2022 war es ein lautstarkes Finale – keine Frage. Auch die Gänge der SIRHA Messe waren gut gefüllt, diverse Aussteller konnten sich präsentieren und das Publikum konnte fachsimpeln. Diesjährig allerdings konnte die Messe noch einmal zulegen – zumindest gefühlt. Denn offizielle Daten zu der Besucherzahl gibt es noch nicht.
Doch wenn man am Wochenende durch eine der sieben Hallen schlenderte und sich den Innovationen und Informationen der mehr als 4000 Anbieter und Aussteller hingab, brauchte man Zeit. Denn die Gänge waren dicht gefüllt, scheinbar eine unüberschaubare Menge an Menschen kam zum Eurexpo-Gelände am Stadtrand Lyons. Ein Beweis für die führende Rolle der SIRHA im Bereich der Kulinarik.
Bereits um 8 Uhr morgens mussten die Mitfavoriten Norwegen (am 22.1.) und Dänemark (am 23.1.) ihren Contest beginnen. Und selbst zu dieser frühen Uhrzeit waren die Zuschauer schon zahlreich auf den Rängen vertreten. Fünfeinhalb Stunden Zeit blieb den Teilnehmern die gestellte Aufgabe zu erledigen.
Diesjährig wurden den Finalisten je ein Monkfish und sechs king scallops zur Verfügung gestellt, um in dem vorgegeben Zeitrahmen ein Gericht für 15 Juroren anzufertigen. Die insgesamt 24 Teams mussten sich einer hochkarätigen Jury stellen, in der u.a. namhafte Köche wie Scott Pickett, Lode de Roover, Kennth Toft-Hansen, Jacques Marcon oder auch Sven Erik Renaa saßen.
Die Fische mussten auf zwei separaten Tellern präsentiert und von zwei Beilagen begleitet werden, die ausschließlich aus pflanzlichen Produkten bestehen durften. Darüber hinaus musste eine „Eintopf“-Beilage in einzelnen Schalen präsentiert werden. Diese Beilage bestand aus der Kombination aus einem Gemüse, das für das Land der Mannschaft typisch ist, und Muscheln und Croutons.
Wie bereits 2022 wurde der gesamte Contest moderiert und jeweils von Juroren oder auch Teilnehmern kommentiert. Über riesige Monitore wurde der auf der Bühne stattfindende Wettbewerb nicht nur in der Halle den Zuschauern, sondern partiell auch als Streaming über die SIRHA Website angeboten.
Allerdings galt für 2023 wie auch für das vergangene Jahr: die Atmosphäre zu den verschiedenen Veranstaltungen und Wettbewerben ist eine absolute Präsenz-Veranstaltung, da durch einen Stream die Intensität und Stimmung in den Hallen kaum transportieren werden kann!
Und genau dies dürfte sich auch das Team aus Mauritius gedacht haben, die zum ersten Mal nach Lyon reisen durften. Übrigens ein Team, dass schon vor der Bekanntgabe der am Abend des 23. Februar 2023 stattfindenden Siegerehrung gelobt wurde. Das Team um Kritesch Halkory, den wir schon im Constance Prince Maurice Hotel erleben durften, konnte durch seine Varianz der verschiedenen landestypischen Gewürze punkten.
Siegerehrung
Als es gegen 19 Uhr endlich zu der ersehnten Bekanntgabe der Gewinner und Platzierten des Bocuse d`Or kam, erfolgte auch sofort eine faustdicke Überraschung. Den dritten Rang konnte das Team um Ungarn erreichen und bekam einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro als Prämie.
Auf den zweiten Platz kam diesjährig das norwegische Team um Filip August Bendi. Nach dem Bronze-Bocuse im vergangenen Jahr (European Selection), nun also Silber für Bendi. Im Vorfeld schon als heißer Kandidat für den ersten Platz gehandelt, reichte es also diesjährig nicht ganz.
Und um 19:17 Uhr war es dann soweit: Vor ausverkaufter Halle und ohrenbetäubender Lärmkulisse konnte sich das Team aus Dänemark feiern lassen. Nach seinem Sieg bei der European Selection gelang es Brian Mark Hansen auch in Lyon, die dänische Gastronomie erfolgreich zu vertreten und Ronni Vexøe Mortensen, den Zweitplatzierten von 2021, abzulösen.
Das Menü von Brian Mark Hansen, das auf dem Thema Märchen basierte und von dem berühmten dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen inspiriert wurde, war ein „Hit“ und somit der Sieger-Teller für die Jury!
Die Ergebnisse des Bocuse d’Or 2023 im Überblick:
Bocuse d’Or: Dänemark – Brian Mark Hansen
Bocuse d’Argent: Norwegen – Filip August Bendi
Bocuse de Bronze: Ungarn – Bence Dalnoki
4: Schweden – Jimmi Eriksson
5: Frankreich – Naïs Pirollet
6: Finnland – Johan Kurkela
7: England – Ian Musgrave
8: Island – Sigurjón Bragi Geirsson
9: USA – Jeffery Hayashi
10: Schweiz – Christoph Hunziker
11: Kanada – Samuel Sirois
12: Japan – Tomoyuki Ishii
13: Estland – Alexander Gureev
14: Belgiem – Sam Van Houcke
15: Neuseeland – Will Mordido
16: Kolumbien – Carlos Pajaro
17: China – Nick Yuli Lin
18: Australien – Alex Mcintosh
19: Mauritius – Kritesh Halkory
20: Südkorea – Byeonghyen Hwang
21: Chile – Ari Zuñiga Salas
22: Mexiko – Marcelo Hisaki
23: Marokko – Faical Zahraoui
24: Sri Lanka – Mihishan Rashminga Silva
Informationen:
Fotos: White Mirror, Alex Gallosi, Delphine Denans, Julien Bouvier
