Einzigartig ist sie, die Lage des Lough Erne Resorts: Es befindet sich in der traumhaften Landschaft der Seenplatte des County Fermanagh, in einer Atmosphäre der totalen Abgeschiedenheit. Es ist eine Gegend, die mit ihrer Schönheit eine einzigartige Ruhe ausstrahlt. Auf einer knapp 250 Hektar großen Halbinsel inmitten zweier Seen (keltisch Lough), zwischen Castle Hume Lough und dem Lower Lough Erne entstand nicht nur 2007 das einzige 5-Sterne-Hotel außerhalb der Hauptstadt Belfast, sondern 2009 wurde auch noch der Faldo-Platz eröffnet, einer der spektakulärsten Irlands, in einer Lage, die auf der Welt einmalig sein dürfte.
Insgesamt wurden rund 30 Millionen Pfund in dieses Projekt investiert. Das Resort mit dem Luxushotel, einem Thai-Spa und drei Restaurants liegt dazu nur 90 Minuten von Belfast und nur zwei Autostunden von Flughafen Dublin entfernt ganz in der Nähe der Kleinstadt Enniskillen.
Am 22. Juli 2009 wurden Padraig Harrington, nach seinen drei Major-Siegen 2007 und 2008 ein Superstar auf der gesamten „Grünen Insel“, und das damals zwanzig Jahre alte Supertalent Rory McIlroy, der in Dubai auf der European Tour seinen ersten Sieg gefeiert hatte, für die Übertragung mit Wasserflugzeugen ins Resort und von dort zum ersten Abschlag befördert – und das obwohl die beiden schon im Resort logierten und eine Proberunde auf dem Platz gespielt hatten. Die beiden Profis traten in einem Zählspiel vor 7000 Fans gegeneinander an, ein Wettkampf, den die Irish Times als „Duel on the Lough“ beschrieb.
McIlroy, damals noch ein Lockenkopf, gelang eine bogeyfreie Runde von 68 Schlägen (4 unter Par), bis heute der Platzrekord. Der junge Mann aus Holywood, einem Vorort von Belfast, kassierte dafür den Siegespreis von 200.000 Dollar. Der damals 37 Jahre alte Ire Harrington benötigte 70 Schläge und musste sich mit 100.000 Dollar begnügen. Doch auch der Verlierer lobte den Platz in den höchsten Tönen: „Dieser Platz ist gut genug, um ein Turnier auf der European Tour auszurichten. Mehr kann man sich nicht mehr wünschen, weder beim Zustand noch beim Stil des Platzes. Das Resort hat nicht nur einen großartigen Platz, sondern mit dem Hotel auch eine fantastische Ausstattung. Es ist einfach ideal.“
Auch McIlroy schwärmte natürlich vom Platz, doch das war nicht verwunderlich, diente er doch von 2009 bis 2011 für das Lough Erne Resort als „Playing Pro“ und besaß im Golf Village eines der Häuser, in denen er mit seinen Eltern einige Male ein paar Tage entspannte. Auch „Rors“, wie ihn die Kollegen nennen, setzte sich dafür ein, dass die European Tour eines Tages auf diesem spektakulären Parkland Course zu Gast sein würde. Aber dazu kam es leider nie. Die European Tour hatte zwar verkündet, 2017 die Irish Open dort auszutragen. Doch im April 2016 verlegte die Tour dieses Traditionsturnier auf den Strand Course von Portstewart, einen Links Course in Nordirland.
Dass von der US-Firma TRU Hotels and Resort geführte Management musste damit zwar auf die beste PR verzichten, aber mittlerweile ist das Lough Erne Resort längst kein Geheimtipp mehr. Das liegt vor allem am Faldo Course. Die ersten vier Fairways schlängeln sich durch eine Waldung, danach geht es immer wieder entlang der Ufer der beiden Seen, so dass permanent Wasser ins Spiel kommt. Exakt sind es 14 Spielbahnen, an denen man den Ball im Nass versenken kann – und das fängt direkt am ersten Loch an.
