Auf 185 Hektar, verteilt zwischen 300 und 700 Metern Höhe, findet jede Rebsorte ihren perfekten Platz. Unterschiedliche Böden, Ausrichtungen und klimatische Bedingungen sind der Grund, warum jeder Wein seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter besitzt.
Handarbeit aus Überzeugung
Die Winzer arbeiten fast ausschließlich von Hand, achtsam gegenüber jedem Rebstock, mutig im Ausprobieren neuer Methoden und fest verwurzelt in einer Gemeinschaft, die seit Generationen zusammenhält. Nachhaltigkeit beginnt draußen im Weinberg.
Energieeffiziente Maschinen, moderne Wärmerückgewinnung, strenge EU-Umweltstandards – all das ist in der Kellerei selbstverständlich. Seit 2010 liefert eine 700 Quadratmeter große Photovoltaikanlage rund 60 Prozent des eigenen Strombedarfs.
Der 1907 errichtete Keller war schon damals innovativ konzipiert: Vier Etagen über 22 Meter Höhenunterschied ermöglichen es, den Kelterungsprozess allein mit der Schwerkraft zu steuern. Weniger Pumpen bedeuten nicht nur sanftere Weine, sondern auch weniger Energieverbrauch.
Weine bester Lagen
Angefangen bei dem exzellenten Schaumwein Plaeclarus Pas Dosé über den komplexen Pinot Noir bis zum Weißburgunder Riserva „Sanctissimus“ ist die Qualität aller Linien hervorragend.
Hoch über Schloss Boymont, wo karger Kalkboden auf wärmespeichernden Porphyr trifft und kühle Bergwinde wehen, reifen seit Jahrzehnten Weißburgunder von besonderer Tiefe. Grüner Apfel, Birne, etwas Weinbergpfirsich, dazu Heu- und Kräuternoten sind im Aroma vom Plötzner Weißburgunder zu vernehmen. Am Gaumen gibt sich der Wein frisch, finessenreich und mineralisch.
Gfill Sauvignon – ein Kind des Windes: In der sanft geschwungenen Landschaft oberhalb von St. Pauls umspielt tagsüber mediterrane Wärme die Reben, während abends kühle Berglüfte der Mendel einziehen. Auf den gut durchlüfteten Kalkschotterböden reifen die Trauben für den Gfill Sauvignon. mit lebendiger Frische. In der Nase sind Anklänge von weißen Blüten, Limette, Grapefruit und reifer Stachelbeere, unterlegt von feinen Kräutertönen, präsent. Am Gaumen ist der angenehm frische Sauvignon saftig und präzise. Schön auch der mineralische Nachklang.
Kraft der mineralischen Erde
Am Fuß des Gantkofels, wo Dolomit und Kalkschotter seit Jahrtausenden die Landschaft formen, wurzeln alte Reben tief und ziehen Kraft aus der mineralreichen Erde. Das Ergebnis ist der Kalkberg, ein Weißburgunder mit feinem Spannungsbogen: Aromen von Apfel und Birne, begleitet von zarten Kräuternoten, schmeicheln in der Nase. Fein auch die dichte und elegante Struktur im Geschmack sowie der eindrucksvolle Nachhall.
Seit Jahrzehnten trotzen die 25 bis 30 Jahre alten Reben für den Schliff Sauvignon auf kargem, kalkreichem Moränenschutt mit mächtigen Porphyrblöcken Wind und Wetter. Tief verankert in der Erde, bringt dieser Sauvignon eine konzentrierte, klare Ausdruckskraft hervor. In der Nase Nuancen von weißer Johannisbeere, reifer Maracuja und Limettenzeste, umspielt von Kräutern und zarter Rauchnote. Am Gaumen gefällt der Sauvignon durch Cremigkeit, Feinwürzigkeit und Mineralität. Schön auch das lange, präzise Finale.
Hommage an die Römer
„Luzia“ heißt der elegante Blauburgunder der Kellerei St. Pauls – ein Wein, der Geschichte und Genuss vereint. Gewachsen auf tiefgründigen Kalkschotterböden, reift er im Edelstahl, Barrique und großen Holzfass. Sein Duft: Waldfrüchte, Kirsche, Himbeere, feine Würze. Am Gaumen samtig, füllig, harmonisch. Eine Hommage an römische Wurzeln.
Der Lagrein Riserva Lagröll betört mit seinem Duftpanorama aus Brombeere, Heidelbeere und Cassis, verfeinert mit dunkler Schokolade, Lakritze und Rumtopf. Am Gaumen saftig, von Waldbeeren getragen und von einer kühlen Eukalyptusnote belebt. Zartes Holz und feine Tannine umspielen die Frucht. Ein ausgezeichneter Lagrein, der Tiefe und Frische elegant verbindet – und mit enormem Lagerungspotential.
Informationen:
Fotos: Carola Faber

