Bereits dreimal wurden die olympischen Spiele in der „Region Seefeld – Tirols Hochplateau“ ausgetragen. Insgesamt fünf Orte, Seefeld, Leutsch, Mösern, Reith und Scharnitz gehören zu dem Hochplateau, das sich 1200 über dem Meeresspiegel befindet. Ob Schneeschuhwandern, Klettern oder Skifahren – in der beeindruckenden Naturwelt des Karwendels kann der Alltag hinter sich gelassen und auf verschiedenste Art Energie getankt werden.
Geheimnisumwobener Lottensee
Eine wunderschöne, abwechslungsreiche Wanderrunde führt über sieben Kilometer durch das Landschaftsschutzgebiet Wildmoos, wo unterwegs gleich mehrere Hütten zur Einkehr locken. Wahlweise bietet sich das Gebiet zum Wandern wie auch zum Schneeschuhwandern an. Die schneebedeckten Wiesen, überzuckerten Bäume und Berghänge sind ein Anblick, der das Herz höher schlagen lässt. Der Schnee glitzert im Sonnenlicht wie tausende von Diamanten und die überzuckerten Bäume erstrahlen in einem magischen Glanz.
Der Anblick der zerklüfteten Berghänge, die majestätisch in den Himmel ragen, lässt das Gefühl zu, inmitten einer Märchenwelt zu sein. Ein Spaziergang durch diese wunderschöne Landschaft ist der Inbegriff von Romantik. Das Schneeschuhwandern durch unberührte Flächen versetzt in den Zustand purer Freude und Entspannung. „Wenn der Schnee hoch genug liegt, kann man wunderbar direkt durch Wälder oder über Flächen gehen, in denen man sonst einsinken würde“, erklärt Aktivitätenguide Clemens Seidenberger, der den Gästen gern und anschaulich die Technik des Schneeschuhwanderns vermittelt.
Der Klang der Schritte im frischen Schnee und das Knirschen unter den Schneeschuhen erfüllen die Ohren, während die Umgebung in eine ruhige Stille eingetaucht ist. Die unberührte Schönheit der Natur, die von einer Schneedecke bedeckt ist, lässt die Anspannungen des Alltags vergessen und die Seele baumeln. Die Bewegung an der frischen Luft und das Bestaunen der atemberaubenden Landschaft bringen Körper und Geist in einen harmonischen Einklang. Das Gefühl von Abenteuer und Freiheit, das sich einstellt, wenn man auf eigene Faust durch die Wildnis wandert, ist unbeschreiblich. Es ist ein unvergleichliches Erlebnis, das die Sinne weckt und das Herz erfüllt.
Bevor es zum Lottensee geht, ist eine Runde um den romantischen Möserer See empfehlenswert. Wie beim Wildmoossee ranken um den Lottensee Geheimnisse um ein aperiodisches Naturwunder, denn „wie aus dem Nichts können sich im Frühjahr inmitten saftiger Wiesen und Laubwälder zwei Bergseen bilden. Dieses Naturphänomen ist auf ein komplexes Zusammenwirken von Frühjahrsniederschlägen, Schmelzwasser und Quellen in unterirdischen Karstsystemen zurückzuführen. Im Winter verleiten die weiten, weißen Flächen zum Wandern, zu Übungseinheiten mit Hundeschlitten oder einfach zum Bauen eines Schneemanns. Am Golfplatz entlang führt der Weg über die Wildmoosalm zurück nach Seefeld.
Picknicken an einem Sehnsuchtsort
Jeder der fünf idyllischen Ortschaften auf dem Hochplateau erzählt seine eigenen Geschichten, birgt besondere Erlebnisse und weiß mit vielfältigen Abenteuern zu begeistern. Gemeinsam bilden die fünf Orte ein eindrucksvolles Urlaubsparadies in großartiger Naturlandschaft. Das Angebot an Aktivitäten scheint fast grenzenlos zu sein. Landwirtin Regina Wolf hat sich seit 2011 am Rande von Leutasch ein kleines Paradies geschaffen. Angefangen hat alles mit der Liebe zu den Zottln – Hochlandrindern.
