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Belmond Andean Explorer – Mit dem Luxuszug zum Titicacasee

Nachdem die internationalen Gäste aus allen Erdteilen meist für die Dauer von drei Tagen Cusco besucht haben, auf den Spuren der spanischen Eroberer wandelten und hier auch mit dem Hiram Bingham Zug (KULINARIKER berichtete) das Weltkultur Erbe Machu Picchu besucht haben, erwarten sie zu Recht mit dem Luxuszug den Höhepunkt ihrer Peru Reise. Bei voller Auslastung besteht der Zug aus bis zu 20 Waggons mit einer Kapazität von bis zu 48 Gästen.

Am frühen Vormittag gegen 9h bringt der Shuttle die Reisenden zum außerhalb Cuscos gelegenen Bahnhof. In der historischen Bahnhofshalle wartet bereits ein Sektempfang mit kleinen Canapés, bevor der Zug einrollt und bei festlicher Stimmung mit peruanischer Musik und lokalen Tanzdarbietungen die Aufteilung auf die zuvor reservierten Kabinen beginnt. Eine vorab Reservierung für den Zug ist zwingend erforderlich. Von nun an heißt es, sich ganz der unendlich schönen Landschaft hinzugeben und sich bei Cocktails und Livemusik verwöhnen zu lassen.

Eine schwimmende Insel in Puno am Titicacasee. Foto: Belmond
Eine schwimmende Insel in Puno am Titicacasee. Foto: Belmond

Dank der alten Zuggleise, die im späten 19. Jahrhundert von den Spaniern zur Versorgung der Bergregionen gelegt wurden, kann der Belmond Zug heute seine Dienste anbieten. Außer von diesem Zug werden diese Gleise heute nicht mehr genutzt, da moderne Straßen für Autos eine flexiblere Versorgung ermöglichen. Die Küche im Zug ist à la carte und in allen Belangen hervorragend, international mit lokalen Bezügen.

Landschaft von sagenhafter Schönheit

Am späten Nachmittag des ersten Tages wird mit ca. 4.500 Metern der höchstgelegene Punkt der Route erreicht. Eine kleine Gruppe von Inka Frauen erwartet den Zug bereits und bietet den sich die Beine vertretenden Gästen ihre handgearbeiteten Strickwaren an. Ponchos, Mützen und Handschuhe dienen als hochwertige Devotionalien für eine späterer Erinnerung in der Heimat. Die kleine Kapelle vor Ort wurde seinerzeit gemeinsam mit den Zuggleisen errichtet, um dem lieben Gott für eine bis hierher bereits erfolgreiche Reise in das Hochgebirge zu danken. Die Spanier waren fromm. Wenig später wird auf einem Hochplateau eine Seenkette erreicht und hier wird der Zug übernachten. Den Gästen soll das Maximale an der Betrachtung der Landschaft geboten werden und da würde es keinen Sinn machen, die Nächte durchzufahren.

Der Speisewagen des Zuges mit internationaler Küche. Foto: Belmond
Der Speisewagen des Zuges mit internationaler Küche. Foto: Belmond

Der zweite Tag ist dem Titicacasee vorbehalten, dem höchstgelegenen beschiffbaren See der Welt. Geografisch gehören ca. 67% der Seefläche zu Peru, mitten auf dem See befindet sich die Grenze zu Bolivien. Alte, am Ufer liegende Schiffswracks künden noch von der Hochzeit des Reisens um die vorletzte Jahrhundertwende, als der internationale Schiffsweg zwischen den beiden Ländern seine Blüte trug.

Für den Besuch der schwimmenden Schilfinseln von Puno mit deren Bewohnern wird ausreichend Zeit eingeplant. Das Farbenspiel der Kleidung und des Schmucks der lokalen Bevölkerung bezaubert und der Erwerb der in Familienstrukturen hergestellten Waren ist sicher eine sinnvolle Investition in die Zukunft der tribalen Völker. Viele der Reisenden sind an den Geschichten dieser Völker interessiert, haben sich augenscheinlich gut vorbereitet und vertiefen ihr Wissen in den Diskussionen mit der Reiseführung und den Frauen der Dörfer, die in die Produktionstechniken ihrer Kunst einführen.

Der Barwagen des Zuges. Foto: Belmond
Der Barwagen des Zuges. Foto: Belmond

Der kommende Morgen gehört ganz dem Sonnenaufgang über dem See bis die Reise am letzten Tag hinunter nach Arequipa fortgesetzt wird. Landschaftlich ist dieser Teilabschnitt von einer nie gesehenen Schönheit. Ein Bergmassiv mit türkisblauen Seen reiht sich an das nächste. Es bleibt noch Zeit für den Besuch einer alten Höhle mit historischen Wandmalereien bis das der Zug gegen 16h Arequipa erreicht. Eine Stadtführung durch das historische Zentrum schließt sich an, bevor der Transfer zum Flughafen der Stadt diese Reise beendet. Über Lima wird von vielen Gästen am gleichen Abend dann die Heimreise nach Europa angetreten.

Es hat seinen Grund, warum das Kulturvolk der Inka bis heute die Menschen in ihren Bann zieht, und so mancher Gast ist sich sicher, diesem Grund während der Reise ein wenig näher gekommen zu sein. Ein Erlebnis!


Informationen:

www.belmond.com

Fotos: Belmond

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