Dazu kann man nicht nur traumhafte Drives von erhöhten Abschlägen schlagen, sondern auch immer wieder den Blick über die mit 365 Inseln gespickten Seen schweifen lassen. Nach der Runde weiß man gar nicht, welches Loch man denn als Signature Hole bezeichnen soll. Vielleicht das 5. Loch, ein Par 3, bei dem schon der Abschlag übers Wasser geht, und es dann gilt, ein Grün zu treffen, das zu 50 Prozent von Wasser umgeben ist. Nachdem man sich im Halfway House eine kurze Pause gegönnt hat, wartet das 10. Loch, ein kurzes Par 4, mit dem Grün auf einer vom Lower Lough Erne umgebenen Halbinsel.
Oder das 16. Loch, ein Par 5 an dem man unbedingt auf das Championship-Tee gehen sollte, denn der Blick über die Schlusslöcher und das Hotel mit seinen 25 Lodges und ist einfach atemberaubend. Und zum Abschluss wartet noch ein Höhepunkt, aber auch eine Nervenprobe der Extra-Klasse: ein von den Championship-Abschlägen 224 Yards (205 m) langes Par-3-Loch, bei dem man den Ball mit einem Schlag über das Castle Hume Lough befördern muss – und das vor der Luxus-Terrasse des Hotels. Aber keine Angst: Auch wenn der Platz mit 6684 Metern selbst für die Besten der Welt ein echter Test ist, so ist der dennoch auch für Hobbygolfer spielbar, vorausgesetzt man wählt unter den insgesamt fünf Abschlägen pro Loch den richtigen aus.
Die 18 Löcher des Faldo-Platzes sind das Herzstück des Lough Erne Golf Resort, aber nicht der einzige Golfplatz. Das Resort verfügt mit dem 1989 eröffneten und 1992 auf 18 Löcher ausgebauten Castle Hume Course über einen zweiten Platz. Dieser klassische Parklandplatz auf Moorland ist mit 5932 Metern von den Meisterschafts-Abschlägen deutlich kürzer, aber dafür sind die Fairways breiter und die Grüns nicht so stark onduliert.
Allerdings gibt es auf diesem Platz auch einige Wasserhindernisse, 30 Bunker und rund 7000 Bäume. Auch auf diesem Par-70-Kurs ist das 18. Loch ein echter Test und eine Nervenprobe. Obwohl es nur 331 Yards lang ist, gilt es, die von zwei Teichen eingerahmte „Landing Zone“ zu treffen. Der Platz, der sich ebenfalls in einem hervorragenden Pflegezustand befindet und auf dem schon mehrfach die irische PGA Championship ausgetragen wurde, ist eine reizvolle Alternative zu dem modernen Layout des Faldo-Platzes, ideal, um sich auf die große Herausforderung von Faldos Meisterwerk einzustimmen. Aber auch wer noch mehr golferische Abwechslung sucht, muss nicht allzu weit fahren. Vorzügliche Links Courses wie der Donegal Golf Club in Murvagh (45 Min.) oder der County Sligo Golf Club in Rosses Point (70 Min.) sind zwar nicht zum Greifen nah, bieten sich aber für einen Tagesausflug in die Republik Irland an.
In der nunmehr 17 Jahre langen Geschichte waren Gäste vom Lough Erne Resort nicht nur vom Golf begeistert. Mit drei Restaurants, das Catalina Restaurant, die Blaney Bar und der Loughside Grill, finden nicht nur Golfer ein umfangreiches Speiseangebot. Das Catalina Restaurant wurde 2019 als „Best Place to Eat“ in Nordirland ausgezeichnet und gehört auch heute als 5-Star-Dining in allen Bewertungen zur absoluten Spitze.
Das Team um Küchenchef Stephen Holland zeichnet vor allem die Liebe zu lokalen Produkten aus. Ob es darum geht, die erlesensten Stücke für den Loughside Grill auszuwählen, klassische irische Gerichte in der Blaney Bar neu zu erfinden oder die Lieblingsgerichte von Feinschmeckern im Catalina Restaurant zu einer hohen Kunst zu erheben – im Lough Erne finden Gäste mehr als nur einen Hauch von Tradition und eine vorzügliche irische Küche.
Da auch das Thai Spa – besonders zu empfehlen ist die Thai Massage von ausgebildeten, aus Thailand stammenden Therapeuten – zu den Top Ten der Insel zählt, bleibt nach dem Besuch ein Fazit: Im Lough Erne Resort ist alles First Class, egal ob Golf, Speisen oder Entspannung, ganz wie es sich für ein 5-Star-Golf-Resort gehört.
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Fotos: Lough Erne Resort