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Metaxa auf Samos

Als Spyros Metaxa, Sprössling einer Seidenhändler Familie, 1888 den Startschuss für das Metaxa Getränk gab, dürfte er wohl kaum damit gerechnet haben, dass sein Produkt eines Tages weltweit verfügbar sein sollte. Damals wie heute ist der Metaxa ein Blend aus weichen Muscat Weinen, einem Destillat und geheimen Kräutern und Botanicals. Ein Geheimnis, dass noch heute bewahrt wird und nur einigen wenigen Personen im Unternehmen bekannt sein dürfte.

Unter diesen Geheimnisträgern befindet sich natürlich auch der jetzige und gleichzeitig fünfte Metaxa Master, Constantinos Raptis. Er ist so etwas wie der Hüter des Metaxa, weiß vermeintlich mehr als jeder andere Mitarbeiter im Unternehmen über die verschiedenen Produkte Metaxas.

Sein Zuhause sind die Keller des Unternehmens in Kifissia, unweit von Athen gelegen. Hier, zwischen den großen Eichenfässern entstehen die verschiedenen Metaxas, vom Metaxa „5-Star“ bis hin zu dem „Aen Three Generations“. Denn natürlich hat sich das Unternehmen mittlerweile breiter aufgestellt, verschiedenste Qualitäten sind im Laufe der Jahre entstanden und stehen bereit, von der einfachsten Variante bis hin zum Edel-Metaxa als Grundlage für die verschiedensten Cocktails dieser Welt eingesetzt zu werden.

Reben von Metaxa auf Samos. Foto: Michael Schabacker
Reben von Metaxa auf Samos. Foto: Michael Schabacker

Liknon auf Samos

Will man die Philosophie Metaxas kennenlernen, sollte man sich nicht nur nach Kifissia begeben, vielmehr steht ein ganz anderer Ort für Metaxa und dessen Kultur, welche mittlerweile über 130 Jahre alt ist. Tradition ist dem Unternehmen wichtig, auch wenn Metaxa mittlerweile nicht mehr eigenständig agiert, sondern seit dem Jahr 2000 Mitglied im illustren Club der Getränkeschar des französischen Spirituosenkonzerns Rémy Cointreau ist. Tradition, die in der ganz besonderen Atmosphäre und den ebenso besonderen Klimabedingungen der Insel Samos ein neues Zuhause gefunden hat.

Denn eben hier, auf Samos, hat sich das Unternehmen seit 2021 ein Domizil geschaffen, dass schöner kaum sein könnte: Liknon. An den Ausläufern des Mount Ambelos gelegen, schweift der Blick über die einmalig schöne Natur, über Rebstöcke bis hin zum Mittelmeer, welches unweit am nahen Horizont zu sehen ist.   

Es ist kein Büro- oder Office-Komplex, vielmehr werden hier den Gästen des Unternehmens, der Presse oder auch Freunden Produkte vorgestellt, um in einmalig schöner Lage das Getränk Metaxa zu zelebrieren. Ein kleiner Verkostungsraum steht dafür zur Verfügung. Aber viel schöner genießt es sich auf der Terrasse des Haupthauses, die Aussicht auf das kleine Tal und das Meer inklusive.

Cocktail mit Blick auf das Meer. Foto: Michael Schabacker
Cocktail mit Blick auf das Meer. Foto: Michael Schabacker

Anpassung an das Klima

Wichtig ist die Insel für Metaxa. Vielleicht der wichtigste Baustein im Konstrukt, denn von hier kommen die Muscat-Weine, Grundlage für alle Metaxas. Verschiedene Weinbauern auf der Insel sind dafür zuständig. Auch zukünftig, auch zu Zeiten des immer schwieriger werdenden Weinanbaus auf der Insel. Es ist auch für Metaxa ein Prozess des Anpassens, des Erforschens und der Veränderung. Steigende Temperaturen, sich ändernde klimatische Bedingungen folgern eine veränderte Technik, einen anderen Weinanbau.
 
Auch dafür steht Liknon: für eine Art „Versuchslabor“. Denn hier gibt es Probepflanzungen für Muscat, um genau zu sehen, was zukünftig an Änderungen zu erfolgen hat, wie die Reben auf die heiße Sonne von Samos reagieren. Ein Prozess, der nicht nur auf Samos viele Weinbauern und Produzenten vor enorme Probleme stellen wird. Einen Schritt in Richtung Zukunft hat das Unternehmen allerdings bereits genommen: Ab 2023 sind die Trauben und Weingüter Liknons „organic certified“.

Inn Liknon werden für die Gäste die verschiedensten Cocktails gemixt. Foto: Michael Schabacker
Inn Liknon werden für die Gäste die verschiedensten Cocktails gemixt. Foto: Michael Schabacker

Cognac? Brandy? Oder was?

Irgendwie ist es nach wie vor schwierig für die meisten Genießer Metaxa einzuordnen. Oft hört man noch: „Das ist doch ein Cognac“; oder: „Das ist doch ein Brandy“. Beides dürfte eher falsch sein. Richtig ist es, das Metaxa sich zunächst als Cognac vermarktete, allerdings war dies ab 1937 durch den markenrechtlichen Schutz des Anbaugebietes „Cognac“ nicht mehr erlaubt. Bis 1987 wurde der Metaxa laut Aufdruck dann als Brandy verkauft, was allerdings eben dann auch eingeschränkt wurde.

Heute nutzen die meisten Cocktail-Trinker weder den einen noch den anderen Begriff. Heute ist es schlicht: Metaxa!

 

Informationen:

www.metaxa.com

Fotos: Michael Schabacker

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