Golf

Eine neue Technologie auf den Grüns

Die US-Website mygolfspy.com stellte sich angesichts dieser Innovation sogar die Frage: „Stehen wir am Beginn einer Revolution im Putter-Design?“ Bisher folgten alle Putter – egal ob Blade oder Mallet – zwei Prinzipien: „toe hang“ oder „face balance“. Während anfangs nur Marken wie L.A.B. Golf, Axis1, Edel, Evnroll oder PXG diese neuen, innovativen Modelle entwickelten, ziehen mittlerweile immer mehr Firmen nach.

Diese vermeintliche Zeitenwende erkennt man sofort, wenn man den Schaft auf zwei Fingern balanciert: Die Schlagfläche zeigt bei den neuen Puttern senkrecht nach unten. Im Vergleich dazu hängt bei „toe hang“ der vordere Teil (toe) schräg nach unten, bei „face balance“ bleibt er waagerecht zum Boden. Die Hersteller haben den neuen Ansatz mit Begriffen wie „zero torque“, „no torque“, „torque free“ oder „lie angle balance“ bezeichnet. Immer mehr Tour-Profis setzen auf diese Technologie, darunter Dustin Johnson, Rickie Fowler, Adam Scott, Will Zalatoris und Lucas Glover.

Zero Torque – weniger Dehmoment

Wir wollten wissen: Lochen wir mit dem PXG Allan wirklich besser? Laut Sports Illustrated hebt dieses neue Modell das Putten auf ein neues Niveau – und wir können das bestätigen. Der sogenannte „Zero Torque Balance“-Effekt (übersetzt: Null-Drehmoment-Balance) sorgt dafür, dass sich der Putter beim Rückschwung und Durchschwung nicht verdreht. Die Schlagfläche kehrt im Treffmoment exakt in die Stellung zurück, die beim Ausrichten eingenommen wurde. Das führt zu mehr Konstanz, Kontrolle – und Präzision auf dem Grün.

Der PXG Allan des amerikanischen Herstellers Parsons Xtreme Golf. Foto: Parsons Xtreme Golf (PXG)
Der PXG Allan des amerikanischen Herstellers Parsons Xtreme Golf. Foto: Parsons Xtreme Golf (PXG)

Der PXG Allan Putter, benannt nach dem früh verstorbenen Bruder des PXG-Gründers Bob Parsons, bietet aber noch mehr: Er sieht auf den ersten Blick wie ein klassischer Mallet-Putter aus – kompakt, aber mit dem für Mallet typischen Volumen hinter der Schlagfläche für maximale Fehlerverzeihung. Die schwarze Linie auf dem silbernen Oberteil erleichtert zusammen mit einer Linienmarkierung auf dem Ball die Ausrichtung.

Klang, Gefühl und Präzision

Dank des s-förmigen Hosels werden die Hände beim Ansprechen nicht hinter, sondern direkt über dem Ball positioniert – was anfangs ungewohnt, später jedoch vorteilhaft ist. So wird der Loftwinkel der Schlagfläche beim Treffmoment von fünf auf ideale drei Grad reduziert. PXG erklärt: Das S-Hosel bringt die Schaftachse über den Schwerpunkt des Schlägerkopfs und sorgt dadurch für einen nach oben verlagerten Balancepunkt – was das Drehmoment minimiert.

Die Schlagfläche ist pyramidenförmig gefräst, besteht aus 303-Edelstahl und ist laut PXG mit 1,4 mm die dünnste auf dem Markt. Eine dahinterliegende S-COR-Polymer-Schicht reduziert Vibrationen und sorgt für ein weiches, aber klares Schlaggefühl mit sauberer Rückmeldung. Auch das hohe Trägheitsmoment (MOI) trägt zur Spielbarkeit bei – selbst bei nicht mittig getroffenen Putts läuft der Ball auf der geplanten Linie.

Wir verbrachten viel Zeit auf den Übungsgrüns von West Golf in Troisdorf, dem offiziellen PXG-Fitting-Studio, und testeten Allan auf diversen Plätzen in Deutschland und Österreich. Fazit: Vor allem bei kritischen Putts unter zwei Metern waren wir deutlich erfolgreicher. Auch unsere Mitspieler – darunter eine Clubmeisterin mit Handicap 6,4 – zeigten sich begeistert.

Der PXG Allan: Die Schlagfläche ist pyramidenförmig gefräst. Foto: Parsons Xtreme Golf (PXG)
Der PXG Allan: Die Schlagfläche ist pyramidenförmig gefräst. Foto: Parsons Xtreme Golf (PXG)

Der Ball lässt sich mit der Unterseite der Schlagfläche leicht aufnehmen – ein kleines, aber praktisches Detail. Das magnetische Headcover kann unkompliziert an anderen Schlägern oder metallischen Flächen befestigt werden – typisch PXG.

Doch eines bleibt: Auch der beste Putter bringt nichts, wenn man das Grün nicht richtig liest. Breaks erkennen, Geschwindigkeit richtig wählen – nur dann fällt der Ball ins Loch. Der Putter ist ein Werkzeug. Und Allan ist ein exzellentes.

PXG (Parsons Xtreme Golf) wurde 2013 in Phoenix, Arizona, als Premium-Marke gegründet. Die Preise sind inzwischen vergleichbar mit anderen großen Herstellern wie TaylorMade, Ping, Callaway oder Titleist.

Putter-Details:

– Schaftlänge: 33 bis 38 Zoll

– Gewicht: zwischen 360 und 385 Gramm (anpassbar)

– Erhältlich im offiziellen PXG-Fitting-Studio bei West Golf in Troisdorf (bei Bonn) für € 459, im Internet für € 549


Informationen:

www.pxg.com

www.west-golf.com/unsere-anlage/pxg-fitting-center

Fotos: Parsons Xtreme Golf (PXG)

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