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Unter Haien

Mit dem Boot geht es vom Steg des Kurumba Maldives Resort los in Richtung Malé, der Hauptstadt der Malediven. Es sind nur wenige Kilometer zum wirtschaftlichen Zentrum des Inselstaats. Rund 1200 Inseln gehören zu jenem Verbund, von denen etwa 370 bewohnt beziehungsweise als touristische Resorts ausgebaut sind. Und eben dort liegt auch die eigentliche Wirtschaftskraft: Weit mehr als eine Million Touristen kommen jährlich über Malé in die verschiedenen Hotels der Malediven und tragen somit zu etwa 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bei.

Malé aus der Ferne: Hochhäuser wirken surreal. Foto: Michael Schabacker
Malé aus der Ferne: Hochhäuser wirken surreal. Foto: Michael Schabacker

Aus Deutschland kommen jährlich mehr als 100.000 Touristen in die Republik gereist, die seit 1965 unabhängig von Großbritannien ist. Das enorme Wachstum der Hauptinsel zwang die Regierung in den letzten Jahren zu einem sukzessiven Ausbau der Wohnfläche durch Landgewinnung. Und da mehr als 200.000 Menschen auch Wohnraum brauchen, erfolgt zunehmend nicht nur ein Ausbau der Insel in die Breite, es sind vor allem die Hochhäuser, welche das Bild Malés aus der Ferne surreal erscheinen lassen.

„Stingray`s & Shark`s“ Spot

Diese allerdings passierend und weiter in Richtung Süden fahrend, erreicht man nach einer nur etwa 15 Minuten dauernden Bootsfahrt den „Stingray`s & Shark`s“ Spot. Ein beliebter Ort der Malediven, unbestritten. Zahlreiche Anbieter und Resorts bringen Touristen an diesen Ort, welcher allerdings groß genug ist und kaum als „Overtourism-Ort“ deklariert werden muss. Dort angelegt heißt es dann auch schon: Maske und Flossen angelegt und ab ins Wasser. 

Eindrucksvoll: Haie am „Stingray`s & Shark`s“ Spot. Foto: Michael Schabacker
Eindrucksvoll: Haie am „Stingray`s & Shark`s“ Spot. Foto: Michael Schabacker

Durch Futter angelockt, sieht man bereits über dem Wasser hunderte Fische welche unter dem Boot umherschwimmen. Große Schatten sind dabei, nähern sich ebenfalls rasch und umkreisen das Boot. Es sind gut vierzig Ammenhaie und dazu noch etwa zwanzig Mantarochen. „Gefährlich? Nein, die Haie sind harmlos“, sagt uns der Bootsführer noch, ehe wir beherzt ins Wasser springen. Kaum eingetaucht, schwimmen schon die ersten etwa zwei Meter großen Ammenhaie an uns vorbei. Ein beeindruckendes und zunächst doch etwas beängstigendes Gefühl.

Doch dieses weicht schnell der Neugier. Denn neben den Ammenhaien, die aufgeregt und nach Futter suchend schnell uns vorbeiziehen, sind es gerade die Mantarochen, die seicht und unaufgeregt durch das Wasser gleiten. Für alle Nichttaucher eine tolle Erfahrung, keine Frage. Den Tieren an dieser Stelle so nahe kommen zu können, löst unwillkürlich Begeisterung aus. Jeder, der diese Chance ergreifen kann, sollte diese Möglichkeit unbedingt wahrnehmen.

Wasservergnügen pur: dutzende Haie und Rochen umkreisen die Schnorchler. Foto: Michael Schabacker
Wasservergnügen pur: dutzende Haie und Rochen umkreisen die Schnorchler. Foto: Michael Schabacker

Kurumba: 30 Hütten aus Korallen

Fast möchte man bleiben, diesen Ort der Stille nicht verlassen. Doch nach gut einer Stunde entsteigen wir dem Wasser und fahren, abermals Malé passierend, zurück zu unserem Resort. Seit 1972 existiert das Hotel auf der Insel, läutete somit den Beginn des Tourismus auf den Malediven ein. Denn tatsächlich war Kurumba das erste Resort, dass, gerade Mal mit 30 Hütten aus Korallen und Kokosblättern, die internationale Klientel anlockte.

Diese 30 Hütten von einst wichen in den letzten Jahren nach und nach Luxusunterkünften. Mittlerweile bietet das Resort verschiedene Kategorien bei den Unterkünften an – von den Superior-Zimmern bis hin zur 768 Quadratmeter großen Royal Residence. Neben einem Gym und Tennisplätzen, können sich Gäste des Hotels eines von sieben Restaurants für die kulinarische Versorgung aussuchen.

