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Interview mit Arne Heuwekemeijer (GM Anantara Grand Hotel Krasnapolsky)

KULINARIKER: Was lockt die Gäste hierher in das Anantara Grand Hotel Krasnapolsky, was macht das Hotel so besonders?

Arne Heuwekemeijer: Viele Gäste kommen nach Amsterdam, weil es hier einfach Dinge gibt die in ihren Heimatländern nicht zu bekommen sind. Es ist auch sicher für den einen oder anderen Gast verwunderlich, wie, gerade in dieser Lage nahe des Rotlichtbezirks, einige Menschen sich kleiden oder verhalten… Das Grand Hotel Krasnapolsky ist aber natürlich vor allem wegen seiner Lage attraktiv.

Das Hotel scheint aus mehreren Gebäuden zu bestehen…

Tatsächlich besteht das gesamte Hotel aus insgesamt 55 einzelnen miteinander verbundenen Gebäuden.  Insgesamt sind es mittlerweile 402 Zimmer und Suiten, 300 Menschen arbeiten hier im Hotel. 

Das Hotel hat erst seit kurzem einen neuen Namen bzw. wird unter einem anderen Brand geführt…

Ja, das Krasnapolsky  wechselte von NH zu Anantara. Der gesamte Prozess, um diesen Wechsel zu vollziehen, startete vor etwas mehr als drei Jahren, vor knapp zwei Jahren wurde nach einem Soft Opening dann der Wechsel vollzogen. Und dazu wurden auch tatsächlich alle Zimmer renoviert, das war schon eine große Aufgabe.

Wie wurde das umgesetzt, wie kann solch eine große Renovierung tatsächlich erfolgen?

Es ging natürlich nicht alles auf einmal. Durch die Tatsache, dass das Haus aus vielen verschieden Gebäuden besteht, konnten Teile zur Renovierung abgesperrt werden. Und auch der Anantara SPA wurde entsprechend umgesetzt, was sehr wichtig für das Hotel ist. 

Arne Heuwekemeijer: „Das Investment lag bei etwa 25 Millionen Euro." Foto: Michael Schabacker
Arne Heuwekemeijer: „Das Investment lag bei etwa 25 Millionen Euro." Foto: Michael Schabacker

Ein kostspieliger Prozess…

Das Investment für die gesamte Renovierung und den Rebranding-Prozess lag bei etwa 25 Millionen Euro. Der Prozess ist weitestgehend abgeschlossen. Aber wie es in der Hotellerie eben ist: dort muss immer irgendetwas überarbeitet und renoviert werden. Es ist auch so, dass die Gäste immer mehr erwarten…

Hat sich mit dem Rebranding auch die Gästestruktur verändert?

Tatsächlich: teilweise ja. Es gibt viele Gäste aus Asien und dem Mittleren Osten, aber es hat sich auch die Gästestruktur zum Beispiel aus den USA geändert. Das liegt natürlich auch an der gestiegenen Rate für die Zimmer.

Das Krasnapolky hat in Amsterdam, aber auch darüber hinaus, einen sehr guten Namen. Das hängt natürlich mit der Geschichte des Hotels zusammen…

Die Geschichte des Hauses beginnt nicht als Hotel, sondern mit der Heirat des Schneiders Krasnapolsky mit der Tochter eines Kaffeehaus Betreibers. Krasnapolsky beschloss 1800, dort, wo sich heute der Frühstücksraum befindet, eine Bar mit Wintergarten zu eröffnen. Der nächste clevere Schachzug Krasnapolskys war zu der Expo 1883 Hotelräume zu bauen. Er war auch der erste Hotelier, der Badezimmer in die jeweiligen Räume und Suiten einbauen ließ. Als Hommage haben wir die Bar im Hotel mit dem Namen „Tailor“ versehen…

Ein weiterer Raum hier im Hotel ist sehr alt, heute ist dort das Sternerestaurant des Hauses untergebracht…

Das „The White Room“ hieß 1886 ursprünglich „De Witte  Zaal“ (Der weiße Saal) und ist das älteste in Originalzustand befindliche Restaurant Amsterdams. Mit Tristan de Boer als Chefkoch ist das Restaurant eine perfekte kulinarische Ergänzung für das Hotel. Und es ist sogar das einzige Sternerestaurant der Anantara-Gruppe.

Arne Heuwekemeijer: „Arne Heuwekemeijer: „Das Investment lag bei etwa 25 Millionen Euro." Foto: Michael Schabacker
Arne Heuwekemeijer: „Arne Heuwekemeijer: „Das Investment lag bei etwa 25 Millionen Euro." Foto: Michael Schabacker

Was macht das Restaurant so besonders? 

Es ist nicht mehr das „normale“ Kochen, mittlerweile können schon die Vorbereitungen Tage dauern. Das Resultat sind fantastische Aromen, die auf den Tellern präsentiert werden. Viele Prozesse sind notwendig, um die aufwändigen Gerichte anzufertigen.

Und wenn es dann nicht ganz rentabel ist, ist es so. Das Restaurant ist ein wichtiges Plus für das Hotel. Und da es Teil des Hotels ist, ist es eben auch finanzierbar. Denn Sterneküche kostet Geld, aber der finanzielle Druck ist dadurch auch überschaubar.

Man darf gespannt sein, wie die nächste Sternewertung des Michelin ausfällt…

Ja, das Team arbeitet hart an den Prozessen den Stern nicht nur zu verteidigen, sondern vielleicht sogar noch mehr zu erreichen. Aber es ist nicht einfach.


Informationen:

www.anantara.com/en/grand-hotel-krasnapolsky-amsterdam

Fotos: Michael Schabacker

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