Lifestyle

Barfuß und asiatisch auf Mauritius

Mit über 50 Hotels und Resorts in Südostasien, Afrika, Europa und dem Nahen Osten hat sich die Anantara-Gruppe mit der Betreibergesellschaft Minor Hotels schon längst auf dem Tourismussektor etabliert, keine Frage. Mit mehr als 550 Hotels und gut 80.000 Zimmern ist der Eigentümer und Betreiber mit verschiedenen Marken auf dem Markt. Mit dem Anantara Iko Mauritius ist das von dem Unternehmer William E. Heinecke 1979 gegründete Unternehmen auch im Indischen Ozean vertreten.

Grenzenlos

Der Name „Anantara“ bedeutet in der noch heute in Indien als Literatur- und Gelehrtensprache verwendeten altindischen Sprache Sanskrit „ohne Ende“, „grenzenlos“ oder „endlos“. Angewendet auf die Hotelanlage und die angebotenen Freizeittätigkeiten erscheint der Begriff dann doch eher überdimensioniert, auch wenn die Weitläufigkeit des Areals und das in den Restaurants und Bars gelebte „offene“ Konzept wohltuend erscheint. Geometrische und strukturierte Formen empfangen die Gäste bereits in der Lobby, alles erscheint geordnet und strukturiert.

Tatsächlich ist es eine beruhigende Atmosphäre, welche sich konzeptionell durch die ganze Anlage zieht. Von der Lobby aus weisen in den Abendstunden zahlreiche Laternen den Weg in die Restaurants, ein großer Feuerkorb steht in einer künstlichen Wasserfläche. Von dort richtet sich der Blick in Richtung Meer, immer entlang eines langen Wasserbassins. Erfrischend natürlich wurden die Wege vom Hotel zum Strand gestaltet. Kein Beton weit und breit, hier kann man bedenkenlos barfuß gehen.

Strand „La Cambuse“: direkt am Hotel gelegen. Foto: Michael Schabacker
Strand „La Cambuse“: direkt am Hotel gelegen. Foto: Michael Schabacker

Der Strand befindet sich gleich hinter einer großen Hecke, schneeweiß strahlt der Sand hier in der Sonne. Direkt am „La Cambuse“ gelegen, hat das Hotel so etwas wie seinen eigenen Strandabschnitt. Obschon die Strände auf der Insel nicht Eigentum der daran angrenzenden Hotels sind, ist der Bereich am Anantara Iko meist recht verwaist. Es gibt einen „öffentlichen“ Strand in etwa 200 Meter Entfernung, der zumeist allerdings nur am Wochenende von Einheimischen genutzt wird. 

Viele der Gäste liegen an dem Hauptpool, je nach Buchungsklasse kann man wahlweise zwischendurch die Restaurants aufsuchen oder sich mit Getränken versorgen. Die Halbpension beinhaltet sowohl Frühstück als auch Abendessen in einem der drei Restaurants. Über die klassische Vollpension lässt sich auch ein All-Inclusive Paket buchen. Besonders angenehm: in letzterem sind sowohl die Minibar im Zimmer, verschiedene Cocktails in den Restaurants und Bars und nicht-motorisierte Wassersportaktivitäten inkludiert.

Sea.Fire.Salt. Bar. Foto: Anantara Iko Mauritius
Sea.Fire.Salt. Bar. Foto: Anantara Iko Mauritius

Zimmerkategorien

Ob nun Premier-, Gartenblick Deluxe- oder Deluxe-Zimmer mit Meerblick: die Größe der Zimmer kann bereits in diesem Segment überraschen. Großzügige 55 Quadratmeter, je nach Kategorie mit Balkon oder kleiner Terrasse, bieten ausreichend Platz. Dass es auch noch geräumiger geht, zeigt sich beim Betreten der Suiten. Hier auch wahlweise mit Blick auf den Garten oder auf das Meer: 115 Quadratmeter Wohnfläche lassen kaum einen Wunsch offen. Ein eigener Balkon mit abgetrenntem Wohn- beziehungsweise Essbereich sind obligatorisch.

Dabei sind die Zimmer – ob im Suiten- oder Deluxe-Segment – wunderbar klar strukturiert, überzeugen farblich durch warme Erdtöne, dunklen Holzfußboden oder Fliesen und passive Beleuchtung an den Wänden und Decken. Auffallend: großes und bequemes Sitzmobiliar auf den Balkonen und Terrassen. 

Wohnbereich einer Suite mit Meerblick. Foto: Anantara Iko Mauritius
Wohnbereich einer Suite mit Meerblick. Foto: Anantara Iko Mauritius

Restaurants und Bars

Mit drei Restaurants und zwei Bars haben die Gäste des Anantara Iko ausreichend kulinarische Möglichkeiten zur Auswahl. Das „Horizon“ ist das wohl am meisten frequentierte Restaurant des Hotels, sowohl zum Frühstück als auch zum Abendessen stehen hier von der Steinofenpizza, Wraps bis zu Pasta-, Curry- oder Fischgerichten eine große Auswahl an Speisen zur Verfügung. Je nach Wetter kann man im Außen- oder Innenbereich sitzen. Gerade morgens bietet sich ein Platz auf der Terrasse an – Ausblick auf das Meer inklusive!  