Am Steg nach der Ankunft im Resort „Kurumba Maldives“. Foto: Michael Schabacker
Am Steg nach der Ankunft im Resort „Kurumba Maldives“. Foto: Michael Schabacker

Picknick auf einer Sandbank

Denn gerade der Kulinarik kommt auf den verschiedenen Inseln der Malediven eine entscheidende Rolle zu. Einmal in einem Resort angekommen, heißt es in aller Regel auch, dass man dort den gesamten Urlaub verbringt – und das meist auf überschaubarer Größe. Aber gerade bezüglich der Freizeitbeschäftigungen wie Tauchen, Schnorcheln, Tennis, Gym oder auch verschiedener SPA Anwendungen bleibt auf Kurumba so gut wie kein Wunsch offen.

Angeboten werden zum Beispiel Fahrten mit einem Boot, welches einen Grasboden hat. Eine schöne Möglichkeit um die Fische in der Nähe der Insel am hauseigenen Riff zu beobachten. Fast klassischerweise gibt es auch ein Picknick auf einer Sandbank, das für 150 Dollar pro Person gebucht werden kann. Der etwas mehr als fünf Stunden dauernde Ausflug startet am Steg mit einer etwa 30-minütigen Bootsfahrt zu einer Sandbank, auf der die Gäste sich dann frei bewegen und verköstigen lassen können.

Feiner Sandstrand und das seichte Wasser der Lagune von Kurumba. Foto: Michael Schabacker
Feiner Sandstrand und das seichte Wasser der Lagune von Kurumba. Foto: Michael Schabacker

Wunschlos glücklich dürfte man auf der Insel auch mit der angebotenen Kulinarik werden. Bereits das Frühstück ist ein Hochgenuss. Man hat die Wahl zwischen „Buckwheat Porridge“ mit Ananas und Kokosnuss, „Cured Salmon“ mit Avocado und Spargel, „Homemade Waffles“, „Maldivian Crepes“ mit Mango und Papaya oder auch „Maldivian Style Omelette“ mit Thunfisch und Kokosnuss. Diverse frische Säfte oder auch das eine oder andere Glas Prosecco natürlich inklusive. 

Richtig spannend wird es dann gegen Abend, wenn die verschiedenen Restaurants des Resorts ihre Türen öffnen. Verantwortlich für alle Gastronomien des Resorts zeichnet sich Chefkoch Pedro Pecego, der durch seine reichhaltigen Erfahrungen in Brasilien, Tansania und Bahrain der internationalen Küche im Hotel seinen Stempel aufdrückt.

Chefkoch Pedro Pecego (links). Foto: Michael Schabacker
Chefkoch Pedro Pecego (links). Foto: Michael Schabacker

Als kulinarische Sperrsitze ist durchaus das „Hamakaze“ Restaurant anzusehen. Der Name dürfte erstmal irreführend sein, war die „Hamakaze“ doch ein Schlachtschiff im Zweiten Weltkrieg. Doch Schwamm drüber. Serviert wird im Restaurant feinstes Teppanyaki, also japanische Gerichte gekocht und zubereitet auf einer Stahlplatte (Teppan, wörtlich: „Eiserne Platte“). Und tatsächlich zählt diese Zubereitungsform nicht nur zu den wohlschmeckendsten, sondern auch zu den gesündesten. 

Chefkoch Pecego bereitet mit seinen Kollegen hier bestes „Crispy Prawn Tempura“, „Rainbow Roll“ (Krabbenfleisch und Thunfisch), Sashimi (Thunfisch/Lachs/Oktopus), Sushi (auch als Hamakaze Signature), „Scallop Truffle Nigiri“ oder auch „Unagui (Thunfisch Tartar) zu. Doch auch allerlei Teppanyaki Kombinationen wie „From the Sea“ (Thunfisch und Calamari), „Trio of Seafood“ oder auch „Surf and Turf“ stehen auf der Karte. Das Restaurant hat eine begrenzte Anzahl Sitzplätze, Reservierung ist da natürlich anempfohlen.

Das „Hamakaze“ Teppanyaki Restaurant des Resorts. Foto: Michael Schabacker
Das „Hamakaze“ Teppanyaki Restaurant des Resorts. Foto: Michael Schabacker

Auch wenn das „Hamakaze“ während eines Urlaubs auf Kurumba zwingend besucht werden sollte, sind auch die restlichen sechs Restaurants mehr als nur zu empfehlen. Als reine Dinner Restaurants bieten auch das „Al Quasr“ (Küche des Mittleren Osten), das „Mahal“ (Indische Küche) und das „King Thai“ (Thailändisch) fantastische Einblicke in die kulinarischen Fertigkeiten von Chefkoch Pedro Pecego…


Informationen:

www.kurumba.com

Fotos: Michael Schabacker

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