Schönheit und Genuß waren schon immer in Venedig zuhause. Zwei Stationen müssen auf dieser Venedig-Reise sein, die Neugier darauf ist groß: 15 Gondelminuten sind es vom Hotel BAUER Palazzo Venezia zum Palazzo Mocenigo im Bezirk Santa Croce. Der Familie Moncenigo gehörten insgesamt sieben Dogen an, heute ist der Palast Sitz des „Museo di Palazzo Mocenigo“ und dem „Centro Studi di Storia del Tessuto, del Costume e del Profomo“– übersetzt: Zentrum für Textil-, Kostüm- und Parfümgeschichte, inklusive einer spezialisierten Bibliothek mit wertvollen historischen Büchern zur Kosmetiktradition in der Lagunenstadt.
Immer der Nase nach
Auf dem neu eingerichteten Parcours durch das Museum mit unterschiedlichsten Präsentationsformen wie authentischen Geruchsstationen bis hin zu Multimediaerlebnissen taucht die Besucherschaft ein in die traditionelle wie weltberühmte Kultur der venezianischen Stoffherstellung für Möbelbezüge, Kopfputz oder Gewänder, kunstvolle Stickereien und Spitze sowie historische Wohnräume – es ist die raffinierte Eleganz des Patrizierlebens zwischen dem 12. und 18.Jahrhundert.
Sechs Säle widmen sich dem Parfum, es geht sozusagen der Nase nach durch die Duftgeschichte der Lagunenstadt. Ein beeindruckendes, historisches Parfumlabor, in den Regalen hübsche historische Gefäße für die Aufbewahrung aller Essenzen und Ingredienzien. Auf einem großen Tisch sind in Schalen die Gewürze und Kräuter zur Parfumherstellung bereitgestellt für das sinnliche Gesamterlebnis.
Schönheit war den Venezianern schon immer wichtig
Für die Herstellung eines eigenen Parfums (oder auch des Dufts von Venedig) unter Anleitung eines Parfumeurs geht es in die „Scuola Grande di San Giovanni Evangelista“ aus dem 13.Jahrhundert. Es ist eines der berühmtesten Gebäude der Bruderschaft der Stadt. Heute stellen hier Künstler und Künstlerinnen aus, sie geben Einblick in die Wiederbelebung klassischer Handwerkskünste wie etwa vergolden, weben, Mosaikarbeiten, die Herstellung von prunkvollen Schuhen per Hand, Seidenmalerei oder Goldschmiedekunst und sogar die limitierte Herstellung von venezianischem Gin: „Gin dei Gin – Venetian Botanic Gin“ – hierbei handelt es sich um ein Originalrezept von 1870.
Sechs Damen erstellen ihre höchstpersönlich erschnupperte, zusammengetröpfelte „The Merchant of Venice“-Creation. Für die Herstellung eines Parfums ist die olfaktorische Pyramide zu beachten, von der Basis über die Mitte bis zur Spitze, den Kurteilnehmerinnen steht dafür eine Vielzahl von Fläschchen mit Duftessenzen und Ölen bereit. Es ist nicht leicht, die richtige Kombination und Tröpfchenmenge zu finden mit Sandalwood über Orange Flower bis Sweet Ambery, oder von Fougère über Chypre bis White Musk und vielen Essenzen mehr.
Die Kopfnote ist der erste Eindruck, der nach dem Auftragen auf die Haut wahrgenommen wird. Da eignen sich Citrus- oder fruchtige Nuancen, leichte, sich rasch verflüchtigende Duftstoffe. Sie bleiben nur kurz haften und treten gegenüber der Herznote in den Hintergrund. Diese Herznote in der Mitte macht den Charakter eines Parfüms aus – bis zu drei Tage bleiben ihre Stoffe für die Nase wahrnehmbar. Je nach persönlichem Duftgeschmack passen blumige wie würzige Essenzen, etwa die Rose. Die Basisnote schließlich hält bis zu einer Woche vor, sie prägt die hauptsächliche Erinnerung an den Duft. Bei der Verwendung von Orientalischen Essenzen oder Hölzern wie Patchouli, Sandelholz oder Vanille entsteht insgesamt ein sehr schwerer Duft.
Es duftet köstlich gut aus der kleinen Küche des großen Christiano Tomei
Die Rückkehr in den BAUER Palazzo wird am Abend gekrönt mit einem Dinner im „Settimo Cielo“ auf der höchste Außenterrasse Venedigs. Michelin-Sterne-Chef Christiano Tomei liebt es, sich auch für dort oben viele kleine Gänge für ein ausgedehntes Dinner auszudenken: Gebratener Tintenfisch in schwarzer Tinte an fermentiertem Gemüse, fritierter Hummer mit Foie Gras, Steinbutt in Tannenrindemehl gebacken, Risotto mit marinierter Auster … oder gegen Ende Schokoladenpudding mit Lemoncurd und roter Paprika!
Neben allen Genüssen erreicht dort oben auch das salzige Meeraroma die Nase, kein Benzingeruch zu vieler Motorboote, keine Abgaswolken von Cruise Linern – genießen über den Dächern von Venedig, gestreichelt von lauer Sommerluft – wahrlich wie im „Siebenten Himmel“.
Seit Kurzem hat „Bauer Venezia“ eine Kooperation mit dem Champagnerhaus BOLLINGER. Wenn einer der beiden „Neuen“ im Glas prickelt, scheint der Tag endgültig perfekt. Bei dem „Grand Année 2008“ vermengen sich am Gaumen Noten von Gartenobst, reifer Zitronen, Honig, warmen Kekses und unter anderem sogar mit einer leichten Kopfnote von Walnüssen und Fino-Sherry zu einer raffinierten Mousse. Die neue, elegante 1846-Flasche mit dem engen Hals trägt zu der bewußt langsamen Entwicklung dieses außergewöhnlichen Champagners bei.
So schlicht wie das Etikett, so grandios der „BOLLINGER Champagner Rosé Brut“! Überzeugend die Nuancen von Brombeeren, Himbeeren und Stachelbeeren. Der „Rosé“, eine Cuvée aus 24% Chardonnay, 62% Pinot Noir und 14% Meunier ist einer der besten Rosé-Champagner überhaupt.
Nicht nur für Wein, sondern besonders für Champagner eigenen sich die bezaubernden Gläser – sie stammen aus Murano, sind handgefertigt, das Design wurde eigens für „Das BAUER“ entworfen. Ein jedes unterscheidet sich von dem anderen, auch zusammen ergeben sie einen Eindruck von schwebender Leichtigkeit, Transparenz und vollendetem Stil – wie fast alles in Venedig!
Information:
Hotel BAUER Palazzo Venezia, www.bauervenezia.com
Fotos: BAUER Palazzo Venezia, Uta Petersen, Marco Gaggio