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Radeln mit Genuss – Charme von Rhein und Reben

Die Radtour  Rhein & Reben mit Charme von Eurobike entführt in eine Welt des Träumens und Schwelgens. Bei einer Rundtour durch die weiche Hügellandschaft zwischen Bad Dürkheim, Landau, Speyer, Heidelberg und Worms offenbart sich eine romantische Reise. Das milde Klima und die kulinarischen Leckerbissen verführen während der rund 215 Kilometer langen malerischen Tour die Sinne. Immer wieder wird sie von dem sanften Flusslauf begleitet, führt durch die weite Landschaft mit Feldern, Wiesen und Wäldern oder auf verwunschenen Pfaden und mittelalterlichen Gassen zu ikonischen Dörfern der Weinwelt oder zu Geschichtsstädten. Jeder Tag bringt neue Entdeckungen, verzaubert durch die Schönheit der Natur und erlebenswerten Kultur.

Radeln auf Winzers Spuren

Auf der Winzeroute von Bad Dürkheim nach Landau durch Forst, Deidesheim, Neustadt und Edenkoben mit ihrer Jahrtausende alten Weinbautradition wird das Herz eines jeden Weinliebhabers höher schlagen. Weinberge, so weit das Auge reicht, kilometerlange Mandelbaumalleen, Zypressen, Oleander, Feigen – gern wird ein Vergleich mit der Toskana gezogen.

Aber die Pfalz hat ihren eigenen zauberhaften Charme, der unverwechselbar ist: Urige Weinstuben, fröhliche Weinfeste, enge Straßen, die sich durch die kleinen romantischen Orte schlängeln, Kopfsteinpflaster, Torbögen, verschnörkelte Schilder an den Gasthäusern, Burgen und Schlösser mit herrlichen Ausblicken, hübschen Winzerhäusern und romantischen Innenhöfen.

Üppig wachsende Geranien zieren die Fenster der herausgeputzten Häuser und Winzerhöfe. Gastfreundschaft wird in der Region groß geschrieben. Überall werden die feinen Weine zum Probieren angeboten. „Ein Achtel, das kenne wir hier nicht“, schmunzelt eine Winzerin und ergänzt „Üblicherweise wird hier eine Weinschorle als halber Liter getrunken“.

Mit dem Rad entlang des Rheins. Foto: Carola Fber
Mit dem Rad entlang des Rheins. Foto: Carola Fber

Ruhestätte für Könige und Kaiser

Die Strecke von Landau nach Speyer führt größtenteils auf ebenen Radwegen sowie auf gut befahrbaren Schotterwegen durch Wälder und an Teichen vorbei. Ab Germesheim geht es auf dem gut ausgebauten Rheinradweg weiter. Speyer und der Kaiserdom sind unzertrennlich miteinander verbunden. Die beeindruckende Silhouette dieses prachtvollen, größten erhaltenen Kirchenbaus der romanischen Epoche löst schon aus der Ferne Sehnsuchtsmomente aus. Im Jahr 1981 wurde der Dom zu Speyer als Hauptwerk der romanischen Baukunst in Deutschland in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Über fast 300 Jahre hinweg diente er als letzte Ruhestätte für acht Kaiser und Könige ab 1039. Die Gestaltung dieses meisterhaften Bauwerks mit seiner herausragenden Harmonie, einschließlich der größten Krypta Deutschlands, gilt als großartiges Bauwerk. Fröhliches Treiben in der Fußgängerzone zeugt von der positiven Lebensqualität der Stadt, die auch mit dem Technik Museum und zahlreichen sehr gut erhaltenen Bauten punktet.

