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Juwel: Conte Vistarino Tavernetto Pinot Nero 2016

In 250 bis maximal 325 m Höhe und in Süd-Südwest-Ausrichtung gelegen, ist er ein besonderes Schmuckstück unter den immerhin 140 von insgesamt 200 ha Weinbergen, auf denen Conte Vistarino schon seit dem Beginn der 1850er Jahre Pinot Nero-, also Pinto Noir-Trauen anbaut. Die ersten 1000 Rebstöcke importierte damals der Weinpionier Conte (Graf) Augusto Carlo Giorgi di Vistarino aus dem Burgund. Heute können die Pinot-Nero-Weine von Conte Vistarino sogar die besten aus dem Burgund überflügeln. Dies gilt zumindest für die drei Pracht-Pinot Nero von Conte Vistarino, die Spitzen-IGT-Crus mit satten 14 % Alkoholgehalt: den „Pernice“, den brillanten, aber auch etwas teureren „Bertone“ und natürlich den „Tavernetto“, allesamt eben nach den Weinbergen ihrer Trauben benannt. Im Fall des Tavernetto bringt es die prächtige 2016er Edition mittlerweile sogar schon auf 14,5 %!

Im Hauptverkauf des Sortiments von Conte Vistarino stehen natürlich der Protagonist Costa del Nero Pinot Nero dell`Oltrepo Pavese DOC (14 %), der teils im Stahltank, teils ein Jahr in Holzfässern reift. Einfacher ist der Conte Vistarino Pinot Nero Oltrepo Pavese DOC, der sechs Monate im Stahl lagert (14 %). Und dann kommen eben die Spitzen-Crus: Nach einem Jahr im französischen Eichenfass müssen sie noch mindestens ein weiteres Jahr in die Flasche, ehe die Marktreife erlangt wird.

Nun kommt im Falle des „Tavernetto“ ein weiteres Plus hinzu: Denn er gilt nicht nur als einer der besten, sondern auch als einer der ausgeglichensten und damit qualitätsstärksten Weinberge des Gutes. Das Terroir ist kalkreich – perfekt für einen Top-Pinot-Nero! Zudem verwöhnt das perfekte Mikroklima diesen Weinberg, der so optimale Grundlagen für die Schaffung eines außergewöhnlichen Weins mit großer Persönlichkeit mit sich bringt.

Für den Jahrgang 2016 befanden dies umgehend die Juroren des Wein-Guides „Guida Viniplus 2019“, der alljährlich die besten Weine der Lombardei versammelt. Mühelos erhielt der „Tavernetto 2016“ die höchste Auszeichnung: gleich vier Camunische Rosen! Nun ist diese vierblättrige Rose, italienisch „Rosa Camuna“ genannt, nicht irgendein Dornengewächs. Sie ist das offizielle Symbol der Region Lombardei! Es ist zwar noch ein eher junges Symbol, doch seine Herkunft und sein Vorbild sind steinzeituralt! Erst 1992 wurde die erste Camunische Rose „entdeckt“! Doch dies nicht irgendwo, sondern auf den Felsen von Italiens erster und ältester UNESCO-Weltkulturerbestätte, den faszinierenden Felszeichnungen im Valcamonica nordwestlich des Gardasees. Dort sind über 300 000 bisher entdeckte Feslritzungen vereint, die einst das Bergvolk der Camuni, das in regem Austausch mit Kelten und Etruskern stand, hier im italienischen Voralpenland hinterließ. Bis heute wurden 92 solcher Camunischer Rosen auf insgesamt 27 Felsplateaus im Valcamonica identifiziert – oft in Kombination mit Kriegern oder Tänzern dargestellt! In jedem Fall sind sie ein besonderes Aushängeschild der Camuni bzw Camunier. Die haben sie dort in der Eisenzeit, vor allem aber im 7. und 6. Jh. v. Chr. gefertigt.

