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Golferisches Juwel im Havelland – GolfResort Semlin

Theodor Fontane (1819 – 1898) ist nur nicht wegen des Ribbeck-Gedichts, sondern auch wegen seiner mehrfach verfilmten Romane wie „Effie Briest“ oder „Unterm Birnbaum“ einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller. In seinem fünfteiligen Werk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ beschrieb der Autor und Journalist eindrucksvoll die Schönheit seiner Heimat. Im Teil III „Das Havelland“ widmete er sich einer Region, die heute wegen der herrlichen Natur, vieler Seen und Flüsse, malerischer Dörfer und historischer Städte wieder zu den beliebten Touristen-Destinationen Deutschlands gehört. Aber warum beginnen wir eine Story über das GolfResort Semlin mit ein paar Erinnerungen an Fontane? „Wenn du Reisen willst, musst du die Geschichte dieses Landes kennen und lieben“, war das Credo Fontanes.

Womit wir bei der Geschichte des einzigen Golfresorts im Großraum Berlin-Potsdam angelangt wären, dem GolfResort Semlin, das etwa 80 Kilometer nordwestlich von Berlin liegt. Die Historie des ältesten Golfplatzes im ostdeutschen Bundesland Brandenburg begann schon vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1989. Vor dem Mauerfall gab es in Westberlin nur zwei Golfplätze, die 27 Löcher am Wannsee, sowie die neun Löcher des britischen Royal Air Force Courses „Berlin British Golf Society“ im Stadtteil Gatow. Zwei Berliner Unternehmern, die schon vor der Wende versucht hatten, einen dritten Platz in ihrer Heimatstadt zu bauen, eröffnete sich mit dem Fall der Mauer ganz neue Möglichkeiten. Gemeinsam mit Christoph Städler, einem der erfolgreichsten deutschen Amateurgolfer, machten sich die beiden Geschäftsleute auf die Suche nach einem geeigneten Gelände im Umland von Berlin. Sie entdeckten das Areal neben dem Naturschutzgebiet Riesenbruch, heute Teil des Naturparks West-Havelland, nur wenige hundert Meter von dem idyllischen Hohennauener-Ferchesarer See entfernt. 

Luftaufnahme des GolfResort Semlin. Foto: GolfResort Semlin
Luftaufnahme des GolfResort Semlin. Foto: GolfResort Semlin

Der aus Osnabrück stammende Städler zeigte gleich bei einem seiner ersten Entwürfe als Golfplatz-Architekt, warum er mittlerweile zu den erfolgreichsten europäischen Designern zählt. Im Jahr 1993 wurden die ersten von dem ehemaligen deutschen Meister und Amateur-Golfnationalspieler entworfenen 18 Löcher eröffnet. Schnell fanden sich viele Mitglieder, die die Naturbelassenheit, die Ruhe, die entspannende Abgeschiedenheit vom Trubel der Großstädte und das reizvolle Layout schätzten. Durch die herrliche Lage inmitten der Natur wuchs der Wunsch vieler Mitglieder, aber auch von Gästen von außerhalb, direkt am Golfplatz zu nächtigen. 

Das Hotel wurde 1996 eröffnet und verfügt heute über 72 komfortable Zimmer sowie im Erdgeschoss über zwei Restaurants, das „Havelländer“ und das Fine-Dining-Restaurant „Hasenpfeffler“. 2005 entstand der 9-Loch-Kurzplatz und 2010 die dritten neun Löcher, der heutige C-Platz, der eine Besonderheit aufweist: Nur auf den beiden Par-3-Löchern kann man keinen Ball im Wasser verlieren. Auch diesen Platz entwarf Städler, der bis heute in verschiedenen Mannschaften des Vereins immer noch spielt. Die Löcher sind heute von 1 bis 27 durchnummeriert. 

Ein Platz für Golfer aller Handicaps... Foto: Wolfgang Scheffler
Ein Platz für Golfer aller Handicaps... Foto: Wolfgang Scheffler

Egal welche 9-Löcher-Kurse man zu einer 18-Loch-Runde kombiniert, die breiten Fairways, die am Rande von Rough, Sandbrachen und Seen getrennt werden, stellen für Golfer aller Handicaps eine Herausforderung dar. Doch was noch wichtiger ist: Es macht einfach Spaß in dieser himmlischen Ruhe in wunderschöner Natur die Schläger zu schwingen, wo weder Autos noch Flugzeuge die Konzentration auf die Schläge stören. Man spielt inmitten eines Naturparks, einem Gelände, in dem heute wohl kein Golfplatz mehr gebaut werden dürfte. Und wer am 18. Loch, das gerade erst von Städler überarbeitet wurde, das Inselgrün trifft, hat sich einen Drink auf der großzügigen Terrasse mehr als verdient. Wer will, kann sich vor der Runde auf dem Kurzplatz einspielen oder auf der großzügigen Driving Range einschlagen. Die technisch mit den modernsten Geräten ausgerüstete Golfakademie bietet den 1400 Mitgliedern des Clubs sowie Gästen nicht nur Unterricht, sondern auch Fitting und den Zusammenbau von Schlägern in einer modernen Werkstatt an.

