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Frühlingsfrische am Faaker See

Eingerahmt in die Gebirgskulisse der Karawanken mit ihren schneebedeckten Gipfeln schimmert er intensiv türkisblau, sein Wasser ist kristallklar. Der Faaker See ist der südlichste Badesee Österreichs und – mit bis zu 28 Grad im Sommer – einer der wärmsten. Alljährlich mutiert er Anfang September zum Eldorado der Harley-Enthusiasten. Dann lockt die „European Bike Week“ bis zu 40.000 Fahrer und 50.000 Fans der Kultmarke an den fünftgrößten Kärntner See.

Laut Statistik scheint die Sonne an 290 Tagen pro Jahr. Grund genug, den See schon im Frühling zu besuchen – gerade in diesem Jahr, wo die nasskalte Jahreszeit viel zu lange an den Nerven knabbert. Kurios: Der Faaker See und seine dazugehörige Insel sind in Privatbesitz. 1831 waren sie Eigentum der Fürsten von Liechtenstein. 1918 verkaufte Friedrich von und zu Liechtenstein beide an Ludwig Wittgenstein, einen Onkel des gleichnamigen Philosophen. Ludwig hatte keine Kinder und adoptierte daher zwei Mädchen, denen er 1924 den See vererbte. Sie sind die Vorfahren der heutigen Besitzer, den Wiener Familien Catasta und Bucher.

Der Karnerhof am Faaker See. Foto: Karnerhof
Der Karnerhof am Faaker See. Foto: Karnerhof

Auf eine gleichermaßen lange wie bewegte Geschichte blickt auch der direkt am Ufer gelegene Karnerhof zurück. Vor fast 400 Jahren legte die namensgebende Familie Karner den Grundstein und vererbte ihren Besitz über mehrere Generationen. Ein Beherbergungsbetrieb war der einstige Bauernhof erstmals in den 1930er Jahren. Johann Melcher machte ihn bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zum Hotspot für Sommerfrische am Faaker See. Nach dem Ende des Krieges wurde das Haus von den Engländern besetzt, der Gastbetrieb wurde 1949 fortgesetzt.

Heute ist der Karnerhof ein Vier-Sterne-Superior-Hotel, das sich mit seinem privaten Sandstrand, Seesauna und der weitläufigen Poollandschaft samt Panorama-Infinitypool über 100.000 Quadratmeter erstreckt, zu den beliebtesten Ferienhotels der Region. 95 Zimmer in unterschiedlichen Gebäudeteilen, von klassisch bis modern, fast alle mit Seeblick, bieten für jeden Anspruch das passende Quartier.

„Wichtig ist, dass der Funke überspringt“

Gastfreundschaft wird großgeschrieben im Karnerhof, der hauseigene Slogan „Seemotionen des Südens“ kommt nicht von ungefähr. Dem Team um die Gastgeberfamilie Ursula und Alfred Karner sowie Hans, Adi und Andreas Melcher gelingt es binnen kurzer Zeit, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, die von Herzen kommt. „Wichtig ist, dass der Funke überspringt, der die Begeisterung und Freude am Tun widerspiegelt, denn dieser Funke kommt dann auch unweigerlich wieder zurück“, bringt Serviceleiter Franz Egger das Selbstverständnis der Gastgeber auf den Punkt. Der gelernte Koch und Kellner ist seit 30 Jahren im Karnerhof tätig und als Diplom-Sommelier für die Weinauswahl verantwortlich. Beliebt bei den Gästen sind seine Verkostungen im Weinkeller, bei denen er zehn Rebsäfte unterschiedlicher Provenienz vorstellt. 

Kulinarik im Karnerhof. Foto: Karnerhof
Kulinarik im Karnerhof. Foto: Karnerhof

Einer von mehreren „Wiederkehrern“, wie er sich selbst nennt, ist Küchenchef Peter Brandstätter, der 1995 sein erstes Dessert kreiert hat. Nach zehn Jahren im Ausland hat er vor viereinhalb Jahren sein kulinarisches Zuhause im Karnerhof gefunden. Er schätzt vor allem die Vielfältigkeit der Küche, die er hier umsetzen kann – vom Schweinsbraten, wie er ihn von seinem Vater kennt, bis zur leichten mediterranen Küche. „Sehr glücklich bin ich über den hauseigenen Kräutergarten“, verrät der 40-Jährige. 

Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern setzt dieser nicht nur neue Dimensionen, sondern auch ein Statement. Ein eigener Gärtner betreut die mehr als 50 verschiedenen Kräuter sowie zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, die hier optimale Wachstumsbedingungen vorfinden und taufrisch geerntet werden. Die übrigen Produkte für die Restaurantküche stammen von regionalen Erzeugern aus Kärnten und aus dem Alpe-Adria-Raum. 

Buchstäblich grenzenloses Golfvergnügen

Brandstätter ist ein großer Fan geschmorter Gerichte, „weil das Fleisch wunderbar zart wird und köstliche, aromatische Saucen dabei entstehen“. Beispielhaft dafür stehen das „geschmorte Kalbsbackerl mit Kartoffel-Nusspüree und Gemüse“ und das „Lammhaxerl auf Polenta mit Ratatouille und Rosmarin“. Salat wiederum ist Chefsache. Seniorchef Hans Melcher mariniert ihn persönlich vor den Augen und nach individuellem Wunsch der Gäste mit der hauseigenen Balsamico-Cuvée und einem erstklassigen Olivenöl.

In der Nähe: Zwölf Golfpätze im Dreiländereck Kärnten, Italien und Slowenien bieten grenzenloses Golfvergnügen. Foto: Petr Blaha
In der Nähe: Zwölf Golfpätze im Dreiländereck Kärnten, Italien und Slowenien bieten grenzenloses Golfvergnügen. Foto: Petr Blaha

Seine zentrale Lage macht den Karnerhof zu einem Eldorado für Aktivurlauber. Eine von Familien beliebte Tour ist der 90 Kilometer lange Gailtal-Radwanderwegradweg von Hermagor zurück zum Faaker See. Durch kleine Dörfer und vorbei an alten Bauernhöfen bietet die Tour herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt der Karnischen und Gailtaler Alpen. Ein empfehlenswertes Ziel für eine Tageswanderung ist der Mittagskogel, der mit seinen 2.145 Metern Meereshöhe zu den höchsten Bergen der westlichen Karawanken zählt. Anstrengende 1.200 Höhenmeter sind es vom See hinauf zum Gipfel des Berges, der die Grenze zwischen Kärnten und Slowenien markiert. 

Auch Golfer kommen auf ihre Kosten. Zwölf zwischen zehn und 45 Minuten vom Karnerhof entfernte Parcours im Dreiländereck Kärnten, Italien und Slowenien bieten im besten Wortsinn grenzenloses Golfvergnügen. Anfänger wie Fortgeschrittene profitieren von den Golf-Packages des Hotels, das zu den Gründungsmitgliedern des Golfclubs Schloss Finkenstein-Faaker See gehört. 


Informationen:

www.karnerhof.com

Fotos: Karnerhof, Petr Blaha

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