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LVTETIA PARIS – Perle der rive gauche

Gebaut wurde das Haus seinerzeit auf den Überresten des Gartens des Abbaye-aux-Bois Klosters. Ein Blick auf den umliegenden Le Bon Marché verrät, welcher Architekturentwurf hier Pate stand. Louis-Charles Boileau hatte kunstvoll mit Zement, Stahl und Glas den imposanten Einkaufstempel entworfen und auch Gustave Eiffel mit seinen Stahlkonstruktionen findet im Lutetia Anklang. Louis-Hippolyte Boileau, der Sohn von Louis-Charles Boileau, war seinerzeit Partner von Gustave Eiffel. Bei seiner Eröffnung war das Hotel die Eintrittskarte im nachfolgenden Übergang zwischen Jugendstil und Art Déco.

Schnell avancierte das Haus zum Treffpunkt der Intellektuellen des sechsten Bezirks, Charles de Gaulle feierte hier am 7. April 1921 seine Hochzeit und Nikita Chrustchov, George Pompidou, Jacques Chirac oder Francois Mitterrand wählten das Hotel für deren internationale meetings.

Die fantastische Aussicht aus dem Hotel auf den Eiffelturm. Hotels. Foto: Lutetia
Die fantastische Aussicht aus dem Hotel auf den Eiffelturm. Hotels. Foto: Lutetia

Inspiration durch St. Germain des Prés

Das Flair von St. Germain-des-Prés strahlte schnell auch auf das Lutetia aus. Weltberühmte Cafés wie das Les Deux Magots, Le Flore oder Lipp sind nur einen Steinwurf entfernt. Josephine Baker, Juliette Gréco, Boris Vian, Jean Cocteau, Paul Morand, Albert Camus, James Joyce, Jean-Paul Sartre oder Samuel Beckett gaben sich hier über die Jahre die Klinke in die Hand. Später sollten Serge Gainsbourg, Isabelle Huppert, David Lynch, Catherine Deneuve oder Brad Pitt folgen. Das berühmte Hotel hat viele Künstler inspiriert, nicht zuletzt Pierre Assouline mit seinem Roman ‚Lutetia‘ im Jahre 2005.

Das Haus ist heute Teil der The Set Hotels Gruppe und wurde unter der Leitung von Jean-Michel Wilmotte saniert. Der Stararchitekt zeichnet bereits für die Sanierung anderer Pariser Palasthotels verantwortlich: „The challenge facing us was to breathe new life into an establishment while respecting its roots, its identity, and its personality.“ Wichtigstes Anliegen war, dem Hotel mehr Tageslicht zuzuführen.

Salon Junior Suite... Foto: Lutetia
Salon Junior Suite... Foto: Lutetia

Die Anzahl der Zimmer wurde von ehemals 233 auf nunmehr 184 reduziert, inklusive 47 Suiten und 7 signature Suiten, die heute zu den schönsten und prachtvollsten der Stadt zählen. Zentrales Gestaltungselement aller Zimmer ist Eukalyptusholz. Selbst die historischen Parkettfußböden wurden sämtlich restauriert. Das Lutetia zählt heute zu den wenigen Häusern, die ihre Holzfußböden saniert haben und mit einzelnen Teppichen arbeiten, anstatt mit Auslegeware. Ein kleiner Patio mit Garten wurde zudem neu angelegt, um mehrere Tageslichtquellen für die öffentlichen Räume im Erdgeschoss zu schaffen.

Ein Beispiel ist die neue Bibliothek, die über 1600 Bände zu den Themen Kino, Reise, Design und Fashion umfasst und allen offen steht.  In Summe arbeiteten über 100 Subunternehmer, um das Haus in all seiner Pracht wieder erstrahlen zu lassen. Um den Aspekten des Denkmalschutzes gerecht zu werden wurde das auf diese Belange spezialisierte Architekturbüro Perrot & Richard verpflichtet. Diese hatten bereits erfolgreich an der Renovierung von Comédie-Française, Grand Palais, Opéra Garnier, etc. mitgewirkt. “In a heritage site like the Lutetia, it is all about soul” so das Architekturbüro.

Die Terrasse der Brasserie. Foto: Lutetia
Die Terrasse der Brasserie. Foto: Lutetia

Zahlreiche Gastronomiealternativen

Das Lutetia ist heute auch für Gäste attraktiv, die eine gesellige Zeit mit einander verleben mögen. Mit dem Patio, der Bar Josephine oder dem Restaurant Saint Germain stehen erstklassische Optionen zur Wahl.

Eine Augenweide ist die Bar Josephine, ehemals der Salon Borghese. Während der Sanierungsarbeiten wurden unter dem alten Putz die originalen Frescoarbeiten von Adrien Karbowsky entdeckt und durch die Handwerker des Ateliers de Ricou mühevoll instandgesetzt. Fast 17.000 Arbeitsstunden mussten hierfür aufgewendet werden. Ein Arbeitnehmer alleine hätte hierzu zwischen 8 und 10 Jahren Arbeitszeit disponieren müssen.

Die Motive an der Decke der Bar huldigen dem Garten des alten Klosters, auf dessen Gelände das Hotel 1910 errichtet wurde. Für Raucher wurde eigens die gemütliche Bar Aristide eingerichtet.

Gemütlich: in der Bar Josephine den Abend ausklingen lassen. Foto: Lutetia
Gemütlich: in der Bar Josephine den Abend ausklingen lassen. Foto: Lutetia

Die Brasserie Lutetia steht für eine moderne französische Küche, leicht, mit klassischen Anklängen. Das Restaurant bietet Platz für 180 Gäste. Im Mezzanine steht ein Raum mit bis zu 12 Gedecken für geschlossene Gesellschaften zur Verfügung.

Der hochmoderne Spa wurde von Céline Alexandre entworfen, verfügt über einen eigenen indoor Pool und arbeitet bei den Anwendungen mit den drei Marken Carita, CellMen und Aromatherapy. Lalique Vasen greifen das Jugendstil-Leitmotiv wieder auf. Der Urban Spa steht auch Gästen von Außerhalb gegen eine Gebühr offen.

Das Lutetia hat es geschafft, binnen kürzester Zeit in die Herzen der Pariser zu spielen. Eine schönere Alternative an der rive gauche lässt sich kaum denken.


Informationen:

www.hotellutetia.com

Fotos: Lutetia