinz von Hessen, Michael Schabacker