Aus drei Rindern ist inzwischen eine kleine Herde geworden, die erkennbar sehr glücklich in einem gepflegten Offenstall lebt. Wer Regina Wolf bei der täglichen Heufütterung erlebt, lässt sich schnell von der Euphorie für diese friedliebenden, zahmen Tiere anstecken. Gleich nebenan werden im eigenen Hofladen Kaminwurz’n, Brühwurst oder andere Qualitätsfleischprodukte angeboten. Zum feinen Sortiment gehören natürlich noch viele weitere selbst hergestellte Heuprodukte wie Tee, Essig, Gelee oder Likör.
An einen Sehnsuchtsort am Waldrand entführt Regina Wolf ihre Gäste bei einem exklusiven Winter-Picknick. Auf einem Holzplateau mit Blick auf die zauberhafte Bergwelt befinden sich Liegestühle mit Bergziegenfellen, weiche Wolldecken, eine festlich gedeckte Tafel und ein Feuerkorb. Für das Picknick auf hochwertigem Porzellan stehen erlesenste eigene und auch regionale Produkte zur Verfügung. Unter anderem gehören eine Jausenplatte mit Wurst, Käse, Dips, frischem Brot vom Meisterbäcker, Kräutertee, hausgemachter Glühwein, Kräuterlikör und Prosecco zu den Köstlichkeiten zu der Picknicktafel. Bei dem Erlebnis gerät jeder Naturliebhaber und Gourmet ins Schwärmen.
Exklusiv wohnen in historischen Mauen
Das Lifestylehotel Klosterbräu & Spa lässt keinen Wunsch unerfüllt. Es befindet sich mitten im Ort in den geschichtsträchtigen Mauern eines einstigen Klosters der Augustiner Mönche aus dem 16. Jahrhundert. Das Luxushotel bietet seinen Gästen 90 Zimmer und Suiten, mehrere ausgezeichnete Restaurants und eine hauseigene Bierbrauerei, die 2015 mit dem besten Bier Österreichs prämiert wurde.
Ein besonderes Highlight ist der Spiritual SPA auf 3.650 Quadratmetern und mit dem einzigartigen und ganzheitlichen YOUNIQUE® Spa-Konzept. Teilweise ist der Bereich in den alten Klosterkeller integriert, wo die Gäste zum Beispiel – begleitet von Gesängen der Mönche – zum Kneipen durch alte Steinbecken gehen oder das Bierwunder (Freibier aus einer Leitung in der Steinmauer) genießen können. Wer auf den Geschmack gekommen ist, sollte an einer Brauereiführung teilnehmen. Launig informiert Braumeister Florian Bieringer zu dem jahrhundertealten Handwerk, dessen Geschichte bis zu den Augustinermönchen in das 16. Jahrhundert zurückreicht. Bei den anschließenden Kostproben (wie etwa Champagnerbier), gerät jeder Bierliebhaber ins Schwärmen.
Hostienwunder von Seefeld
Auch nach der Umwandlung in ein außergewöhnliches Wellnesshotel ist der einzigartige Charme des ehemaligen Klosters geblieben. Das zeigt auch der imposante Klostergang mit den originalen, reich verzierten Holztüren hinter denen sich statt der einstigen Mönchszellen luxuriöse Suiten befinden. An den Wänden des Ganges sind noch alte Fresken, die im schimmernden Kerzenlicht ihre Geschichten erzählen.
„Hier ist der Ritter Oswald abgebildet, der 1386 während der Messe die Bischofs-Hostie erzwungen und daraufhin knietief im Steinboden versunken sein soll. Die Abdrücke am Altar sind immer noch zu sehen“, berichtet Alois Seyrling, der heute das 5-Sterne-Wellnesshotel in sechster Generation leitet und ergänzt schmunzelnd: „Durch das Hostienwunder wurde Seefeld zu einem Wallfahrtsort und der Tourismus begann“.
Informationen:
www.seefeld.de
www.klosterbraeu.com
www.zottlhof.com
Fotos: Carola Faber
