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Côtes du Rhône

Das breite Flusstal der Rhône erstreckt sich nahezu 200 Kilometer gerade nach Süden. Es wird einerseits vom Alpenvorland und den schneebedeckten Alpengipfeln flankiert und andererseits vom Zentralmassiv begrenzt. Fast auf der gesamten Strecke befeinden sich steile Weinberge wie auch große Rebfelder im Tal.

Die Vielfalt der Weine im Rhône-Tal ist vor allem auf eine besondere geografische Konstellation zurückzuführen. Im nördlichen Teil des Tals, wo hauptsächlich Reben auf den Terrassen steiler Granithänge angebaut werden, herrscht ein kühles kontinentales Klima. Im südlichen Teil mit seinen weiten Schwemmlandschaften und Sandebenen wird es im Sommer sehr heiß und im Winter angenehm mild. Das größte Kapital der Weinregion Rhône sind ihre herausragenden weißen und roten Rebsorten, die zu den besten der Welt gehören und auch außerhalb ihrer Ursprungsregion schon seit langem für wunderbare Weine mit verschiedensten Geschmacksprofilen bekannt sind.

Wegen ihres Aromapotenzials interessant

„Während die Rotweine der Rhône einen guten Ruf genießen sind die Weißweine immer noch zu wenig bekannt und verdienen es, hervorgehoben zu werden. Das Ziel von Inter Rhône für das kommende Jahrzehnt ist es, die Produktion stiller Weißweine zu verdoppeln und das Rhônetal in den Köpfen europäischer und nordamerikanischer Fachleute zu einer der wichtigsten Produktionsregion für Weißweine werden zu lassen,“ reagiert Philippe Pellaton, Präsident von Interrhone auf die gestiegene Nachfrage nach leichteren Weinprofilen, insbesondere nach Weiß- und Roséweinen.

Rebstöcke mit steinigem Untergrund. Foto: Carola Faber
Rebstöcke mit steinigem Untergrund. Foto: Carola Faber

„Nach reiflicher Überlegung haben die Winzer der Côtes du Rhône beschlossen, eine resistente Sorte für Weißwein – Floreal – und eine für Rotwein – Vidoc – vorzuschlagen.

Zwei neue weiße Rebsorten, die an den Klimawandel angepasst sind, werden ebenfalls vorgeschlagen: Carignan blanc, die wegen ihrer Säure interessant ist, und Rolle, die wegen ihres Aromapotenzials interessant ist“, lauten die Infos zu neuen Rebsorten der Vorstandssitzung des Syndicat des Vignerons des Côtes du Rhône (Winzerverband Côtes du Rhône). Denis Guthmuller, Präsident des Winzerverbands Côtes du Rhône erläutert: „Bevor wir exotische Sorten auswählen, wollten wir uns mit dem beschäftigen, was bereits in unseren Lastenheften vorhanden ist. Uns stehen viele Rebsorten zur Verfügung, die früher vernachlässigt wurden. Sie könnten einige unserer heutigen Probleme lösen und verdienen es somit, wieder in den Vordergrund gerückt zu werden.“

Finessenreicher Rosé

Nicolas Haeni, gebürtiger Schweizer und passionierter Winzer der Domaine Malmont, die seit 2022 offiziell für den biologischen Landbau zertifiziert ist, stellt dazu repräsentative Weine vor.

Ein 2022 M. Chapoutier Belleruche Rosé verführt mit einem intensiven Beerenaroma und exotischen Anklängen von Grapefruit und Granatapfel. Eine subtile Mentholnote rundet den Wein ab. Dieser südfranzösische Rosé präsentiert sich frisch, zart und fruchtig, was die herausragende Qualität des Winzers auch bei Roséweinen unterstreicht. Das Bouquet begeistert mit Aromen von roten Früchten und Zitrusnoten, begleitet von exotischen Fruchtnoten.

Der 2022 Domaine les Teyssonnières Rosé stammt von einem ein Hektar großen Weinberg in der Vacqueyras-Region. Der Boden besteht aus alten Schwemmlandablagerungen mit einem steinigen Glanz. Die Weinbereitung erfolgt in Edelstahltanks bei 15°C für 20 Tage. Ein finessenreicher Rosé mit einem blumigen Duft.

Das Rhône-Tal. Foto: Carola Faber
Das Rhône-Tal. Foto: Carola Faber

Die Rebstöcke für den weißen M. Chapoutier Belleruche AOC Cotes du Rhône 2022 wachsen hauptsächlich auf steinigen Mergel- und Lehm-Kalkstein-Hängen. Das Bouquet überzeugt mit zarten Aromen von Aprikose und Fenchel, begleitet von feinen Blütendüften. Am Gaumen präsentiert er sich komplex und elegant mit feinen Noten im Abgang.

Die Rebstöcke für den 2022 Syrius der Domaine Clavel, Saint Gervais AOC Cotes du Rhône Villages, gedeihen auf Lehmböden und kalksteinhaltigen, steinigen Hängen rund um das Dorf St. Gervais. Vor der Gärung findet zur Geschmacksmaximierung eine kalte Mazeration bei 10 bis 12 Grad Celsius statt. Die Gärung erfolgt bei 16 bis 18 Grad Celsius. Der ausdrucksstarke Wein präsentiert Aromen von kandierten Früchten und süßen Gewürzen. Am Gaumen wirkt er harmonisch und konzentriert. Feine Tannine sind spürbar, ebenso wie ein schöner Nachgeschmack.

Fotos: Carola Faber

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