Das Sea.Fire.Salt. ist Bar- und Restaurantkonzept in einem. Nur in den Abendstunden geöffnet, sitzt man hier im Freien und hat die Wahl zwischen frischen Meeresfrüchten oder auch gegrilltem Fleisch. Im Außenbereich stehen die Tische im Sand: Mauritius-Feeling…

Restaurant Sea.Fire.Salt. Foto: Anantara Iko Mauritius
Restaurant Sea.Fire.Salt. Foto: Anantara Iko Mauritius

Fine-Dining-Restaurant „Zafran“

Als Fine-Dining-Restaurant bietet das „Zafran“ vornehmlich indische Speisen an. In einem recht privaten Rahmen (18 Plätze), genießt man hier „Tandoori Prawn“ mit Knoblauch und Limone, „Malai Chicken Tikka“ mit Chili, „Bengali Fish Curry“ mit Ingwer oder auch „Lamb Kormas“ mit Koriander. Diverse Fleisch- oder Fischgerichte ergänzen die Karte mehr als reichhaltig. Klassisch wird Naan gereicht, je nach Geschmack mit Käse, Knoblauch oder auch einfach nur mit Butter.

Noch intimer kann nebenan, direkt im Weinraum, gespeist werden. In der Mitte des Raumes sitzt man an einem Hochtisch inmitten hunderter Weine in den an den Wänden stehen Kühlregalen. Hier serviert der Chefkoch vom Palmenherzen Salat über Fisch- und Fleischspeisen auch allerlei lokale Gerichte. Den einen oder anderen Wein inklusive – versteht sich.

Speisen im intimen Rahmen: direkt im Weinraum. Foto: Michael Schabacker
Speisen im intimen Rahmen: direkt im Weinraum. Foto: Michael Schabacker

Doch auch jenseits der Hotelmauern sollte man sich ab und an Zeit nehmen und die Umgebung erkunden. Erster Anlaufpunkt ist dann sicher der nächstgrößere Ort Mahébourg. Zahlreiche Restaurants, Bars und Märkte lassen hier das wahre Mauritius erleben. Ein buntes Treiben herrscht auf den Straßen, unzählige kleinere Geschäfte laden zum Shopping ein.

Ile aux Aigrettes

Etwas südlich von Mahébourg liegt an der Coastel Road das Besucherzentrum der Ile aux Aigrettes. Hier sollten sich Naturliebhaber unbedingt einen Transfer auf die Insel buchen. In knapp fünf Minuten fährt man von hier mit einem kleinen Boot zum Naturreservat, welches bereits vom Pier aus zu sehen ist.

Nach einer fünfminütigen Bootsfahrt erreicht man die Insel „Ile aux Aigrettes“. Foto: Michael Schabacker
Nach einer fünfminütigen Bootsfahrt erreicht man die Insel „Ile aux Aigrettes“. Foto: Michael Schabacker

Die kleine Insel ist wirklich ein Paradies. Das 26 Hektar große Areal ist Heimat einheimischer Flora und Fauna. Die gesamte Insel besteht aus Korallenlkalkstein und ist bereits seit 1965 als Naturschutzgebiet klassifiziert. 

Verschiedene Touren können gebucht werden, denn ein Betreten der Insel auf eigene Faust ist nicht erlaubt. So geht man ein bis zwei Stunden über die Insel, vorbei an hier wieder angesiedelten Pflanzenarten, die letzten Überreste des trockenen Küstenwalds, der einst auf Mauritius überall zu sehen war, und natürlich stets in Begleitung von der heimischen Vogelwelt und der einen oder anderen Riesenschildkröte. 

Riesenschildkröte auf der „Ile aux Aigrettes“. Foto: Michael Schabacker
Riesenschildkröte auf der „Ile aux Aigrettes“. Foto: Michael Schabacker

Im Jahr 1990 lebten nur noch neun der pinkfarbenen Tauben (Pink Pigeons: Nesoenas mayeri) auf der Insel in freier Natur. 1994, nach Schaffung eines Brutprogramms, konnten diese seltenen Vögel wieder auf der Ile aux Aigrettes angesiedelt werden. Ähnliche Prozesse sorgten für die Ansiedlung der „Mauritius Olice White-eye“ (Zosterops chloronothos) Vogelart. Seit 2008 brüten auch diese Vögel wieder auf der Insel der „Reiher“ (egrets: Reiher), welche ehemals auch hier heimisch waren.

Viele Echsen wie zum Beispiel die „Telfair`s Skink“ und mehr als 60 Pflanzenarten wurden in den letzten Jahrzehnten angesiedelt beziehungsweise angepflanzt. Ein Besuch auf der Insel ist auch ein Besuch in die Vergangenheit der Insel: So, oder so ähnlich, könnte Mauritius vor hunderten von Jahren ausgesehen haben. Sehr beeindruckend – und unbedingt eine Reise wert! 

Verschiedene heimische Gewächse werden auf der Insel angepflanzt. Foto: Michael Schabacker
Verschiedene heimische Gewächse werden auf der Insel angepflanzt. Foto: Michael Schabacker

Informationen:

Anantara Iko: www.anantara.com/de/iko-mauritius

MTPA: www.mauritiusnow.com

Ile aux Aigrettes: www.mauritian-wildlife.org/Ileauxaigrettes

Fotos: Anantara Iko Mauritius, Michael Schabacker

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