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New Orleans: vom French Quarter zum Mississippi

Zugegeben: Sich für ein Restaurant im French Quarter von New Orleans zu entscheiden, ist alles andere als einfach. Hunderte Bars und kulinarische Spots erstrecken sich über die 78 Häuserblocks des Viertels. Es sind die klingenden Namen der Saint Louis oder Bourbon Street die so ziemlich jeder Besucher der Amüsiermeile wenigstens einmal durchschreitet oder passiert. Kleinere Hotels, Bars und Restaurants liegen hier in direkter Nachbarschaft, während, gerade in den Abendstunden, tausende Menschen durch die Straßen flanieren.  

Hier dürfte sich „Big Easy“ den wohl bekanntesten aller Beinamen einer Stadt erarbeitet haben. Denn hier ist sie sprichwörtlich zu finden und zu leben, die Unbeschwertheit. Es ist wahrlich nicht einfach, hier nicht staunend und neugierig durch die Straßen des French Quarters zu wandeln. Es sind Musiker auf den Straßen, die meist als Alleinunterhalter begeistern, stampfende Sounds, die aus den Bars heraustönen, Voodoo-Läden mit den unterschiedlichsten Puppen, Totenköpfen oder Kreuzen in den Auslagen, die sich mit jeder Menge Kunst und Kultur symbiotisch die Plätze und Gassen teilen. 

Voodoo Puppen in einem Shop im French Quarter. Foto: Michael Schabacker
Voodoo Puppen in einem Shop im French Quarter. Foto: Michael Schabacker

„Tableau by Dickie Brennan & Co.“

In der Royal Street kommt man an der Caliche and Pao Gallery kaum vorbei, oder auch etwas weiter an Rev. Zombies Voodoo Shop. Beide liegen fast am Jackson Square, einem mit historischen Gebäuden gesäumten 1721 angelegten Park. Direkt daneben steht eines der Wahrzeichen des Viertels, die St. Louis Cathedral aus dem 18. Jahrhundert. Nur einen Steinwurf von dort entfernt, können sich Kulinariker mit kreolischer Küche vertraut machen. Das „Tableau by Dickie Brennan & Co.“ liegt direkt an der Ecke St. Peter und Chartres Street.

Ein klassischer Bau mit jeder Menge Historie steht hier direkt neben dem „Le Petit Theatre“ für die Gäste bereit, lokale Küche sowohl im Innenraum als auch im Hof beziehungsweise auf den Balkonen im Obergeschoss zu genießen. Schmiedeeiserne Pfähle stützen die Balkone, gerade in den Abendstunden wirkt die Beleuchtung des Obergeschosses einmalig. Wenn möglich, sollte man sich hier einen Platz sichern.

Das „Tableau by Dickie Brennan & Co.“ Bietet kreolische Küche im French Quarter von New Orleans. Foto: Michael Schabacker
Das „Tableau by Dickie Brennan & Co.“ Bietet kreolische Küche im French Quarter von New Orleans. Foto: Michael Schabacker

Die Gerichte auf der Karte sind nicht komplett kreolisch, aber durchaus schmackhaft und abwechslungsreich. Zu den Klassikern gehören unumstritten Schildkrötensuppe und die kreolische Zwiebelsuppe. Gerade die „Turtle Soup“ gilt als Spezialitäte in der Region. Aber im Bereich „Starter“ locken hier durchaus Gerichte wie „Truffled Crab Claws“ (Louisiana Blue Crab), „Fried Oyster Pan Roast“ (Austern mit Käse und Ciabatta), „Glazed Pork Belly“ (Schweinebauch mit Halloumi und Fenchel) oder auch „Escargot Beignet“ (Schnecken mit Aioli).

Für die Hauptspeisen sind die „Moules Frites“ sicher eine gute Entscheidung. Mit Chorizo und Weißwein angemacht, werden tolle mit Rosmarin-Salz und Trüffel Aioli gewürzte Pommes serviert. Andere Gerichte wie „Grilled Pork Chop“, „Seafood Bouillabaisse“ (Shrimps und Fisch aus dem Golf von Mexiko) oder aber auch Hühnchen mit Schinken und Kartoffeln stehen auf der Karte und sind unbedingt einen Versuch wert!

