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Sechs Sterne und ein Dorf – Cap Vermell Grand Hotel, Mallorca

Um dann vor der Auffahrt zum 5*-Cap Vermell Grand Hotel erst einmal zu schmunzeln. Denn dort begrüßt der „verliebte, holländische Poet“ mit Blume und Kniefall die Ankommenden und zaubert ein Lächeln ins Gesicht. Der „Poeta holandés enamorado“ nämlich ist der Name der fröhlichen Skulptur am Hoteleingang, geschaffen von dem spanischen Künstler Gustavo, der für Werke mit amüsanten Titeln bekannt ist.

Mit Turm und Bachlauf

Willkommen also in einem Hotelresort inmitten der Natur: gelegen im Canyamel-Tal, umgeben von den Bergen der Serra de Llevant und nahe des Cap Vermell, dem Roten Kap. Das Meer ist 900 Metern entfernt. Seit 2016 gibt es die Hotelanlage. Sie ist wie ein mallorquinisches Dorf aufgebaut. Mit einem Dorfplatz im Zentrum, samt Turm und Brunnen, der an dieser „Plaza de la Torre“ (mit Straßenschild!) stilecht vor sich hin plätschert. Sogar ein Bachlauf gehört zum Ensemble, der mit seinem steinigen Bett an einen typisch mallorquinischen Torrent erinnert. Das sind die Sturzbäche, die das Wasser aus den Bergen gen Tal und weiter ins Meer geleiten.

Die Grand Suite Garden Terrace im Cap Vermell. Foto: Cap Vermell Grand Hotel

1*-Restaurant im 5*-Hotel

Und wie es sich für ein richtiges Dorf gehört, säumen mehrere Restaurants die Plaza. Da ist die Tapas-Bar, das familiäre Balearic Restaurant und das neue Roka, das mit seinem Robata-Grill ganz im Zeichen japanischer Grillkunst steht. Es ist das erste Roka-Restaurant in Spanien, mehr noch: im gesamten Mittelmeerraum. Und weil es gerade so schön trendy ist, ist das Roka ein Pop-up-Lokal, das bis zum September 2021 mit feinen Barbecuespezialitäten verwöhnt.

Und dann ist da natürlich noch das Voro, für das Chefkoch Álvaro Salazar mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Er tischt zwei Degustationsmenüs auf, mit elf und 15 Gängen. Besonders schön sitzt man draußen auf der Terrasse. Denn das ist Fine Dining am rauschenden (Sturz-)Bach.

Es rinnt und sprudelt

Die Präsenz des Wassers auf dem fünf Hektar großen Areal ist auch eine Hommage an die mallorquinische Geschichte – und die rund 300 Jahre währende Herrschaft der Mauren, die bis zum Jahr 1229 – als der aragonesische König Jaime I. Mallorca eroberte – das Sagen hatten. Die Araber waren bekanntlich Meister des Wasserbaus. Daran erinnern auch die rund 30 Zier-Brunnen und Wasserspiele im Resort, die leise vor sich sprudeln und murmeln.

Hotel ist wie ein mallorquinisches Dorf aufgebaut. Foto: Cap Vermell Grand Hotel
Hotel ist wie ein mallorquinisches Dorf aufgebaut. Foto: Cap Vermell Grand Hotel

Reife Früchtchen

Die verschiedenen Hotelgebäude und Villen sind umgeben von einem mediterranen Garten auf mehreren Ebenen. Da duftet schon am Morgen verführerisch der Lavendel. Kamille und Rosmarin sprießen um die Wette. Wein rankt üppig über Geländer. Zypressen ragen stolz in den Himmel. Olivenbäume und Kiefern sorgen für Schatten. Und die Zitronenbäume tragen so stolz ihre leuchtend gelben Früchte zur Schau, dass nicht einmal der Barkeeper der Hotelbar widerstehen kann. Frischer geht es schließlich nicht.

Weitläufig ist die Anlage und sehr ruhig. Mit E-Buggys werden die Gäste auf Wunsch lautlos zu Zimmern und Suiten und zurück in die Dorfmitte mit der Rezeption chauffiert. Von Verkehrslärm ist also keine Spur. Vielleicht kräht mal ein Hahn auf einem Gehöft in der Nähe. Oder es meckern ein paar wilde Ziegen in den Bergen.

Spieglein, Spieglein in dem Bad

Und was so ein Dorfflair mit den Menschen macht! Beim Frühstück grüßen sich die Gäste quer durch alle Nationalitäten, so wie es eben Dorfbewohner untereinander tun. Dabei hat man sich nie zuvor gesehen. Vier Villen, 142 Zimmer und Suiten gehören zum Ensemble, darunter zwei Präsidenten-Suiten mit 150 Quadratmetern. Doch auch die 107 Junior-Suiten zum Beispiel mit ihren 53 Quadratmetern bieten reichlich Platz. Hohe Decken, helle Farben, große Terrassen und Balkone – einfach einladend. Besonderes Detail: Der große Spiegel im Bad kann zum Screen umgewandelt werden. Nur für den Fall, dass ein spannender Film von der Badewanne aus genossen sein will…

Vier Golfplätze liegen in der Nähe: Canyamel, Pula Golf, Son Servera und Capdepera. Foto: Cap Vermell Grand Hotel
Vier Golfplätze liegen in der Nähe: Canyamel, Pula Golf, Son Servera und Capdepera. Foto: Cap Vermell Grand Hotel

Vier Golfplätze in der Nähe

Gut ein Jahr war das Hotel, das bis Oktober 2020 von Hyatt gemanagt wurde, Corona-bedingt geschlossen – bis es Ende März 2021 mit frischem Elan in die neue Saison startete. Ängstlicher sind die Gäste in Corona-Zeiten nicht. Auf den Zimmern befindet sich Desinfektionsgel, das Personal trägt Masken. Und der Frühstückstisch muss im Voraus per Hotel-iPad gebucht werden, um Abstand wahren zu können. Das große Büfett ist tabu in diesen Zeiten. Serviert wird am Tisch. Nur Kleinigkeiten wie Marmelade, Honig, Müsli und Joghurt holt sich der Gast selbst. Mit Mund- und Nasenschutz versteht sich.

Golfer sind in diesem Hotel im Paradies. Gleich vier Golfplätze liegen in der Nähe: Canyamel, Pula Golf, Son Servera und Capdepera. Für Ausflüge ohne Auto leiht man sich gleich im Hotel ein Rad oder eine der stylischen, mintgrünen E-Vespas. Um dann lautlos durch die mallorquinische Landschaft im Nordosten zu fahren. Sonne, laue Lüftchen und ein bisschen Meeresbrise in der Nase – so viel Urlaubsfeeling muss sein …


Information:

Cap Vermell Grand Hotel, www.capvermellgrandhotel.com 

Fotos: Cap Vermell Grand Hotel, Roka

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