Foodie

Galway, Irlands „Fenster zum Atlantik“

Irisch blieb Galway am jenseitigen Ufer der Mündung des Lachsflusses Corrib, in der Fischersiedlung Claddagh, das eng mit der Legende um den berühmten Liebesring Claddagh verwoben ist. Überall machen Juwelierläden und Museen auf ihn als beliebtestes Souvenir aufmerksam. Am „irischen“ Flussufer öffnen im Szeneviertel Westend Pubs, Cafés und die Aushängeschilder der Galway-Küche, allen voran das 2023 erneut mit dem Michelin-Stern ausgezeichnete Aniar. In diesem zauberhaften Konzeptrestaurant zählt vor allem das Terroir: „Aniar“ (sprich „a`nier“) setzt auf Geschmack und Aromen regionaler irischer Zutaten. Denn „Aniar“ bedeutet „westlich“, „aus dem Westen“!

Unbestrittener Stars dieser Wow-Küche der Extraklasse sind Chef JP McMahon und die in den Regalen geparkten Einmachgläser voller Kräuter, Beere und eingelegter Spezereien. Gesalzen, fermentiert, getrocknet, geräuchert: alles ist dabei. 27 Lieferanten sorgen zudem für Spitzenqualität: etwa Gannet Fishmongers, das auf der „Taste the Atlantic“-Route empfohlene Mungo Murphy (beide Co. Galway), Gourmet Wild Game (Co. Clare) oder Wild Wood Vinegars (Co. Mayo). Daraus zaubert JP McMahon ein irisches Wild West-Menü aus 22 Gängen mit jeweils passenden Weinen – oder Säften!

Der Hafen von Galway. Foto: Ellen Spielmann
Der Hafen von Galway. Foto: Ellen Spielmann

Auch die Speisekarte ziert das Wort „Aniar“ – aber in altirischer Ogham-Schrift, der Zeichenschrift aus dem 5. bis 7. Jh.! Es locken Seealgen, Karotten, Schweinbauch, Kelp, Lärchensprossen und das fantastische hausgemachte Kartoffelbrot. Natürlich werden hier auch Aal und Austern und das beste Lamm (Connemara Mountain Lamb) weit und breit gereicht! Als Gruß der Küche wird auch mal ein Gedicht des Iren Brendan Kennelly „serviert“! Einmalig sind auch die Desserts, z. B. Rhabarber-Mus mit Mädesüß-(Meadowsweet) Eiscreme auf Apfel und Buttermilch-Merengue! Als Absacker lockt ein Irish Blackberry Wine namens Móinéit.

Nur wenig weiter öffnet an 22 Sea Road das Kai Restaurant, 2023 mit dem Bib Gourmand und zudem mit dem grünen Michelin-Stern für Nachhaltigkeit prämiert. Jess Murphy, eine Neuseeländerin und ihr irischer Gatte Dave zelebrieren hier grandiose Kochkunst. „Kai“ bedeutet in der Maori-Sprache schlicht „Essen“. Doch das Konzept beinhaltet hohe Qualität lokaler Bio- oder Naturprodukte, diese intelligent gekocht. Unübertroffene Signature Dishes von Kiwi-Köchin Jess, 2018 Irlands Köchin des Jahres, sind “Clare Crab, Celeria & Trout Roe” (Krebsfleisch aus Clare in Form eines Törtchens mit hauchdünnem Sellerie umwickelt und Forelleneier) oder „Connemara Air Dried Lamb, Prunes & Endive“ (luftgetrockneter Connemara-Lammschinken mit Pflaumen und rotem Endiviensalat).

Kulinarik im Kai Restaurant. Foto: Ellen Spielmann
Kulinarik im Kai Restaurant. Foto: Ellen Spielmann

Den kulinarischen Reichtum Galways zeigt auch Sheena Dignam auf den Galway Food Tours. Start ist am Delikatessenladen McCambridges. Dann heißt es Stromern und Schlemmen, mit etwas Glück auch Irish Dance und Folk Music live im Latin Quarter.

Höhepunkte sind Käse- und Whiskey-Proben bei McCambridges (St. Tola`s Ziegenkäse, Gubbeen), der Besuch in Naughton`s Pub samt frischgezapftem Pint, Meeresfrüchten und Top-Sandwiches, der Laden von Hazel Mountain Chocolate mit Kakao Bar, Sheridan`s Cheesesmongers an der St. Nicholas Church oder der Afternoon Tea im Cupan Tae, 8 Quay Lane. Und: Sheena bietet auch Wild Atlantic Way-Touren – ein Gourmetspektakel par excellence!


Informationen:

Irland-Information/Tourism Ireland: www.ireland.com

Wild Atlantic Way (WAW): www.ireland.com/de-de/destinations/experiences/wild-atlantic-way

Route „Taste the Atlantic“: www.bim.ie/news-and-events/events/taste-the-atlantic/

Fotos: Ellen Spielmann

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