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New Orleans: Geldregen jenseits der 100 Dezibel

Im August 2024 wurde unter Zuhilfenahme von gut 560 Millionen Euro die Sanierung des Caesars Superdome in New Orleans erfolgreich abgeschlossen. Erfolgreich – und rechtzeitig. Eine gut sechsjährige Planungs- und Bauzeit nahm damit sein Ende. Es war ein Mammutprojekt, dass sich Eigentümer Louisiana Stadium and Exposition District (LSED) da seit Mai 2019 vorgenommen hat.

„Tailgating“

Nun, letztendlich ist es eine Geldmaschine, eine Cash Cow. Denn nicht nur der Superbowl 2025, welcher am 10. Februar die Kansas City Chiefs auf die Philadelphia Eagles treffen ließ (Endstand 22:40), ist eine Gelddruckmaschine. Es sind gerade die Ligaspiele der New Orleans Saints, die regelmäßig Zehntausende in den Superdome pilgern lässt. Tatsächlich ist Football, gerade in New Orleans, viel mehr als „nur“ ein Sport-Event.

Vor dem Spiel sind schon zahlreiche Fans am Superdome. Foto: Michael Schabacker
Vor dem Spiel sind schon zahlreiche Fans am Superdome. Foto: Michael Schabacker

Klassisch trifft man sich in den USA, ähnlich wie in Deutschland zu Bier und Stadionwurst, auf den Parkplätzen nahe dem Stadion zum sogenannten „Tailgating“. Diese Parkplatzfeiern ziehen tausende Fans an, starten meist schon Stunden vor dem Spiel. Auch hier zeigt sich, dass Football in den USA immer auch mit geldverdienen verbunden ist: schon alleine die Parkplatzgebühren können den Clubs mittlere sechsstellige Beträge in die Kassen spülen.

In New Orleans sieht es damit eher schlecht aus. Da der Superdome sehr zentral nahe des Mississippi River liegt, sind Parkplätze hier eher Mangelware. Aber gefeiert wird natürlich dennoch – und dies wahrlich nicht zu knapp. Das French Quarter lädt dazu mehr als passend ein, keine Frage. Der älteste Stadtteil von New Orleans, der mit seinem zentralen Platz Vieux Carré der eigentliche Ausgangspunkt der Stadtentwicklung ab 1718 war, erlangte jüngst durch den Terroranschlag in der Bourbon Street traurige Berühmtheit.

Das French Quarter mit der berühmten Bourbon Street. Foto: Michael Schabacker
Das French Quarter mit der berühmten Bourbon Street. Foto: Michael Schabacker

Partymeile pur

Nicht nur zum Mardi Gras, sondern auch und gerade an den Wochenenden ist das Areal dabei Partymeile pur. Hunderte Bars und Restaurants buhlen um die Gunst der Kundschaft. Die meist jüngere Klientel befindet sich hier in einem fast nicht enden wollenden Partyrausch. Verständlich, dass hier schon vor, aber noch viel mehr nach den Football Spielen reichlich gefeiert wird. 

Doch gefeiert wird natürlich auch im Stadion. Hier jemanden ohne Getränk in der Hand zu treffen, scheint fast unmöglich. Gut 73.000 Sitzplätze stehen bereit die Fans der Saints beziehungsweise jüngst zum Super Bowl zu empfangen. Und das kann richtig teuer werden. Fünfstellige Preise für ein Ticket zum Super Bowl 59 sind alles andere als eine Seltenheit. Zum letztjährigen Super Bowl in Las Vegas soll das teuerste Einzelticket sogar bei 37.620 Dollar gelegen haben.

Bei Football Spielen geht es oft an die akustische Schmerzgrenze. Foto: Michael Schabacker
Bei Football Spielen geht es oft an die akustische Schmerzgrenze. Foto: Michael Schabacker

100 Dezibel

Und laut wird es ohnehin. Geräuschpegel jenseits der 100 Dezibel sind eher die Regel als die Ausnahme. Das entspricht dem Lärmpegel in einer Maschinenfabrik. Bedeutet: Permanenter Lärm dieser Lautstärke kann durchaus bleibende Schäden verursachen. Doch das ist den meisten Fans eher egal. Wichtig ist, neben dem gebotenen Sport, vor allem die Unterhaltung.

