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Winterflucht nach Teneriffa

Das Wetter kann man sich nicht aussuchen, wohl aber das Reiseziel. Wer dem Winter entfliehen möchte, aber keine anstrengende Fernreise auf sich nehmen will, hat mit den Kanarischen Inseln eine Alternative, die schnell zu erreichen ist. Teneriffa, mit 83 Kilometer Länge und bis zu 54 Kilometer Breite die größte Insel des Archipels, bietet sieben Vegetations- und drei Dutzend Mikroklimazonen. 

Die Costa Adeje im Südwesten der Insel genießt ganzjährig Sonne satt. Trotz der Nähe zu den Bettenburgen von Playa de las Americas haben sich hier vor allem Hotels der Vier- und Fünf-Sterne-Kategorie angesiedelt, die auch anspruchsvollere Touristen überzeugen. Ein Beispiel ist das zur Minor Hotelgruppe gehörende Tivoli La Caleta Tenerife Resort mit Blick auf den Atlantik und direktem Zugang zur zwölf Kilometer langen Promenade, die das Fischerdorf La Caleta mit der quirligen Hafenstadt Los Cristianos verbindet.

Blick auf den Teide. Foto: Christian Euler
Blick auf den Teide. Foto: Christian Euler

Das Haus mit seinen 284 Zimmer und 20 Suiten, das zuvor unter der Marke Sheraton betrieben wurde, öffnete nach einer umfangreichen Neugestaltung im vergangenen Februar seine Pforten. 18.000 Quadratmeter subtropische Gärten und drei Pools, darunter ein Salzwasserbecken, bieten viel Platz zum Entspannen. Das Interieur ist geprägt von erdigen Farben, natürlichen Materialen und lokalem Kunsthandwerk. Für die Architektur zeichnet Melvin Villarroel verantwortlich, der dafür bekannt ist, Natur und Architektur miteinander zu verbinden.

Nigiri mit Thunfischbauch und Kaviar

Das gastronomische Konzept stammt aus der Feder des portugiesischen Küchenchefs Olivier da Costa. Der 49-Jährige hat bereits mehrfach mit den Hotels der Minor-Gruppe zusammengearbeitet und bestimmt aktuell in 26 Restaurants in sieben Ländern auf drei Kontinenten die kulinarische Marschroute. Sein Vater Michel da Costa bescherte Portugal den ersten Michelin-Stern und revolutionierte die kulinarische Szene des Landes.

Auch beim Dessert: fantastische Kulinarik im Yakuza Restaurant. Foto: Christian Euler
Auch beim Dessert: fantastische Kulinarik im Yakuza Restaurant. Foto: Christian Euler

Das Yakuza Restaurant mit seiner offenen Küche verbindet mediterrane Aromen mit klassischem Sushi und Sashimi. Jedes Detail ist sorgfältig ausgearbeitet, von der Auswahl der frischen Zutaten bis hin zur tadellosen Präsentation. Schon optisch sind Kreationen wie Nigiri mit Thunfischbauch und Kaviar, mit Aal und Gänseleber oder mit Lachs, Trüffel und Fleur de Sel ein Leckerbissen. Ein Muss sind auch die Gunkan Maki mit Wagyu, konfiertem Wachtelei und schwarzem Trüffel oder mit Kaisergranat und schwarzem Trüffel. Dazu ein vulkanischer Listán Blanco aus Santiago de Teide, der zeigt, dass kanarische Weine immer mehr mit ihren Pendants vom spanischen Festland mithalten können. 

Glücklich schätzen darf sich, wer von Luis Enrique umsorgt wird. Gleichermaßen sympathisch wie aufmerksam Ober liest er seinen Gästen die Wünsche von den Lippen ab. Zum Beispiel die fantasievollen Desserts, die er mit einem süffisanten Lächeln serviert: Käsekuchen mit Yuzu, schwarzem Sesam und Himbeere oder ein Bananenkuchen mit Kokos-Sorbet. Keine Frage, das Yakuza zählt zweifellos zu den besten japanischen Restaurants auf Teneriffa. 