Doch was kommt nach einer Runde Golf? Das „Nature Wellness“ ist ideal für die Entspannung nach 18 Löchern. Neben zwei Saunen, darunter die neuartige Hydrosoft Infrarot Sauna, die mit angenehmen Temperaturen von nur 30° für ganz entspannte Wärme und ein ganz neues Schwitz-Erlebnis sorgt. Empfehlen können wir auch die neuartige Velusjet-Wasserstrahlmassage. Man liegt bequem auf angenehm temperiertem Wasser und wird von unsichtbaren Händen massiert. Ein warmer Wasserstrahl walkt kräftig die verspannten Muskeln – ohne dass man sich weder um- noch ausziehen muss.

Ruheraum in der Sauna. Foto: GolfResort Semlin
Ruheraum in der Sauna. Foto: GolfResort Semlin

So kann man ganz entspannt zum Abendessen gehen, welches im GolfResort Semlin immer im Zimmerpreis enthalten ist. Im Restaurant „Havelländer“ wird neben dem Frühstück am Abend beste regionale Küche in einem Vier-Gang-Menü serviert, darunter auch Wildgerichte, deren Hauptzutat aus den Jagden der umliegenden Wälder stammt. Im Fine-Dining-Restaurant „Hasenpfeffer“ – Halbpensionsgäste können für einen Aufpreis dort zu Abend essen – serviert Spitzenkoch Christopher Franz nur ausgesuchte Produkte bester Qualität modern-extravagant und traditionell-lustvoll, die in kleiner und großer Folge serviert werden. Wir haben nicht nur die vorzügliche Aromenküche genossen, sondern auch die Tipps der freundlichen Servicekraft, was die Umgebung neben den vielen Seen noch zu bieten hat.

Und da wären wir wieder bei Theodor Fontane. Man erzählte uns, dass Ribbeck auf Ribbeck im Havelland keine Erfindung des Dichters sei, sondern im Dorf Ribbeck, das nur eine halbe Autostunde entfernt von Semlin liegt, immer noch die von Ribbecks leben und arbeiten. Obwohl Fontane selbst nie den heutigen Ortsteil von Nauen besuchte, ließ er sich 1859 durch den Gutsherrn Hans-Georg von Ribbeck (1689 und 1759), der den Kindern im Ort süße Birnen schenkte, zu dieser berühmten Ballade inspirieren. Weil seine Erben die Tradition des Verteilens des Baumobstes nicht fortsetzten, wuchs – so die im Gedicht erzählte Legende – ein Birnbaum aus seinem Grab. Der wurde zwar im Jahr 1911 bei einem Sturm zerstört, doch die Überreste kann man in der Dorfkirche immer noch anschauen. So bestimmt das imposante, bis 2009 total sanierte, neobarocke Schloss den historischen Dorfkern. 

Schloss Ribbeck. Foto: Wolfgang Scheffler
Schloss Ribbeck. Foto: Wolfgang Scheffler

Einst Wohnsitz der Familie von Ribbeck beherbergt das Gebäude, das nach einem Vergleich 1999 dem Landkreis Havelland gehört, heute ein vielfach ausgezeichnetes Restaurant, einen Cafégarten sowie elegante Veranstaltungsräume für Feste und Kammerkonzerte. Anlässlich des 200. Geburtstages von Theodor Fontane wurde am 1. Mai 2019 das Fontane-Museum eröffnet. Bei einem Spaziergang vorbei am Schloss, dem Alten Waschhaus, der Kirche und dem historischen Schulhaus (heute ein Café) wird man feststellen, dass sich im beschaulichen Ribbeck noch heute fast alles um die Birne dreht. 

Rund um das Schloss spendeten alle Bundesländer einen Birnbaum unterschiedlicher Sorten. Und nur ein paar Schritte hinter dem Schloss brennt Friedrich von Ribbeck in der „Alten Brennerei“ edle Schnäpse und Liköre. Einen davon, den edlen Birnenbrand „Herr von Ribbeck“ haben wir natürlich mitgenommen. Als wir ihn nach unserer Rückkehr nach einer Mahlzeit genossen, haben wir uns auf YouTube von Friedrich von Ribbeck persönlich das ganz Gedicht in diesem 3:24 Minuten langen Video vorlesen lassen: „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand…“

Informationen:

www.golfresort-semlin.de

www.dein-havelland.de 

Fotos: GolfResort Semlin, Wolfgang Scheffler

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