Und die Dachterrasse gilt als einer der coolsten Spots im Zentrum der Balearenmetropole. Die Aufzählung könnte so weiter gehen, denn an Bemerkenswertem mangelt es im Fünf-Sterne-Haus Es Príncep nicht gerade. Mitte August 2021 kommt noch ein weiteres Highlight hinzu. Dann, wenn Mallorcas „Zwei-Sterne-Koch“ Fernando P. Arellano mit seinem „Zaranda“ im Es Príncep Einzug hält. Zehn Jahre will er dort bleiben. So hat es sich der gebürtige Madrilene, Jahrgang 1978, vorgenommen.
Kulinarischer Hotspot im Mittelmeerraum
Arellano scheint auf Nummer sicher zu gehen zu wollen. Denn im vergangenen Jahr verließ er etwas abrupt das Hotel Castell Son Claret in Es Capdellà im Südwesten der Insel – um fortan ohne Lokal und ohne die beiden Sterne dazustehen. Nach dem Motto: Ich bin dann mal weg … Damit verlor auch Mallorca, das im Begriff ist, ein kulinarischer Hotspot im Mittelmeerraum zu werden, seinen einzigen Zwei-Sterne-Tempel. Nur gut, dass es weitere Michelin-gekrönte Lokale gibt: nämlich insgesamt neun 1*-Sterne-Restaurants, von Palma bis Canyamel im Nordosten der Insel.
Doch Arellano wäre nicht Arellano, wenn er sich davon hätte aus dem Konzept bringen lassen. Nun also der Neuanfang im Design-Hotel Es Príncep direkt an der Befestigungsmauer aus dem 16. Jahrhundert und dem namensgebenden Baluard del Príncep, dem „Bollwerk des Prinzen“. Da Mallorca über Jahrhunderte hinweg Ziel angriffslustiger Piraten und anderer Eindringlinge war, versuchten die Insulaner, mit mächtigen Mauern den Überfällen nach besten Kräften zu trotzen.
Cheftisch im Allerheiligsten
Das neue „Zaranda“ wird klein und fein sein und nur 24 Plätze haben. Eine offene Küche mit einem „Cheftisch“ mittendrin wird dabei ebenso dazu gehören wie eine Bar. Arellano nennt sie „Coctelería“ und „Champagnería“. Wer mag, bekommt dort neben kühöen Drinks und spritzigen Pricklern auch gleich noch ein paar Amuse-Bouches vom Maestro – zur Einstimmung auf eines der beiden angebotenen Degustations-Menüs.
Speisen & entspannen
Keine Lust auf Haute Cuisine? Kein Problem im Hotel Es Príncep. Schließlich gibt es noch das Restaurant Almaq, wo es leger und vor allem luftig zugeht. Es befindet sich auf dem Rooftoop des Hotels, neben Pool und Relaxliegen. Das Almaq bietet neben Speisen wie Tintenfisch-Ceviche, Gamba-Wok oder spanischen Joselito-Schinken häufig auch DJ- und Live-Musik, darunter Jazz-Happenings. Und für einen Sundowner in lauer Sommernacht kommt die Dachterrasse im 5. Stock natürlich auch gerade recht.
Die schöne Frau Nachbarin
Zum Hotel gehören 68 Zimmer und Suiten sowie der Spa-Bereich Cocô mit Saunas, 18-Meter-Indoorpool und Hammam, ein Bezug zu den Arabern, die über 300 Jahre hinweg die Herren auf Mallorca und die Nachbarinseln waren (902 bis 1229). Ohnehin erzählt das „casco antiguo“, die Altstadt, so manche schöne Geschichte. Und manchmal scheint die Zeit dort auch ein bisschen stehengeblieben zu sein. Wenn etwa in den verwinkelten Sträßchen Hufgetrappel zu hören ist und eine Kutsche um die engen Ecken biegt. Wenn ein gut gelaunter Straßenfeger mit Besen und Muskelkraft die Gassen blankputzt. Oder plötzlich, versteckt im Labyrinth des historischen Zentrums, das Portal des Klosters Santa Clara aus dem 13. Jahrhundert auftaucht. Der Konvent hat seinen Platz nicht weit von seiner ehrwürdigen Frau Nachbarin, der gotischen Kathedrale La Seu, behauptet. Umgeben von Luxushotels, Shops und Künstlerateliers versprüht es einen wundersamen Zauber.
Die Gottesfrauen des Klausurordens bekommen Besucher nicht zu Gesicht. Dabei bieten die Klarissinnen Brot, Kekse und anderes Süßgebäck zum Kauf an, hausgemacht nach guter Nonnenart. Doch Geld und Backwaren wechseln den Besitzer über eine Klappe im Mauerwerk mit dahinter liegendem Drehregal. So bleiben die Damen selbst unsichtbar.
Parken für Profis
Die zum Teil sehr schmalen Straßen im Herzen Palmas haben Charme, machen aber das Parken nicht gerade einfach. Das Einbahnstraßen-System, strikte Zufahrts- und Haltebeschränkungen tun ein Übriges. Echter Luxus: Das Es Príncep verfügt über eine eigene Tiefgarage. Einfach vor das Hotel vorfahren, Autoschlüssel dem sehr zuvorkommendem Parkservice in die Hand drücken, fertig. Daran könnte man sich glatt gewöhnen…
Shoppen & sonnen
In der City braucht man das Auto ohnehin nicht. Die beiden Shoppingmeilen Paseo del Borne und die Avenida Jaime III. sind nur einen Spaziergang vom Hotel entfernt. Genauso wie Palmas quicklebendige Markthallen, Galerien, Museen, Restaurants … Zweiradfreunde können sich direkt im Hotel auch ein Rad oder einen E-Scooter leihen und damit die Umgebung erkunden. Dazu liegt Palmas Stadtstrand fast vor der Tür. Und für alle, die nur einen Städtetrip planen: Mallorcas Flughafen Son Sant Joan ist in zirka 15 Minuten erreicht. Obwohl: Für einen kurzen Aufenthalt ist Palma eigentlich viel zu schön. Einmal dort, will man so schnell gar nicht wieder weg…
Information:
Hotel Es Príncep, www.esprincep.com
Fotos: Mon Hotels, Restaurante Zaranda