Manche sehen in ihm ein weitläufiges Gewässer mit Postkartenblick auf die Alpen und schönen Buchten, die auch im Herbst und Winter zum Verweilen einladen. Für andere ist er ein Promi-Hotspot, an dem sich Stars und Sternchen, vom Profi-Fußballer bis zum Schauspieler, heimisch fühlen. Der Starnberger See zieht jeden Besucher auf seine ganz persönliche Art in seinen Bann.
Doch auch abseits solcher Betrachtungen ist der 25 Kilometer südwestlich von München fünftgrößte See Deutschlands als Ausgangspunkt für einen Kurzurlaub zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Feinschmecker etwa kommen im Restaurant „Aubergine“ im familiengeführten Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg auf ihre Kosten.
„Da will ich hin, das ist meine Welt“
Als einziger Gourmettempel im oberbayerischen Fünfseenland trägt es einen Michelin-Stern, den es bereits im zweiten Jahr nach der Eröffnung im Jahr 2012 gab. Dem Gault&Millau sind die Menüs von Küchenchef Maximilian Moser 15 Punkte wert. Der 37-Jährige ist als Kulinarischer Direktor für alle gastronomischen Belange des Hotels verantwortlich. „Da will ich hin, das ist meine Welt“, wusste er schon in jungen Jahren, als er im Münchner Haus Alois Dallmayr bei einem Schulpraktikum sein Interesse für die Gastronomie entdeckt hatte.
Zu seinen bisherigen Stationen zählten neben dem Aquarello in der bayerischen Landeshauptstadt auch die Küchen der Fünf Sterne Häuser Dorint in Seefeld und A-Rosa in Kitzbühel. „Ich bin seit fast zehn Jahren im Betrieb und kann mir keinen schöneren Ort vorstellen, um meine Ideen und Visionen einer modernen Kreativküche auszuprobieren“, spricht der gebürtige Münchner pro domo.
Größte Rumauswahl in Süddeutschland
Konzentration auf das Wesentliche, lautet sein kulinarisches Motto. In seinen Menüs vereint Moser internationale Einflüsse mit dem Bezug zur Jahreszeit. Im Mittelpunkt steht jeweils ein Produkt, das durch korrespondierende Aromen, Texturen und Farben aufgewertet wird. „Es muss einen Helden geben – diesen definieren wir nach Saison und Inspiration“, so der Küchenchef, „von diesem Mittelpunkt aus entwickeln wir das Menü, so dass eine stimmige und immer auch etwas überraschende Geschmackskomposition entsteht.“
Beispiele seiner Kreationen sind der Lammrücken, dem Kichererbsen, Ziegenfrischkäse und Feige orientalisch-fruchtige Noten verleihen oder die Jakobsmuschel, die mit Karotte und Thai-Spargel serviert und einem Hauch Vanille aromatisiert wird. Alle vier bis sechs Wochen lockt das „Aubergine“ mit einem neuen, saisonal inspirierten Menü, in diesem Herbst etwa das „Rendez-Vous mit Ihrem Hummer“. Zwischen dem 11. Januar und 18. Februar kommenden Jahres wird „Best of Aubergine“, ein Menü aus den Highlights des zu Ende gehenden Jahres, die Speisekarte ergänzen.
Standesgemäß beenden lässt sich die Gourmandise in der Hemingway Bar mit der größten Rumauswahl Süddeutschlands. Das Motto steuerte der Namensgeber und Pulitzer-Preisträger höchstselbst bei: „Nur wenige Menschen sind fähig der Realität zu entfliehen. Die Zeit steht für diese Stunden still, denn nichts, was man wirklich liebt, ist vergänglich.“
Neun Golfplätze im Umkreis von 25 Kilometern
Wer spät in der Nacht nicht mehr den Standort wechseln will, bleibt einfach in einem der 115 Zimmer oder sieben Suiten im Hotel Vier Jahreszeiten. Das barrierefreie Vier-Sterne-Superior-Haus wurde 2020 zum besten Certified Business Hotel gekürt. Knapp zehn Gehminuten vom Ufer des Starnberger Sees entfernt ist es der passende Ausgangspunkt für Erkundungen der Region. Golf-Aficionados etwa erhalten Rabatte beim Golfclub Tutzing und dem Gut Rieden.
Ersterer liegt auf 700 Meter Meereshöhe, atemberaubendes Panorama inklusive. 1983 gegründet, wurde er von Deutschlands bestem Golfer Bernhard Langer eröffnet. Gut Rieden liegt auf einem eiszeitlichen Moränenhügel knapp drei Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Starnberg. Überhaupt: In Starnberg/Ammersee finden sich neun hochkarätige Golfplätze im Umkreis von 25 Kilometern – damit ist diese Region bundesweiter Spitzenreiter in punkto Golfplatzdichte.
Was bei einem Kurztrip ins Fünfseenland nicht fehlen darf, ist der Gerstensaft. Ein Besuch in Bayern ohne Bier ist möglich, aber sinnlos, könnte man es in Anlehnung an Loriots berühmtes Mops-Zitat auf den Punkt bringen.
4000 Liter der klassischen Sorten
Eine kleine, aber feine Privat-Brauerei ist das Starnberger Brauhaus in Feldafing. am Starnberger See. Gründer und Geschäftsführer Florian Schuh führt dort seit 2015 führt die Brautradition im Landkreis Starnberg fort. 4000 Liter werden dort in den vier klassischen Sorten Helles, Kellerbier, Weißbier und Doppelbock mit dem klingenden Namen „Seenator“ gebraut.
Einen lehrreichen Einblick in das Schaffen der Brauer bietet eine Führung durch die im Mai vergangenen Jahres fertiggestellten Produktionsstätte. Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will“, hätte Benjamin Franklin wohl auch hier gesagt.
Informationen:
www.vier-jahreszeiten-starnberg.de
Fotos: Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg, Gwt Starnberg Thomas Marufke, Gut Rieden