Der Conte Vistarino Tavernetto Pinot Nero 2016. Foto: Vistarino
Der Conte Vistarino Tavernetto Pinot Nero 2016. Foto: Vistarino

Heute gibt es im Valcamonica sogar eine Spezialkäse namens „Rosa Camuna“, und natürlich spiegelt die Käseform ebenfalls die vierblättrige Rose wider. Die vier Blütenelemente bringt aber natürlich auch der Tavernetto 2016 mühelos zusammen. Da ist einmal seine wunderbare rubinrote Farbe, da ist seine Eleganz, da sind seine fruchtigen Noten und da ist die Komplexität der feinen Tannine!

Folglich kamen schon früh hohe 93 Weinkritiker-Punkte für diesen Wein auf den Tisch. Der Gambero Rosso verlieh ihm umgehend die Höchstauszeichnung „Tre Bicchiere“, „Drei Gläser“! Und andere wie „Bibenda“ zogen umgehend mit gleich vier Weintrauben als Topauszeichnung nach! Keine Frage: Dieser reinsortige Pinot Nero mit einem Lagerpotential bis 2025 ist ein weiterer Qualitätsnachweis für die Arbeit von Ottavia Giorgi Vimercati di Vistarino! Sie gehört zu jenen imposanten „Donne del Vino“, den „Frauen des Weins“, die seit einigen Jahren mit großer Verantwortung und noch mehr Erfolg den italienischen Weinmarkt aufmischen und neue Akzente setzen. Das gut Conte Vistarino führt sie schon seit dem Jahr 2000! Und natürlich sollte man ihr und ihrem Weinteam auf der im 15. Jh. entstandenen Tenuta Rocca de` Giorgi im winzigen 854-Seelen-Dörfchen Rocca de` Giorgi, lokal kurz „La Preda“ genannt, im Oltrepo Pavese, auch mal nach Corona-Zeiten einen Besuch abstatten. Und dann würde es nicht nur um den mit einem Vorschlagspreis von ca. 21.90 € für die 0,75-Flasche (1 Liter = 29,20 €), am besten bei 18 bis 20 °C zu öffnenden Wein gehen, der tatsächlich im angenehm fairen Preisrahmen angesiedelt ist. Es gibt ihn übrigens auch in der Magnumflasche.

Die Grafen Vistarino, die schon seit 1674 Weinbau betreiben, überzeugen auch mit neuen Roséweinen wie dem Conte Vistarino Maria Novella Pinot Nero Rosato und seit jeher mit den Schaumweinen, die schon seit 1865 erzeugt werden. Als Metodo Classico produziert, machen natürlich einen Großteil des Renomées und des Qualitätsnimbus des Gutes aus. Da sind neben dem „1865“, der mindestens 50 Monate auf den Hefen reift, vor allem der Pinot Nero Rosé Saignee della Rocca Oltrepo Pavese DOCG (24 Monate; 13 % Alkohol), der Cépage Brut (24 Monate; 13 %) und der Qualitäts-Spumante Cépage Pas Dosé zu nennen. Und der Pinot Nero Brut Metodo Charmat und der Pinot Nero Rosé Brut Metodo Charmat sind sogar auch komplett vegan.

Weingut Vistarino. Foto: Vistarino
Weingut Vistarino. Foto: Vistarino

Natürlich gedeihen außer den 140 ha mit Pinot Nero-Rebstöcken auf den anderen 60 Hektar weitere Rebsorten für Spitzenweine: autochthone Trauben und internationale Varietäten wie Pinot Grigio, Rheinriesling, Croatina, Cabernet Sauvignon, Merlot, Barbera, Chardonnay oder Moscato. Auf den übrigen 600 Hektar mit Wiesen und Wäldern wird teils auch Holzwirtschaft betrieben.

Dabei setzt die dynamische Ottavia Giorgi Vimercati di Vistarino, heute in vierter Generation für das Gut verantwortlich, neue Akzente. Und dies betrifft nicht nur den Schutz der Umwelt, aber auch den Bau der neuen hochmodernen Cantina direkt neben der historischen Villa La Fornace, der nach einer 4-Mio.-€-Investition 2018 abgeschlossen wurde. Nun könne bis zu 400 000 Falschen jährlich das Weingut verlasen.


Information:

Cantine Conte Carlo Giorgi di Vistarino, www.contevistarino.it 

Verkauf z. B. bei Stoppervini: www.stoppervini.com/lombardei/conte-vistarino/ 

Fotos: Vistarino

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