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Oro del Desierto – flüssiges Wüstengold

Bereits mehr als 90 Auszeichnungen zeugen von der hohen Produktqualität dieser Bio-Olivenöle. Das Anwesen von Rafael Alonso Aguilera, dessen Familie bereits in siebter Generation Olivenöle herstellt, befindet sich auf dem Gelände einer alten Olivenmühle bei Almeria in einer malerischen Wüstenlandschaft, die auch als Filmkulisse für die in den 60’er Jahren gedrehten Italowestern berühmt wurde.

1999 begann Rafael Alonso Aguilera inmitten der Wüste von Tabernas mit der Rekultivierung der Olivenhaine und der Produktion von biologischen Olivenölen. Sehr viel Wert legt er auf den ökologischen Anbau und investierte in neueste Technologien, wie etwa ein ausgeklügeltes Recyclingsystem, eine sparsame Bewässerung und eine Photovoltaikanlage, die den gesamten Energiebedarf für die Produktion und das Restaurant abdeckt. Längst gehört der Bio-Betrieb von Rafael Alonso Aguilera zu den innovativsten in Andalusien. Sämtliche Abfallprodukte im Prozess werden wieder benutzt, beziehungsweise als Kompost verwendet. Die Energie wird zu 100 Prozent aus Solarenergie, mittels einer Photovoltaikanlage auf dem Dach gewonnen. Die Heizung des eigenen Restaurants wird durch Olivenkerne betrieben. Dazu führt das eigene, patentierte Bewässerungssystem zu Wassereinsparungen von inzwischen 30 Prozent. Zur Olivenfarm gehören andalusische Schafe und Hühner.

Rafael Alonso Aguilera. Foto: Carola Faber
Rafael Alonso Aguilera. Foto: Carola Faber

Nur vier Liter Öl pro Baum

Mit mehr als 3000 Sonnenstunden, keinen extremen Temperaturschwankungen und einem mittleren jährlichen Niederschlag von 180mm auf einer Höhe von 500 bis 600 Metern über dem Meeresspiegel herrschen dort optimale Bedingungen für die kräftigen Olivenöle. Die Farm hat sich auf die vier alten Sorten Picual, Lechin, Hojiblanca und Arbequina spezialisiert. Aus den 26.000 Bäumen, die auf einer Fläche von rund 100 Hektar wachsen, werden pro Baum nur etwa vier Liter Öl pro Baum gewonnen. Von der Ernte bis zur Verarbeitung dauert es zwischen sechs und acht Stunden. Das Öl wird mittels Kaltextraktion durch Zentrifugieren unter 25 Grad erzeugt. Nach der Filterung (mit Ausnahme ungefilterter Sondermengen) wird es in Edelstahl-Fässer, bei 18 bis 22 Grad zur Reifung gelagert.

Aushängeschild ist das vielfach ausgezeichnete Bio-Olivenöl „Oro del Desierto“(99 Punkte Flos Olei 2021). Diese goldgelbe Coupage mit einem feinen grünen Schimmer ist eine sorgfältig aufeinander abgestimmte Selektion aus Arbequina (20%), Hojiblanca (20%) und Picual (60%). Die Ernte erfolgt Mitte bis Ende November. In dem feinen und komplexen Aroma befinden sich Noten von Tomaten, Bananen, Sellerie, Äpfeln, Basilikum, Minze und Petersilie. Eine ausgeprägte Edelbitterkeit und eine pikante Würze sind präsent. Mehrfach erzielte Oro del Desierto mit einem Wert von 0,07 Prozent auch den niedrigsten Säuregehalt Andalusiens.

Die Öle von Oro del Desierto. Foto: Carola Faber
Die Öle von Oro del Desierto. Foto: Carola Faber

Tipp: In der restaurierten Olivenmühle Los Albardinales befinden sich auch ein Museum und ein Restaurant. Gelb getünchte Wände, Terracottaböden und Holzmöbel zieren das gemütliche Restaurant in dem historischen Gebäude von 1925. An einer langen Tafel vor dem offenen Kamin werden traditionelle Gerichte mit einem Schwerpunkt auf saisonalen und biologischen Produkten serviert.


Informationen: 

Oro del Desierto, www.orodeldesierto.com 

Fotos: Carola Faber

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