Mit Unterstützung verschiedener Experten wurde ab März 2021 jeden ersten Donnerstag im Monat ein Onlineseminar angeboten, bei denen insgesamt 6.873 Weininteressierte live dabei waren. Thema der 13 Seminare waren die 13 deutschen Weinregionen, die in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt wurden. Vermittelt wurde auf anschauliche Weise fundiertes Wissen, die Vielfalt und regionalen Besonderheiten der heimischen Weine. Es wurde auch über den Boden, das Klima und die Rebsorten gesprochen. Die Moderationen übernahmen neben der DWI-Schulungsleitung ausgewiesene Experten für die jeweiligen Regionen. In den Seminaren wurden dazu jeweils drei für die jeweilige Region typische und repräsentative Weine verkostet. Die Teilnehmer konnten sich die Weine verschiedener Winzer zusenden lassen oder ihre persönliche Auswahl selbst zusammenstellen.
Ahr
Enorme Vielfalt steht für das nur 89 Kilometer lange Ahrtal. In der Region werden zu 84 Prozent Rotweine angebaut. Vor allem aus den Steillagen stammen die Topweine im Bereich der Früh- und Spätburgunder. So wurden Blanc de Noir trocken, Frühburgunder trocken und Spätburgunder trocken verkostet. Zusammen mit Manuel Bretschi vom Deutschen Weininstitut führte Ahr-Experte Alexander Kohnen vom International Wine Institute Bad Neuenahr-Ahrweiler durch das gut strukturierte Programm. Zur Auswahl standen ein 2019 Illusion Blanc de Noir vom Weingut Meyer-Näkel, ein 2018 Frühburgunder von Meyer-Näkel und ein 2018 Spätburgunder von Jean Stodden. Von der Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr e.G stand ein Trio mit einem 2020 Blanc de Noir, 2018 Ahr- Frühburgunder Klassiker und der 2018 „Gründerwein“ Spätburgunder zur Verfügung.
Baden
Mit 15.800 ha Rebfläche gehört das Anbaugebiet Baden zu den größeren in Deutschland: Zwischen Bodensee und Tauberfranken gelegen, finden sich auf einer Länge von 400 Kilometern unterschiedlichste klimatische und geologische Verhältnisse. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Weinen, vor allem ist Baden aber auch als Burgunderland bekannt. Mit mehr als 2.000 Sonnenstunden im Jahr ist Baden das wärmste Gebiet Deutschlands und gehört als einziges der Weinbauzone B an. Moderiert wurde der Beitrag, bei dem die typischen Weintypen aus Baden Gutedel trocken, Grauburgunder trocken und Spätburgunder trocken vorgestellt wurden, von Christina Hilker. Gekostet wurden vom Kulinariker spannende Weine der Haltinger Winzer EG, ein Love Gutedel von Philipp Kiefer, ein 2018 Grauburgunder Oberbergener Bassgeige sowie eine hervorragende 2016 Orchidea Spätburgunder Spätlese.
Franken
Zum fränkischen Weinland gehören 6100 Hektar Rebflächen. Diese befinden sich zwischen der Rhön, dem Steigerwald, dem Taubertal und dem Spessart. Das Hauptanbaugebiet befindet sich um Klingenberg, Würzburg, Volkach und Iphofen. Durch die Sendung führte Sebastian Bordthäuser, der auch auf den international guten Ruf des Gebiets hinwies. Verkostet wurden die Sorten Scheurebe trocken, Riesling „fränkisch“ trocken und ein Silvaner trocken. Vom Kulinariker wurde zudem ein Weinpaket von EssIch mit einer 2020 Scheurebe vom Juliusspital, einem 2018 Würzburger Riesling, ebenfalls vom Juliusspital, sowie ein 2018 Silvaner vom Weingut „Zur Schwane“ zusammengestellt. Ebenfalls zur Verfügung standen eine 2018 Scheurebe Ernst Popp Iphöfer Kronsberg Kabinett trocken sowie ein 2017 Silvaner Alte Reben Steillage von Kraemer.
Hessische Bergstraße
Götz Drewitz führte durch das kleinste deutsche Weinanbaugebiet, die Hessische Bergstraße. Eingebettet in die wunderschöne Natur und malerischen alte Städtchen, beeindruckt das Gebiet mit etwa 460 Hektar Rebgärten nicht nur durch seine hervorragenden Weine. Mit den spezifischen Sorten Riesling trocken, Grauburgunder trocken und Spätburgunder trocken teilt sich das Gebiet in die Region „Starkenburg“ und die „Odenwälder Weininsel“ auf. Zu den Verkostungsweinen gehörten ein 2020 Riesling Spätlese trocken, Bergsträsser Winzer. 2018 Grauburgunder trocken, Heppenheimer Centgericht Domäne Bergstrasse und ein Spätburgunder Barrique trocken der Winzergenossenschaft Vinum Autmundis.
Mittelrhein
In die Weinwelt des romantischen Mittelrheins (463 Hektar) führte Experte Kalle Grundmann ein. Steillagen, Burgen und Schlösser sind die Kennzeichen des malerischen Gebiets zwischen Bingen und Koblenz, das seit mehr als 20 Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Hauptsächlich werden auf den Schieferböden Weißweine angebaut, die Frische, Mineralität und Charakter zeigen. So gehören zu den typischen Weinen Riesling feinherb, Riesling Spätlese restsüß und Riesling trocken Lagenwein. Zur Verkostung standen ein 2018 Riesling halbtrocken Steillhang von Philppsmühle, ein 2015 Riesling Spätlese Am Schlossberg von Toni Jost und ein 2018 Riesling trocken Ohlenberg Edition von Matthias Müller.
Mosel
Die Mosel zählt zu den ältesten Weingebieten Deutschlands und ist auch bekannt für die steilsten Weinberge des Landes. Fachmann Felix Bodmann informierte in diesem Seminar über die Besonderheiten, wie etwa „das geschützte Mikroklima der Flusstäler und die urzeitlichen Schieferschichten, die für die mineralischen, feinfruchtigen und eleganten Rieslinge ausschlaggebend sind. Jahrhundertelange Tradition trifft zudem auf eine junge, dynamische Winzergeneration, die die Weinwelt mit rund 8740 Hektar Rebflächen bereichert. Für die Mosel spezifisch sind Riesling feinherb, Riesling Kabinett restsüß und Riesling trocken Lagenwein. Verkostet wurden ein 2020 Krettnacher Euchariusberg Riesling Kabinett vom Weingut Stefan Müller, ein 2018 Ettelsbacher Karthäuserhofberg Riesling Kabinett feinherb vom Weingut Karthäuserhof und ein 2019 Riesling Graacher Himmelreich Riesling trocken Großes Gewächs der Bischöflichen Weingüter Trier.
Informationen:
Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr e.G, www.wg-mayschoss.de
Haltinger Winzer e.G., www.wg-haltingen.de
EssIch, www.essich.online
Fotos: Carola Faber