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Renaissance-Refugium im Herzen von Florenz

Michelangelo, Leonardo da Vinci, Botticelli und Donatello sind nur vier von vielen herausragenden Künstlern, die Florenz zur Wiege der italienischen Renaissance gemacht haben. Die unvergleichliche Kulturdichte macht die 380.000-Einwohner-Stadt zum Touristenmagnet. Selbst in der sommerlichen Hitze drängen sich die Besucher aus aller Welt durch die Gassen und Straßen. Sie bilden endlose Schlangen vor den Museen, den Kirchen und dem Dom. Die Uffizien – eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt – haben im vergangenen Jahr mit fünf Millionen zahlenden Gästen so viele Besucher gezählt wie nie zuvor. 

Nur zehn bis 15 Gehminuten von den besten Attraktionen von Florenz wie Michelangelos David in der Accademia-Galerie und dem Dom entfernt, liegt mit dem Four Seasons Firenze eine luxuriöse Oase der Ruhe. Das Hotel besteht aus zwei Renaissance-Palästen, in denen früher ein Papst, ein Nonnenorden und fünf Jahrhunderte florentinischer Adel residierten. Sorgfältig restaurierte Fresken, Flachreliefs, Stuck und Seidentapeten zusammen mit historischen Möbeln sowie Statuen versetzen die Gäste in eine längst vergangene Zeit. 

Im Bann der Medici

Die im gesamten Hotel und teils auch in den Zimmern verteilten Kunstwerke zeugen von der jahrhundertelangen Geschichte des Palazzo, der 1473 von Bartolomeo Scala, dem Kanzler der mächtigen Medici-Dynastie in Florenz, gekauft wurde. 1585 wurde der Palast von Kardinal Alessandro de‘ Medici, dem Erzbischof von Florenz, erworben. Am 1. April 1605 zum Papst Leo XI. ernannt, starb er nur 26 Tage später. Wegen der Kürze seiner Amtszeit ging er als „Blitz-Papst“ in die Geschichte ein. Nach mehreren Besitzerwechseln begannen 2001 die Arbeiten am Four Seasons Hotel unter der strengen Aufsicht des Superintendenten für das kunsthistorische Erbe und des Ministeriums für schöne Künste und Kultur.

Kunstvoller Empfang in der Lobby... Foto: Peter Vitale
Kunstvoller Empfang in der Lobby... Foto: Peter Vitale

In den darauffolgenden sieben Jahren entstand wahrer Kulturschatz. Der Innenhof etwa wird von Säulengängen und Tonnengewölben flankiert, die mit einer ornamentalen Kassettendecke verziert sind. Die Gemälde im Innenhof wurden 1555 von Alessandro de‘ Medici an Jan van der Straet, auch bekannt als „lo Strandano“ in Auftrag gegeben.

Den perfekten Rahmen bildet der Giardino della Gherardesca. Mit elf Hektar ist er der größte private Garten von Florenz und beherbergt majestätische Bäume wie den Baum des Lebens, Schirmkiefern, Buchen, Ginkgos und auch einen Mammutbaum. Inmitten von heckengesäumten Rasenflächen, geschwungenen Wegen, Brunnen, Statuen und einem ionischen Tempel ist es der perfekte Rückzugsort in der lebhaften Stadt. Der 20 Meter lange Outdoor-Pool aus Sandstein und das Spa-Gebäude sind ästhetisch gelungen darin integriert und machen das Anwesen zum urbanen Resort. 

Ätherische Szene eines Engels 

Insbesondere in den historischen Gemächern wähnt man sich wie im Privatmuseum. Neue Gäste werden mit Michelangelos David aus weißer Schokolade begrüßt. Da dieses kulinarische Kleinod viel zu schade zum Essen ist, ziert es heute den Flügel des Autors dieser Zeilen. 