Barockschloss und Wildschweine

Von Speyer führt eine größtenteils flache Strecke durch die Rheinebene bis nach Heidelberg. Unbedingt sehenswert ist das Schloss Schwetzingen, das als barocke Sommerresidenz des kurpfälzischen Hofes weit über die Landesgrenzen hinaus Anziehungskraft besitzt. Es ist für seinen atemberaubenden Garten bekannt. Der Schlossgarten besticht durch seine Schönheit und harmonische Gestaltung. Unterteilt ist er in einen englischen und einen französischen  Garten. Im französischen Teil folgt der Garten den strengen geometrischen Regeln des Barock. Er sollte die Herrschaft des Besitzers über die Natur ausdrücken. Hier findet man Parterren, Boskette, Alleen sowie beeindruckende figurlastige Brunnen und Skulpturen. Der englische Garten des 18 Jahrhunderts war ein Landschaftsgarten. Es wurde versucht, die Natur abzubilden. Zufällig aussehende Bepflanzung, künstliche Ruinen, Tempel und eine sorgfältig geplante Wildnis waren typisch. Nicht die Gerade, sondern die geschwungene Linie war das Symbol für den englischen Garten.

Im Kontrast dazu offenbart der englische Teil romantische Formen des Rokokos und des Klassizismus. Hier entdeckt man Ruinen, Ein weiteres überraschendes Highlight birgt ein Besuch der Rheininsel, die über eine überdachte Holzbrücke bei Ketsch zugänglich ist. Mitten im Wald erwartet die Besucher ein großes Gehege mit einer lebhaften Wildschweinherde. Man kann die Tiere bei der Nahrungssuche, beim Spielen, Sonnen und Baden im Tümpel beobachten.

Nicht zuletzt begeistert die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt Heidelberg mit ihrer malerischen Altstadt, dem beeindruckenden Schloss und der renommierten Universität, die zu den ältesten Deutschlands zählt.

Tierische Begegnung. Foto: Carola Faber
Tierische Begegnung. Foto: Carola Faber

Zeitreise in das Spätmittelalter

Gemütlich geht es von Heidelberg nach Worms weiter. Grün gesäumte Wege, teilweise am Wasser, wo mit etwas Glück Eisvögel zu beobachten sind, führen zu dem zauberhaften Ladenburg. Der Ort am Neckar zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Auf dem Marktplatz angekommen, wirkt der Aufenthalt wie eine Reise in eine vergangene Zeit. Ladenburg blickt auf eine faszinierende Geschichte, die bis in die Römerzeit reicht, zurück. Der spätmittelalterliche Stadtkern und die liebevoll restaurierten Fachwerkbauten machen Ladenburg, das zu den Städten in Deutschland mit der höchsten Anzahl an denkmalgeschützten Gebäuden gehört, zu einem einzigartigen Ziel. Eine weitere besondere Bedeutung hat Ladenburg auch durch seine berühmten Einwohner, wie zum Beispiel Dr. Carl Benz, der Erfinder des Automobils und seine Frau Bertha Benz. Bald schon ist Worms, die alte Hauptstadt der Nibelungen erreicht. Auch hier ist die Geschichte überall spürbar. Spuren der Kelten und Römer sind ebenso zu entdecken, wie die der Kreuzfahrer und Reformatoren. Im Mittelpunkt steht der Dom, der wie die Dome in Mainz und Speyer zu den spektakulärsten der romanischen Kirchenbaukünste gehören. Ganz in der Nähe befindet sich der älteste jüdische Friedhof Europas. Der älteste von etwa 2000 Grabsteinen stammt aus dem Jahr 1058.