Das Tivoli La Caleta Tenerife Resort. Foto: Tivoli La Caleta Tenerife Resort
Das Tivoli La Caleta Tenerife Resort. Foto: Tivoli La Caleta Tenerife Resort

Beach Club mit Top-Kulinarik

Die mehrfach prämierte Barmixerin Claire Elise Lazaro steuert die passenden Cocktails bei. Hinter Sakiriña etwa verbirgt sich eine vorzügliche Capiriña aus Sake. Midnight Fireworks, nennt Lazaro ihren kunstvollen Mix aus Patrón Tequila Añejo-Gold, Cointreau, Ananas-Püree, Limette, Triple Sec Sirup, Chili und Salz. 

Der Seen Beach Club zählt nicht nur zu den exklusivsten Beach Clubs an der Costa Adeje, sondern zieht auch Feinschmecker in seinen Bann. Schade nur, dass die Musik zwar die Clubbesucher erfreuen mag, für die meisten Genießer der dargebotenen Speisen aber zu laut sein dürfte. Erdbeer-Gazpacho mit geräucherten Sardinen, Oregano-Croutons und Rogen vom fliegenden Fisch und Evoo genannten Perlen aus nativem Olivenöl extra. Herrlich marmoriert und handwerklich herausragend zubereitet ist das Wagyu Picanha-Steak mit Chimichurri-Sauce und getrüffelten Linguine. 

Top-Kulinarik auch im Seen Beach Club. Foto: Christian Euler
Top-Kulinarik auch im Seen Beach Club. Foto: Christian Euler

Ein weiteres Beispiel für die Empfehlungen des Küchenchefs, die man sich nicht entgehen lassen sollte, ist der Seeteufel mit Beurre Blanc, aromatisiert mit trockenem Weißwein, Datteln und wildem Spargel. Ausgestattet mit einem Knopf im Ohr und so stets mit der Küche verbunden, ist der Service – wie auch im Yakuza – hoch engagiert und sehr aufmerksam. 

Naturbühne für Hollywood-Regisseure

Golf-Aficionados kommen im nur wenige Minuten entfernten Golfclub Adeje auf ihre Kosten – Meerblick von fast allen Spielbahnen inklusive. Für Naturliebhaber wiederum empfiehlt sich ein Ausflug in den Nationalpark El Teide, der den Namen des mit 3715 Meter höchsten Gipfel Spaniens trägt. Mit 7.500 Metern Höhe über dem Meeresboden ist der Teide zugleich der dritthöchste Inselvulkan der Erde. Umgeben von einer Welt aus Lava in den unterschiedlichsten Formationen wirkt Teneriffa in dem rund 19.000 Hektar umfassenden Park, der seit 2007 zum UNESCO-Welterbe gehört, wie der Mars. Die Filmindustrie nutzt die Szenerie immer wieder als Kulisse wie den Heimatstern des Star Wars-Protagonisten Han Solo. Der Teide selbst diente nicht zuletzt als Naturbühne für „Planet der Affen“. 

Unterwegs im Teide Nationalpark. Foto: Christian Euler
Unterwegs im Teide Nationalpark. Foto: Christian Euler

Es ist aber nicht nur der Nationalpark El Teide, der den Hollywoodstars den perfekten Rahmen geboten hat. Für den von Matt Damon verkörperten Jason Bourne wurde die Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife als Drehort genutzt. Liam Neeson und Ralph Fiennes wiederum gaben sich in den Städtchen Icod de los Vinos, Guía de Isora in Buenavista del Norte und in einigen Wald- und Bergregionen für den 2010 erschienenen Streifen „Kampf der Titanen“ die Ehre. 


Informationen:

www.tivolihotels.com/en/tivoli-la-caleta-tenerife

Fotos: Tivoli La Caleta Tenerife Resort, Christian Euler

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