Foodie

Manhattan in Mainhattan

Manhattan in Mainhattan. Genau das ist auch das Konzept von „Lindner Hotel und Residence Main Plaza“, das mit einem „Vier-Sterne-Superior“-Haus das Gebäude bezogen hat. Die bis zu 114 Quadratmeter großen, komfortablen Zimmer bieten in den oberen Stockwerken einen atemberaubenden Blick auf ein Meer aus Glas, Stahl und Beton. Keinesfalls beschränkt sich das New-York-Konzept auf die Architektur, es wird auch so gegessen und getrunken. In Harry‘ s New York Bar wie auch im Restaurant kann man dabei eine regelrechte Zeitreise antreten. Nostalgische Schwarz-Weiß-Poster im „New Brick“ erinnern an vergangene Pracht in Zeiten des Elends, der Weltwirtschaftskrise und Prohibition. So wie das Singer Building, fast mehr Kunstwerk als bloßer Wolkenkratzer, 1968 wurde es abgerissen.

Cheesecake

Die meisten abgebildeten Bauwerke sind verschwunden, so manches Gericht auf der Speisekarte dürfte sie als zeitloser Klassiker überdauert haben. Vor allem der gute alte Cheesecake, seit Jahrzehnten ein Dessert-Klassiker in Gotham City, ob im Deli oder Diner. Eine interessante Neuinterpretation des amerikanischen Cheesecake, einer hierzulande eher umstrittenen Kalorienbombe. Zu schwer, zu viel, zu süß, hätten auch schon manche Gäste moniert. Mit dieser Version dürften auch Kalorien-Zähler zufrieden sein. Drei weiße Scheiben einer Käsekuchenmasse, aus Philadelphia-Frischkäse und weißer Schokolade, recht erfrischend, da leicht säuerlich.

Amerikanischer Cheesecake, neu interpretiert. Foto: Fritz Hermann
Amerikanischer Cheesecake, neu interpretiert. Foto: Fritz Hermann

Hier wurde er verfeinert und begleitet als Mandel-Cheesecake Ricotta und Kumquat. Ebenso gelungen ein weiterer Nachtisch, Mascarpone-Mousse mit Rhabarber-Sorbet. Mag diese Frucht schon wegen ihrer recht aggressiven Säure nicht jedermanns Geschmack sein, dieses Sorbet dürfte jeden Rhabarber-Phobiker versöhnlich stimmen. Das Ganze mundet mehr fruchtig als zuckrig, Süße und Säure wurden gekonnt ausbalanciert.  Zwei sehr erfrischende Desserts, ideal für die warmen Monate.

Hauptgang Lamm

Ebenso köstlich die Hauptgerichte. Die Speisekarte, die übrigens alle drei Monate wechselt, lockt mit Entrecote. Dazu Pfeffersoße, Pommes Frites und grünem Spargel. Das Fleisch ist zart und wurde wunschgemäß medium-rare gegart. Die Pfeffersoße, hausgemacht, erfreut mit einer wohldosierten leichten Schärfe, die das Fleisch nicht dominiert. Ein weiterer , erweist sich dazu als eine ebenbürtige Alternative. Gremolata, eine Kräuter-Würzmischung aus der Lombardei, bestehend aus Petersilie, Zitronenschale, Thymian und Knoblauch, verleiht dem rosig-zart mit Thymian und Knoblauch gebratenen Fleisch eine ganz besondere Note.

Lamm, mit Thymian und Knoblauch. Foto: Fritz Hermann
Lamm, mit Thymian und Knoblauch. Foto: Fritz Hermann

Das stammt offensichtlich von einem sehr jungem Tier, denn von dem manchmal recht strengen Eigengeschmack ist hier nichts zu spüren. Originell wie schmackhaft die Beilagen. Neben Kräutersaitlingen und Parmesan-Polenta knackfrischer grüner Spargel. Saisonale und regionale Produkte, darauf legt die Küche im New Brick besonderen Wert.

Der Orient trifft auf Mexiko

Zu rotem Fleisch kann ein roter Tropfen nicht schaden. In diesem Fall ein trockener Primitivo vom Weingut Fantini Farnese aus Apulien. Dort, im tiefen Südosten Italiens, wachsen die Trauben wachsen meist auf Lavaböden. Fruchtige Sauerkirschen und saftige Brombeeren machen sich am Gaumen bemerkbar. Ein sehr ausbalancierter Wein mit weichen Tanninen.

Bei den Vorspeisen prallen völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander. Der Orient trifft auf Mexiko. Falafel, selbstgemachtes Hummus. Oliven, eingelegt in Rosmarin, Thymianzweigen und Knoblauchöl.

Der Orient trifft auf Mexiko. Foto: Fritz Hermann Köser
Der Orient trifft auf Mexiko. Foto: Fritz Hermann Köser

Diese nahöstlichen Leckereien teilen sich den Platz auf dem Teller mit Nachos und einer fruchtig-frischen Guacamole, ebenfalls selbst gemacht. Dazu empfiehlt die freundliche Mitarbeiterin zwei leichte Weißweine. Zunächst einen halbtrockenen Bacchus aus Rheinhessen von Weingut Dr. Hinkel. Lebendig, fruchtig, mit den Aromen von grünem Apfel, Mango und Walnuss. Dann noch einen trockenen Grauburgunder aus der Pfalz, vom Weingut Markus Pfaffmann. Mineralisch, aber auch floral, mit einem Bukett von Birne, Ananas, Zitrus, Apfel und Mandeln.

Gut, mexikanische Restaurants sind im „Big Apple“ keine Mangelware. Aber Falafel und Co.? Auch der Nahe und Mittlere Osten haben den „Big Apple“ längst erobert. So säumen dort immer mehr entsprechende Food Trucks das Straßenbild. Mit der Aufschrift: „Halal“. New York, die Stadt, die niemals schläft und alles isst. Gerichte und Snacks aus der gesamten Welt. So werden auch dem „New Brick“ sicherlich nie die Ideen ausgehen.


Informationen:

www.lindner.de

Fotos: Lindner Hotels AG, Fritz Hermann Köser

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