Fantastisch: Muscheln im „Tableau by Dickie Brennan & Co.“. Foto: Michael Schabacker
Fantastisch: Muscheln im „Tableau by Dickie Brennan & Co.“. Foto: Michael Schabacker

Auffallend ist im Restaurant aber vor allem die Weinkarte. Für solch ein „kleines“ Restaurant ist die Karte durchaus umfangreich: gut 16 Seiten stark, können Weine aus diversen Regionen der Welt geordert werden. Auch diverse französische Weine / Champagner und einige interessante „Italiener“ sind dabei, wie zum Beispiel ein „La Torre“ (Brunello) oder aber auch ein „Domaine Romanee-Conti“ – wobei letzterer Wein preislich noch weit über dem hier angebotenen Chateau Margaux liegt…   

Ab ins „Nobu“

Doch auch ein paar Meter weiter, direkt am Mississippi River gelegen, kann im „Caesars New Orleans“ wahrlich internationale – oder besser: asiatische – Küche genossen werden. Denn eben dort, im jüngst neu geöffneten Hotel, hat sich mit dem „Nobu“ ein kulinarischer Spot mit Weltruf angesiedelt. Direkt am Eingang des Hotels gelegen, ist es natürlich anempfohlen hier zu reservieren. 

Kulinarik in gewohnter Form im „Nobu“. Foto: Michael Schabacker
Kulinarik in gewohnter Form im „Nobu“. Foto: Michael Schabacker

Und wer bereits in dem einen oder anderen „Nobu“ sich hat kulinarisch verwöhnen lassen können, wird sich schnell auf der Karte zurechtfinden können. Denn es sind vor allem die Klassiker des „Nobu“, die in allen etwa 60 Restaurants der Kette zu finden sind. „Yellowtail Tartare with Caviar“ oder auch „Yellowtail Jalapeño“ gehören unumstritten dazu.

Nobu Matsushisa sorgte auf der Karte des Restaurants aber auch für das typische schwarze Kabeljaufilet, „Lobster Shiitake Salad“, „Japanese Mirai Beef“, „Gambas al Ajillo“ und „King Crab Tempura“. Top-Gericht auf der Karte dürfte neben dem Mirai Beef sicher das Wagyu sein, welches in toller Qualität auf die Teller kommt. Das „Nobu“ ist und bleibt international einfach eine Bank, hier begeht man mit keinem der Gerichte einen Fehler…

Gambas Gericht im „Dakar Nola“. Foto: Michael Schabacker
Gambas Gericht im „Dakar Nola“. Foto: Michael Schabacker

Etwas südlicher gelegen, ebenfalls nahe des Mississippi River, liegt ein wirklich interessantes Restaurant. 2023 vom „Eater“ als eines der zwölf besten Restaurants in den USA gekürt, gewann das „Dakar Nola“ den „James Beard Foundation Award for Best New Restaurant“ in 2024. Grund genug, sich das kleine Restaurant mit etwa 25 Plätzen unter der kulinarischen Leitung von Serigne Mbaye einmal anzusehen.

Der Name „Dakar Nola“ ist natürlich schon Hinweis genug um zu erahnen, dass sich im Restaurant alles um Speisen aus dem Senegal dreht. Chefkoch Serigne Mbaye studierte am „New England Culinary Institute“, lernte in der Folge in verschiedenen kubanischen, französischen und kreolischen Restaurants. Hinzu kommt, dass Mbaye hat international hochwertige Erfahrungen im Atelier Crenn und Atelier Joel Robuchon sammeln können. 

Und tatsächlich sind die Gerichte zum einen westafrikanischer Natur, haben aber durchaus immer einen gewissen Twist anderer Küchenstile. Dennoch bleiben die Gerichte vor allem durch den senegalesischen Einfluss sehr aromenstark – und zum Teil recht deftig. Mbaye und sein Team verwenden ausschließlich Zutaten aus der Region, bieten dennoch authentische Küche Afrikas – mit einem gewissen Einfluss der Küche Louisianas…


Informationen:

Tableau: www.tableaufrenchquarter.com

Caesars Hotel: www.caesars.com/caesars-new-orleans

Nobu: www.caesars.com/caesars-new-orleans/restaurants/nobu

Dakar Nola: www.dakarnola.com

Fotos: Michael Schabacker

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