Fresko über dem Bett. Foto: Christian Euler
Fresko über dem Bett. Foto: Christian Euler

In der aufwändig restaurierten Volterrano-Suite zum Beispiel wird die Kunst des 19. Jahrhunderts durch handgemalte Tapeten aus chinesischer Seide zum Leben erweckt, die mit Blumen und exotischen Vögeln geschmückt sind. Namensgeber der Suite ist der Renaissance-Maler Baldassarre Franceschini, der im 17. Jahrhundert als „Il Volterrano“ bekannt wurde. Umgeben von filigranem Stuck befindet sich sein opulentes Fresko mehrere Meter über dem Bett. Das Kunstwerk zeigt eine ätherische Szene eines Engels, der – in himmlisches Licht getaucht – ein Buch über eine halbnackte, in blaue und weiße Tücher gehüllte Frau hält. Man möchte am liebsten nie einschlafen in diesem Bett.

Allein die unzähligen Kunstschätze, die herrschaftlichen Zimmer und der traumhafte Garten wären Grund genug, im Florentiner Ableger der Four Seasons Gruppe Quartier zu beziehen. Aber auch das kulinarische Angebot und der unübertroffene Service machen die Nobelherberge zum ultimativen Rückzugsort in der Stadt am Arno und darüber hinaus.

„Italiener mit Herz, Brasilianer mit Seele“

Das italienische Restaurant „Il Palagio“ wurde vom Guide Michelin mit einem seiner begehrten Sterne prämiert. Chef de Cuisine Paolo Lavezzini hat seine Expertise nicht zuletzt bei Alain Ducasse sowie im Drei-Sterne-Gourmettempel Enoteca Pinchiorri in Florenz verfeinert und war zehn Jahre lang Herr der Herde des „Neto“ in São Paulo. Er selbst definiert sich als „Italiener mit Herz, Brasilianer mit Seele“. 

Pool des Hotels. Foto: Four Seasons Hotel Firenze
Pool des Hotels. Foto: Four Seasons Hotel Firenze

Einen Besuch wert ist auch die Open-Air-Trattoria „Al Fresco“ am Pool. Neben diversen Pizzen machen vor allem Gerichte wie Salat mit gegrilltem Hummer, der am Tisch tranchierte Loup de Mer oder im Josper-Grill zubereitete Lammkoteletts mit sizilianischem Auberginengemüse Lust auf mehr. 

Zum Wohlgefühl trägt auch das Serviceteam bei, das auf unprätentiöse Art nicht nur höchst aufmerksam, sondern zugleich außergewöhnlich zuvorkommend ist. Die sympathische Kellnerin etwa überreicht einem jungen Feinschmecker nach dem Dinner eigens ein ganzes Päckchen hauchdünnes Knusperbrot, weil es ihm so gut gemundet hat. 

Es sind genau diese Details, die in der Kategorie der Luxushotels den Unterschied machen. Besonders faszinierend: Obwohl man sich mitten in einem Museum wähnt, strahlt das Hotel eine ungezwungene, fast loungeartige Atmosphäre aus. Gleich aus mehreren guten Gründen also wurde das Four Seasons Hotel Florenz im vergangenen Jahr in der weltweiten Rangliste der 50 besten Hotels der Welt auf Platz neun gewählt. Nach dem Aufenthalt stellt sich fast reflexhaft die Frage: Wer geht da noch in die Uffizien?

Volterrano Suite. Foto: Martino Dini
Volterrano Suite. Foto: Martino Dini

Kulinariker-Empfehlung:

Eine gute Autostunde südlich von Florenz, am Rande des Städtchens Radda in Chianti, liegt die Tenuta Corte Domina. Besitzer Andrea Bonora und seine Familie sind Bologneser, aber ihr Herz schlägt für die Toskana. Schon die Namen der Weine sind eine Hymne an die Philosophie des Guten und der inneren Freude: „Profumo di Gioia“ (Duft der Freude) und „aMarti“, was wie eine Widmung klingt, aber das Wort „dich lieben“ enthält. Der hervorragend vinifizierte Chianti Classico Riserva DOCG „a.Mici“ (Freunde) aus Merlot und Sangiovese überzeugt mit feinem Spiel und zartem Schmelz.


Informationen: 

www.fourseasons.com/florence

Fotos: Four Seasons Hotel Firenze, Christian Euler, Peter Vitale, Martino Dini

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