Ein Palast möge es bitte sein, und zwar der letzte, der noch in Paris gebaut werden sollte. Nach vier Jahren Bauzeit öffnete im Jahr 1896 an der avenue d’Iéna sein Schmuckstück, das 114 Jahre später jenes Entrée der Shangri La Gruppe in Europa werden sollte, das zugleich das erste Engagement einer asiatischen Hotelgruppe im Pariser Luxussegment darstellte. Andere sollten folgen. Heute überzeugt der historische Palast zudem durch die außergewöhnlich kreative Küche von Quentin Testart.
Der Palast aus der Gründerzeit mit seiner Fassade im Stil von Ludwig dem XIV wurde von Ernest Janty entworfen, jenem Architekten, der auch Rekonstruktionsarbeiten am Louvre und Tuilerie Paläste für Napoleon III verantwortet hatte. Dank seiner Arbeit wurde das Hotel mit seinen 20.000 Quadratmetern Fläche im Jahr 2009 in die Liste der französischen monuments historiques aufgenommen. Die Inneneinrichtung für die Konvertierung des Palastes in ein historisches und zugleich hochmodernes Hotel mit 63 Zimmern und 37 Suiten hat Pierre-Yves Rochon übernommen, nicht ohne eine Note asiatischen Designs der französischen Ausstattung hinzuzufügen.
Viele internationale Gäste des Hotels sind rasch Stammgäste geworden, da das Haus sein historisches Erbe hegt und pflegt. Vor allem die öffentlichen Räume im Erdgeschoss und in der bel étage suchen selbst in Paris ihresgleichen und sind atemberaubend schön. Für all jene, die ein modernes, zeitgenössisches Design bevorzugen, seien die oberen Etagen mit der Suite Gustave Eiffel im sechsten Stockwerk, die Suite Chaillot auf der fünften Etage oder die Suite Shangri-La als Penthouse empfohlen.
Die unteren Etagen mit bis zu 5 Metern Deckenhöhe orientieren sich mehr am Empire Stil. Auf der zweiten Etage findet sich das Highlight des Shangri-La, l’Appartement Prince Bonaparte. Auf 275 Quadratmetern Wohnfläche kann der Gast die Großzügigkeit der Belle Époche nacherleben; allein das Wohnzimmer bemisst 105 Quadratmeter. In diesen Räumen haben sich seinerzeit Bonapartes privateste Zimmer befunden und noch immer atmet die Suite trotz ihrer Größe Intimität und Behaglichkeit.
Der vielleicht größte Aktivposten des Hauses sind seine 850 Quadratmeter Eventfläche im ersten Obergeschoss. Grand Salon, Salle à Manger und Salon de Famille können mit einander verbunden werden und bilden eine atemberaubende location für jede Form von geschlossener Veranstaltung. Im direkten Vergleich zu den anderen ebenfalls vom Tourismusministerium geadelten Hotels der Stadt mit Palaststatus ist das Shangri-La durch seine erste Etage besonders attraktiv für das MICE Segment. In den Stallungen des Prinzen übrigens befindet sich heute der soeben frisch renovierte Spa nebst indoor pool.
Kulinarik unter Quentin Testart
Mit der Ankunft von Quentin Testart im Palast hat sich auch die Küche verändert. Mit 28 Jahren zählt der mehrfach prämierte Koch zu den Senkrechtstartern der Metropole und konzentriert sich im La Bauhinia nun auf eine explizit fischreiche Küche. Optimal, um eine gelungene Einführung in dessen Philosophie zu bekommen, ist der Seafood Brunch jeden Sonntag. Unter den Vorschlägen des Küchenchefs, die je nach Saison und Inspiration variieren, gehören der Hummer French Toast mit Salbei, Zitrone, Biskuit und Kräutergewürz, der gegrillte Oktopus mit Zitronencreme und Pimentons, der Thunfisch Tataki mit Amazu und Ponzu-Sauce oder der Fisch des Tages. Dazu eine Kaviarverkostung, eine Pause an der Austernbar… und dann ist Maxence Barbot an der Reihe, die Bühne zu betreten. Der Chefkonditor des Palastes beschließt dieses Sonntags-Rendezvous elegant mit der ihm eigenen Finesse und bietet eine köstliche Auswahl seiner Kreationen an. Ein Sonntagsritual, das freudige Momente verspricht.
Ein Highlight besonderer Güte ist das „Bonaparte Dinner.“ Hier lässt das Shangri-La Paris die große Tradition der Bankette und den magischen Glanz des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wiederaufleben. Die historische Kulisse des ehemaligen Privatanwesens von Prinz Roland Bonaparte erinnert an diese Epoche, und die Gäste haben nun die Möglichkeit, eine Reise an den mit Blumen geschmückten Tisch in die Vergangenheit zu unternehmen.
Es ist ein Vier-Gänge-Menü (Fisch, Fleisch, Dessert), das nach französischer Art serviert wird. Die Speisekarte wird vom Chefkoch Quentin Testart nach den Traditionen und Moden der damaligen Zeit zusammengestellt. Er lässt die große Zeit der Saucen, Bisques und Filets im Teig anklingen, indem er klassischen Gerichten und Zutaten einen Ehrenplatz einräumt: Coq en pâte, Entenstopfleber mit Gewürzen, Pilz-Vol-au-vent mit Nantua-Sauce, Hummer-Bisque à la riche, goldenes Kalbskotelett aus dem Aveyron, Rinderfilet Wellington und kaiserliches Gebäck von Roland Bonaparte… Ein wahrer Genuss für die Sinne und ein einzigartiger, privilegierter Moment in der ehemaligen Residenz von Prinz Bonaparte.
Das Bonaparte-Dinner wird für Privat- und Firmengäste angeboten. Ab €380 pro Person, je nach gewählten Optionen: Ein Abendessen an einem einzigen ovalen Tisch für 20 Personen oder mehr. Oder aber bis bis zu 80 Personen an mehreren runden Tischen. ‚Bon appetit, alors!‘
Informationen:
Fotos: Shangri-La Paris, Skiss, Mougel, Marcelo Barbosa