Weltweit größtes Weinfass

Bei der Etappe von Worms nach Bad Dürkheim sind wieder zahlreiche Winzer anzutreffen. Stippvisiten bei den gastfreundlichen Betrieben bedeuteten immer eine Bereicherung. Ob beispielsweise beim Weingut Vollmer im Kreis Alzey-Worms oder bei Hartmetz-Kling in Kleinkarlbach – neben den Weinproben ist viel über die Arbeit im Weinberg, das Terroir, die Produktion der edlen Weine sowie die Philosophie der Winzer zu erfahren. Nach den letzten hügeligen Panoramafahrten ist der Ausgangspunkt erreicht. Wenn mit einer halben Million Besuchern nicht gerade das weltgrößte Weinfest in Bad Dürkheim stattfindet, wirkt der Ort sehr beschaulich. Zu den Attraktionen zählen die imponierenden Salinen oder das größte Weinfass auf der Welt mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Millionen Litern. Genutzt wurde es allerdings bisher noch nie für seinen ursprünglichen Zweck. Im Inneren befindet sich ein Wein- und Speiselokal. In unmittelbarer Nähe liegt das VDP Weingut Fritz Ritter. Unter einem Dach sind die älteste Sektkellerei der Pfalz und das Weingut vereint. Zudem prägen das Gutshaus und der weitläufige Park das Ortsbild. „Besonders beeindruckt  die Vielfalt des Terroirs der Lagen um Bad Dürkheim“, bestätigt Ilya Yurkovetskiy, Winzer beim Weingut Fritz Ritter, eine der zahlreichen Qualitäten. 

Besuch im Weingut Fritz Ritter. Foto: Carola Fber
Besuch im Weingut Fritz Ritter. Foto: Carola Fber

Kulinarische Tipps

Gepflegte Weinkulturen gehören unmittelbar mit kulinarischen Leckerbissen zusammen. So ist die Küche im stilvoll und gemütlich eingerichteten Restaurant im Hotel Annaberg in Bad Dürkheim saisonal und regional orientiert. Eine variationsreiche Auswahl an typisch Pfälzer und nationalen Gerichten wird kreativ und delikat interpretiert. Selbstverständlich stehen auch vegetarische Gerichte auf der Karte. Die Getränkekarte ist umfangreich, die Weine kommen vorwiegend aus der Region.  

Im stilvollen Gourmetrestaurant AvantGarthe in Speyer wird der Gast schon im modern gestalteten Eingangsbereich vom denkmalgeschützten Wittelsbacher Hof von der Welt der 100 +1 Weinetiketten begrüßt. Inhaber Phil Garthe versteht sich auf ausgezeichnete nationale und internationale Tropfen in Verbindung mit kulinarischen Köstlichkeiten aus qualitativ hochwertigen Produkten. Der charmante Gastgeber zeigt ein ausgeprägtes Gespür für kreativ zubereitet Speisen, Aromen und deren Kombination.

Das JouJou in Leistadt/ Bad Dürkheim besteht aus einem Bistro, einer Bio Backmanufaktur und einem Hofladen. Alle Zutaten sind biozertifiziert, vegan, laktosefrei, sojafrei und ohne Konservierungsstoffe. Achtsamkeit für das Team im Umgang und all den zu verarbeitenden Produktender an erster Stelle. Die delikaten Speisen schmecken nicht nur ausgezeichnet. Sie stellen auch einen besonderen Genuss für die Augen dar. „Gerade habe ich ein Gericht aus Gnocchi und Lavendel kreiert. Es bereitet mir viel Freude, Zutaten direkt vor der Küche zu ernten. Mir fällt immer etwas Neues ein. Als Koch verfügt man über ein Art Geschmacksbibliothek“, sagt Chefkoch Max Lebershausen.

Chefkoch Max Lebershausen. Foto: Carola Fber
Chefkoch Max Lebershausen. Foto: Carola Fber

Informationen:

Eurobike organisiert seit mehr als 30 Jahren komfortabel und auf Wunsch mit einem großen Servicepaket die schönsten Radrouten durch Europas traumhafte Regionen. Ein Fokus liegt von leicht bis sportlich und für alle Ansprüche auf dem individuellen Aktiverlebnis in der Natur. Qualität, Regionalität und Zuverlässigkeit stehen dabei im Zentrum. Wunderschöne Radwege, flache Nebenstraßen und lediglich einige wenige Anstiege in den Weinbergen bilden den Tourencharakter für die Radreise „Rhein & Reben mit Charme“. Insgesamt entspricht die siebentägige Tour einem mittleren Schwierigkeitsgrad und eignet sich perfekt für Genussradler und all jene, die Wert auf stilvolle Hotels und Weinerlebnisse legen.

Eurobike Radreisen, www.eurobike.at

Fotos: Carola Faber

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