Foodie

Genussmomente im Herzen des UNESCO-Welterbes Schwerin

Die Geschichte des Weinhaus Uhle reicht bis ins Jahr 1751 zurück, als einem aus Württemberg stammenden Weinhändler ein besonderes Ausschankrecht verliehen wurde. Dieses Privileg legte den Grundstein für eine florierende Weinhandlung, die über Jahrzehnte hinweg große Bedeutung erlangte. Bereits 1763 wurde ein Grundstück in der Schusterstraße erworben – der Beginn einer Weintradition, die über Generationen hinweg gepflegt und stetig weiterentwickelt wurde.

Die Integration Mecklenburgs in den Deutschen Zollverein im Jahr 1868 eröffnete neue Handelswege. So gelangten edle Tropfen – unter anderem aus Südafrika – über Lübeck nach Schwerin und wurden in den tiefen Kellergewölben der Stadt eingelagert. Besonders eindrucksvoll: die Lagerräume der damaligen Mecklenburgischen Sparbank, die Platz für nahezu eine Million Flaschen boten. Bis heute bleibt das Haus ein Sinnbild für kultivierte Weinkultur und stilvolle Gastlichkeit – umrahmt von der prachtvollen Kulisse eines Welterbes.

Küchenchef Marcel Kube. Foto: Carola Faber
Küchenchef Marcel Kube. Foto: Carola Faber

Ein kulinarisches Highlight erwartet Feinschmecker im Gourmetrestaurant „1751″, das durch seine zurückhaltende Eleganz und den Charme kunstvoll restaurierter Architektur besticht. Küchenchef Marcel Kube interpretiert eine moderne, gemüsezentrierte Küche mit klaren Aromen und präziser Komposition. Regionale Produkte aus der Umgebung bilden die Grundlage seiner kreativen Menüs, die Gegensätze in Einklang bringen und subtile Geschmackstiefe entfalten.

Wein als Begleiter der Aromenreise

Das Menü „Quer durch die Heimat“ bietet eine geschmacksintensive Reise, die sich über fein komponierte Gänge entfaltet. Den Auftakt bildet eine zarte Blumenkohl-Kreation, gefolgt von „Schwarz-Brot“ mit geräucherter Butter, Ziegenfrischkäse und Lauch-Öl, begleitet von einem frischen und eleganten Ayala Brut Majeur Champagner.

Sellerie mit Eigelb, Liebstöckel und Haselnuss. Foto: Carola Faber
Sellerie mit Eigelb, Liebstöckel und Haselnuss. Foto: Carola Faber

Das Gourmetvergnügen offenbart filigrane Kreationen wie Sonnenblumenkerne als Terrine mit Senf und Schalotte, kombiniert mit dem mineralisch-frischen 2023 Bockstein Riesling Kabinett mit dem Duft mediterraner Kräuter, Zitrus und Pfirsich sowie floralen Nuancen. Am Gaumen zeigt er eine saftige, süße Frucht, feine, lebendige Säure und hefige Noten. Ein Pilzgericht in Form einer Sülze mit schwarzem Rettich und Estragon harmoniert mit dem charakterstarken und vielschichtigen 2023 Ruster Histoire Furmint vom Weingut Heidi Schröck & Söhne.

Der Sellerie mit Eigelb, Liebstöckel und Haselnuss entfaltet sich in perfekter Balance zum mineralischen, druckvollen 2022 Pawis GG Edelacker Grauer Burgunder, während der Saibling mit Buttermilch, Bärlauch und Radieschen von der Frische des 2023 Weedenborn Sauvignon Blanc umspielt wird. Ein kraftvolles Lammgericht mit roter Bete, Meerrettich und Kümmel findet seine ideale Begleitung im komplexen 2018 Refosco ‘Quar’ Bragato aus dem Friaul.

Harmonische Ergänzung

Den Abschluss bildet ein exquisites Käse-Duo: „Michel“ mit Radicchio, Petersilienwurzel und Eberesche, perfekt ergänzt durch die würzige Eleganz des 2023 Kirchner Gewürztraminer Freinsheimer Spätlese. Ein süßer Ausklang gelingt mit edler Schokolade von „Original Beans – Yuna Edel Weiss“ mit Rhabarber, Joghurt und Zitronenthymian, begleitet von der cremigen 2019 Zilliken Rausch Auslese.

Weiße Schokolade und Rhabarber. Foto: Carola Faber
Weiße Schokolade und Rhabarber. Foto: Carola Faber

Zum krönenden Finale rundet ein Konstantinopler Apfelquitte-Brand das Geschmackserlebnis ab – ein perfekter Schlusspunkt für einen Abend voller sensorischer Raffinesse.

Fazit: Historisches Ambiente trifft kulinarische Exzellenz

Während sich auf dem Teller die Reduktion auf das Wesentliche entfaltet, erzählt das historische Ambiente des Hauses von 250 Jahren Tradition. Es ist eine perfekte Symbiose aus Vergangenheit und zeitloser Raffinesse – für Genießer, die Sinn für das Besondere haben.

 

Informationen:

www.weinhaus-uhle.de

Fotos: Carola Faber

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