Das Luxushotel hat die herausfordernden letzten Monate genutzt und erfolgreich in seine Zukunft investiert. Das Pariser Duo Bruno Moinard und Claire Bétaille stand dabei in der 7. Etage des Hotels vor einer großen Herausforderung: das erfolgreich Bestehende mit etwas Neuem zu kombinieren, um den Art-Déco-begeisterten Gästen in der 25, Avenue Montaigne ein neues visuelles und sensorisches Erlebnis zu bieten.
Die Farbgestaltung wurde überarbeitet, um ein strahlendes Gefühl zu vermitteln. Das Holz wurde aufgehellt, das Glas ist transparenter, die Farben leuchten heller. Jedes Detail wurde geprüft, um einen raffinierten, maßgeschneiderten Service zu gewährleisten, jedes Objekt erinnert an den Haute-Couture-Geist dieses Ortes und an seine charakteristischen Farben. Die Badezimmer, alle in Marmor gekleidet, wurden komplett neu durchdacht und mit dekorativen Elementen verschönert, die ihnen eine persönlichere Note verleihen.
Art deco in Bewegung
Obwohl die ersten sechs Etagen mit ihrer klassizistischen Dekoration hohe Decken haben, die viel zu ihrem Charme beitragen, werden die beiden oberen Etagen des Hotels von den Gästen wegen ihres intimen Charakters sehr geschätzt. Auf der siebten Etage war die Idee, das Leben in diesem Raum von A bis Z neu zu denken, ohne aber seine Seele zu verändern. Zu einem leicht klassischen, systematischen „Art Deco“-Styling wollten Bruno Moinard und Claire Bétaille ein wenig Bewegung und Dynamik hinzufügen und mit den tradierten harten Schwarz-Weiß-Gegensätzen brechen. Zurück zu dem, was am Rebellischsten, am Engagiertesten am Art Deco von jeher zu bewundern war. Was die Materialien betrifft, so ist beiges und weißes massives Eichenholz die natürliche Wahl als neuer Protagonist der Raumausstattung. Das Duo hatte auch Spaß daran, mit geraden Linien auf orthogonalen Ebenen zu spielen – Trennwände, Linien auf dem Boden, Einfassungen an den Möbeln, Mustern auf den Jalousien, Accessoires, Leuchten oder Bilder an den Wänden – und ließ damit das Licht zirkulieren, sie strukturierten die Perspektiven, um ihnen einen eigenen Rhythmus zu geben.
Auf dem Boden bildet der eigens für alle Räume neu entworfene Teppich ein kontrastreiches optisches Netz. Die einfachen, raffinierten Sessel, die den Geist und die Dimensionen des Ortes respektieren, und die kleinen Beistelltische stellen jeweils eine stilistische Übung dar; sie brechen dank der sanft gerundeten Formen mit dem Geradlinigen, ebenso der Schreibtisch, dessen flaches Metallgestell nahtlos die Platte aus Blasenglas und das Untergestell trägt.
Faszinierendes Lichtdesign
Die originalen oder speziell angefertigten Sofas – kantig und doch bequem dank ihrer weichen Polsterung – laden zum Verweilen und Entspannen ein. Die mit einer Glasplatte verkleideten Sofagarnituren aus heller Eiche sind abgestimmt auf das Design des Schreibtisches, ein neu aufgelegtes Art-Déco-Modell. Der Beleuchtung, ob natürlich oder künstlich, wurde die größte Sorgfalt gewidmet. Die Leinenjalousie, die das Licht vor den bescheideneren Fenstern im siebten Stock ist das Werk eines der eines der letzten französischen Meister-Plisseure: eine technische und ästhetische Meisterleistung.
Es wurde zudem ein neues Beleuchtungssystem geschaffen, das verschiedene Stimmungen und mehrere Lichtquellen wurden enthält: hier hinter einem Regal, dort über den Vorhängen… Wandleuchten – einige davon wurden von Bruno Moinard selbst entworfen – vervollständigen das Ensemble. Dezent, aber allgegenwärtig, ist die Technik überall versteckt. Das Licht wird über ein iPad gesteuert, es gibt integrierte USB-Anschlüsse in der Nähe der Sofas und Kopfenden der Betten, man kann Musik über Bluetooth von den Bang & Olufsen-Fernsehern hören, oder aus den gleichnamigen Nomad-Lautsprechern.
Besonderes Augenmerk verdient die Bar – ein außergewöhnliches Element im japanischen Stil mit zwei Schranktüren und einen hinter einer Metallplatte versteckten Kühlschrank. Der rot lackierte Hintergrund schafft eine einzigartige Atmosphäre in diesem Geheimfachschrank. Und schließlich wäre es nicht das Plaza Athénée, wenn der Raum nicht mit einem Hauch von „Haute Couture“ unterstrichen wäre. Schöne Bücher und gerahmte Modefotos, aufgenommen von den größten Fotografen – wie Don Honeyman, Cecil Beaton, John French – oder raffinierte Kreationen, wie die gestickte Libelle, die in allen Zimmern zu finden ist, erinnern auf elegante Weise an den Geist dieser „Haute Couture Adresse“.
Genial – Die Duplex Suite 750
Dank einer Fläche von 100 Quadratmetern ist die Suite 750 ein veritables Pariser Appartement. Mit einem großen Wohnzimmer und einem Esszimmer mit massiver Eiche bestückt, ist das „Erdgeschoss“ tagsüber lichtdurchflutet dank eines Erkers und einer Reihe von Spiegeln. Mit einer Einbauküche ausgestattet, bietet dieser Raum mit seinen schönen Volumen die Option, auch einen intimen Empfang zu organisieren. Im Obergeschoss befindet sich das geräumige und helle Schlafzimmer – mit einer Büroecke – und öffnet sich auf eine große Terrasse, die einen 180-Grad-Blick über die Dächer von Paris bietet.
Ein magischer Anblick! Daran schließt sich ein Raum an, der dem Wohlbefinden gewidmet und mit einem Heimtrainer und einer kleinen Sauna ausgestattet ist, zusammen mit einem raffinierten Bad, um einen Aufenthalt im Zeichen von Luxus und Sinnlichkeit abzurunden.
Wer die reiche Geschichte des im Jahr 1913 erbauten Hotels studiert wird feststellen, dass das Plaza Athénée stilistisch seiner Zeit und seiner Konkurrenz immer einen Schritt voraus war. Es scheint, als solle dies auch so bleiben….
Information:
Fotos: Dorchester Collection / By Mark Read, Bi Premium – Masahiko Takeda, Veronique Mati