Zum Super Bowl werden alljährlich die größten Stars der Musikbranche zur Unterhaltung engagiert. Zur Halftime der vergangenen Super-Bowl-Jahre kamen Stars wie Usher, die Rolling Stones, Eminem, Bruce Springsteen, Prince, Shakira, Rihanna oder auch Jennifer Lopez auf die Bühne. Diesjährig kam Rapper Kendrick „K.Dot“ Lamar nach New Orleans angereist. 

Unterhaltungsprogramm beim Football. Foto: Michael Schabacker
Unterhaltungsprogramm beim Football. Foto: Michael Schabacker

30 Sekunden, acht Millionen Dollar

Haupteinnahmequellen dürften allerdings unbestritten die Werbegelder sein. In den kurzen Pausen zu werben, sich einem Millionenpublikum in weniger als 30 Sekunden zu zeigen, spült gerade „Fox“ bis zu acht Millionen Dollar für einen halbminütigen Unternehmens-Spot in die Kasse. Trotz der enorm hohen Kosten, konnte der übertragende Fernsehsender bereits im vergangenen November „Sold Out“ für Werbeplätze beim Super Bowl verkünden. 

Nutznießer und weitere Großverdiener dürften unumwunden die Hotels der Stadt sein. Astronomische Preise müssen bereits für die einfachsten Unterkünfte bezahlt werden. Unter 1000 Dollar für eine Übernachtung gilt während des Super Bowl Wochenendes schon als absoluter Glücksfall. So gut wie kein Hotel in New Orleans hatte kurzfristig überhaupt noch ein Zimmer zum Super Bowl frei.

Ob TV oder Stadion: Werbung ist ein florierendes Geschäft für die Clubs und Sender. Foto: Michael Schabacker
Ob TV oder Stadion: Werbung ist ein florierendes Geschäft für die Clubs und Sender. Foto: Michael Schabacker

Caesars New Orleans

Gleiches galt auch für das Caesars New Orleans. Gerade erst vor einigen Monaten eröffnet, steht der Komplex mit fast 800 Zimmern ziemlich weit oben in der „Hotel-Nahrungskette“ der Stadt. Zum Wochenende des Super Bowl waren hier schon frühzeitig keine Zimmer mehr zu buchen, schon Wochen vorher hieß es auch hier: „Sold Out“.

Glücklich konnte sich schätzten, wer hier noch rechtzeitig buchen konnte. Aber es muss ja nicht zwingend ein Saints Spiel oder der Super Bowl, Mardi Gras oder sonst ein Ereignis sein, um „Big Easy“ einen Besuch abzustatten. Jenseits dieser Events klappt es sicher mit der Unterbringung im Caesars Hotel. Zugpferd für das Hotel ist unbestritten das fast 11.000 Quadratmeter große Casino. Mehr als 2000 Spielautomaten und fast 100 Spieltische locken hier Zocker aus der ganzen Welt an.

Von hier geht es in das Casino, dass mehr als 2000 Spielautomaten beherbergt. Foto: Michael Schabacker
Von hier geht es in das Casino, dass mehr als 2000 Spielautomaten beherbergt. Foto: Michael Schabacker

Die Renovierungsarbeiten dieses Ausnahmehotels direkt am Mississippi River waren alles andere als preisgünstig. Auch hier wurden gut 500 Millionen Dollar investiert. Entstanden ist ein Hotel mit beeindruckenden Maßen. Bereits die Lobby im ersten Stockwerk ist so großzügig, dass man ohne Probleme ein kleineres familiengeführtes Hotel dort unterbringen könnte.

Gastronomisch kann das Caesars auch durchaus im Konzert der Großen mitspielen. Im Erdgeschoss befindet sich eines der vielleicht berühmtesten Restaurantkonzepte überhaupt: Nobu. Unschwer vorstellbar, dass hier in der Regel vorgebucht werden muss. Tatsächlich ist das Restaurant – dem Hotel angepasst – äußerst geräumig mit recht vielen Sitzplätzen. Dafür allerdings auch stets gut besucht.   

Das Nobu im Caesars New Orleans. Foto: Michael Schabacker
Das Nobu im Caesars New Orleans. Foto: Michael Schabacker

Das Nobu ist unbestritten die kulinarische Sperrspitze des Hotels, keine Frage. Aber sollte es Mal nicht mit einer Reservierung klappen: insgesamt hat das Hotel zwölf Restaurants unter einem Dach vereint…


Informationen:

www.caesarssuperdome.com

www.caesars.com/caesars-new-orleans

Fotos: Michael Schabacker

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