Lifestyle

Warschau zwischen Art-Deco und Industrie-Chic

Um es vorweg zu nehmen: ja. Denn Yannick Lohou, seines Zeichens Executive Chef im Nobu Warschau, hat schon einige wichtige und entscheidende gastronomische Stationen in seiner Vita stehen. Federführend sind sicher die Erfahrungen, die Lohou in den Nobu Restaurants in Dubai und in Barcelona hat sammeln können.

Nun zog es ihn also in das neue NOBU Restaurant nach Warschau, in ein Ambiente, dass alles andere als gewöhnlich daherkommt. Das NOBU Hotel ist ein „Neubau“ hinter einer Art-Deco Fassade aus den 1920er Jahren mit einem modernen, klassischen Chic.

Als feste kulinarische Einheit im Nobu Hotel Warschau, Teil der Nobu Hotel Collection, ist das 2020 eröffnete Hotel in eine recht illustre, internationale Gesellschaft eingebunden. Mit Barcelona, Chicago, Ibiza Bay, Las Vegas, London, Los Cabos, Malibu, Manila, Marbella, Palo Alto und Miami, befindet sich Warschau nunmehr in einer recht prominenten Hospitality-Allianz.

Für viele dürfte die Entscheidung einer Warschauer NOBU-Hotel-Dependance durchaus überraschend gewesen sein. Jenseits des internationalen Jet-Sets und der großen Promi-Partys, ist Warschau allerdings schon seit Jahren ein aufgehender Stern in der europäischen Touristik.

Executive Chef Yannick Lohou. Foto: Michael Schabacker
Executive Chef Yannick Lohou. Foto: Michael Schabacker

Denn vieles ändert sich in der Stadt an der Weichsel. Einer Stadt, die sich jung und innovativ präsentiert, und, entgegen der landläufigen Meinung, auch gastronomisch mittlerweile zu überzeugen weiß. Und natürlich ist das NOBU im Herzen Warschaus einer der kulinarischen Hot-Spots, den es zu entdecken gilt.

Wie bereits oben geschrieben, ist Executive Chef Yannick Lohou für die Geschicke im NOBU Hotel zuständig. Dabei sind die Klassiker NOBUs natürlich auf der Karte vertreten. Toro Tartare mit Caviar, Salmon oder Yellowtail Tartare mit Caviar, Yellowtail Jalapeno, Oysters with Nobu Sauces, Whitefish Tiradito und natürlich Tuna Tataki mit Tosazu oder auch Tuna Tempura Roll befinden sich, selbstverständlich, auf der Karte. Diese Klassiker der NOBU Küche sind weltweit in allen Restaurants der Kette zu finden.

Fast könnte man denken, dass diese „festen“ Regularien die verschiedenen Dishes betreffend, eine Einschränkung der Kreativität bedeute. Allerdings bleiben zumindest immer noch kreative Prozesse bezüglich der Anrichtweise und partiell eben auch bezüglich der eingesetzten Produkte. Und ohnehin ist ein Besuch im NOBU, fast egal wo auf der Welt, ein Eintauchen in ein Geschmacks-Potpourri.

Da sind auf der einen Seite die würzigen und feurigen Komponenten wie zum Beispiel das Spicy Lemon Dressing zum Lobster Salad (köstlich!), Black Cod Miso oder auch der Crispy Rice mit Spicy Tuna (!). Dem gegenüber sind aber auch Aromen wie Trüffel (Pan Fried Scakkios mit Yuzu Truffle) und Lobster Tempura mit Tamari Honey Sauce fast konträr zur ansonsten ersichtlichen „Spicy-Linie“ der Gänge im Warschauer NOBU. Nicht zuletzt die Möglichkeit der Varianz und die Freude am Experimentieren machen die Gänge und Menüs im NOBU zu einer tollen Erfahrung!

Klassiker: Auster. Foto: Michael Schabacker
Klassiker: Auster. Foto: Michael Schabacker

Kulinarsch bietet Warschau noch sehr viel mehr als nur das NOBU, natürlich. Allein der Guide Michelin empfiehlt 13 Restaurants, welche sich allesamt der traditionellen Küche Polens verschrieben haben. Etwas jenseits dieser gastronomischen Wege präsentiert sich das ZONI. In einer alten Wodkafabrik, gelegen in einem modern gestalteten Industrieareal, ist das Restaurant eine Art place-2-be.

Vielleicht fünf fußläufige Minuten von der Weichsel entfernt, liegt das Industrieareal recht zentral und bietet neben dem ZONI allerlei andere Shopping- und Gastromöglichkeiten. Über zwei Ebenen erstreckt sich das Restaurant, dass den kühlen Industriechic gekonnt mit modernen Stilelementen vereint hat. Im unteren Bereich befindet sich die stylische Bar, oben gibt es weitere Sitzplätze.

Die Karte des ZONI präsentiert sich zwar durchaus entlang polnischer Spezialitäten, bietet aber auch den einen oder anderen Ausflug in Richtung mediterrane bzw. internationale Küche. Kulinarische Probier-Reisen zum Pulpo und/oder Thunfisch sind hier durchaus anempfohlen. Ebenso wie zum Beispiel ein Aufenthalt an der Bar. Denn dort stehen gut 200 verschiedene Wodkasorten zum Verzehr bereit!

Das ZONI: Industriechic. Foto: Michael Schabacker
Das ZONI: Industriechic. Foto: Michael Schabacker

Und wer sich nach oder vor dem einen oder anderen Wodka noch mehr über das Getränk informieren will, kann auch dies in direkter Nachbarschaft tun. Das Polnische Wodka Museum in einem Industriehaus aus dem 19. Jahrhundert, liegt in einem Gebäude der ehemaligen Wodkafabrik Koneser.

In den Räumen des Museums erfahren Besucher nicht nur alles über Herstellungsprozess, Traditionen und Bräuche rund um den Wodka, es gibt auch die eine oder andere originelle Flasche Wodka zu entdecken. In der Wodka-Akademie folgt dann letztendlich noch ein Tasting. Ein kleines Restaurant mit Bar und Getränken rundet hier so ziemlich jeden Abend ab…


Informationen:

NOBU Hotel Warsaw, https://warsaw.nobuhotels.com/

Restaurant ZONI, https://zoni.today/

Polnisches Wodka Museum, https://muzeumpolskiejwodki.pl/de/

Fotos: Michael Schabacker
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