Eine nicht unbedeutende Menge an Touristen erreicht die Insel mit den zahlreichen Kreuzfahrtschiffen, die kreuz und quer durch die Karibik fahren und oftmals natürlich auch in Curaçao einen Zwischenstopp einlegen. Alle großen Schifffahrtsgesellschaften steuern einen der beiden Cruise Terminals Curaçaos an. Und wie in den meisten Destinationen, in denen die Cruise ships anlegen, strömen mit einem Schlag tausende Touristen an Land.
Willemstad am Südwestufer der Insel ist mittlerweile auf den Tourismus mehr als gut eingestellt. War es in den 1920er Jahren noch die Verarbeitung von Erdöl, ist seit den 1960er Jahren der Tourismus das Zugpferd für die Insel – auch, und gerade in der Hauptstadt. 2021 lagen die Touristenzahlen bei 1,8 pro Einwohner, gleichbedeutend mit etwa 265.000 Urlaubern. Dabei erwirtschaftete Curaçao fast 400 Millionen Euro, was in etwa 14 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entspricht. Die Zahlen steigen seit der Pandemie wieder an, man erhofft sich auf der Insel, dass das Niveau von 2019 (ca. 1,2 Millionen Touristen / 630 Millionen Euro) bald wieder erreicht wird.
Über die Brücke
Viele Touristen starten ihren Rundgang durch Willemstad auf der Westseite der Stadt. Von dort erblickt man die bunten Fassaden der Häuser, die sich mittlerweile als eine Art Wahrzeichen im Kopf der meisten Menschen manifestiert haben. Tatsächlich sind die Häuser der Stadt bereits seit 1816 allesamt farbig. Grund dafür war eine Verordnung des damaligen Gouverneurs Albert Kikkert, der helle Fassaden als Grund seiner durch die daran reflektierenden Sonnenstrahlen bestehenden Migräne ausmachte. Wie sich später herausstellte, ein fadenscheiniger Grund: als Anteilseigner der einzigen Farbenfabrik auf der Insel war es einfach ein lukratives Geschäft für ihn.
Nun gut, das ist Geschichte. Allerdings haben sich die Bewohner die Farbenvielfalt an den Häusern bis heute bewahrt, was dem Stadtbild somit seinen ganz eigenen Charme verleiht. Weiter geht es von der Westseite hinüber über die Königin-Emma-Brücke, hinein in das Zentrum der Stadt.
Vorbei geht es an einer Vielzahl von Cafés und Restaurants. Das älteste Gebäude auf der Insel direkt an der Hafeneinfahrt ist das Fort Amsterdam im Stadtviertel Punda und enthält heute das Parlament, das Ministerium, eine Kirche und ein Museum. Seit 1997 gehört das Gebäude zum Weltkulturerbe der UNESCO. Gleich in der Nähe ist auch schon die beste Shopping-Adresse. Viele Märkte und Boutiquen locken die Touristen an, das vielleicht bekannteste Geschäft ist die Parfümerie Penha, welche hier ihr Stammhaus hat.
An dem kleinen Hafen gibt es nicht nur verschiedene kleine Obststände mit Händlern, die farbenfroh ihre Waren an den Mann bringen wollen, auch Fischer haben dort mit ihren kleinen Booten festgemacht. Kurios: der ausgenommene Fisch wird in der Sonne getrocknet – direkt auf den Kaimauern.
Und fast egal wo man sich in der Stadt aufhält, es ist ein Eintauchen in die Geschichte, man fühlt sich in vergangene Zeiten zurückversetzt. Die Kolonialhäuser versprühen den Odem der Geschichte, wirken interessant – und ein hübsches Fotomotiv sind sie ohnehin.
Die Architektur der Insel ist ein Mix aus spanischer, portugiesischer und niederländischer Bauweise. Die Satteldächer und kunstvollen Fassaden sind ein Spiegel der niederländischen Baukultur, in den historischen Vierteln Punda, Otrobanda, Scharloo und Pietermaai ist aber die architektonische Vielfalt durchaus ein bunter Mix vieler Stile.
Einen Stopp sollten interessierte Likör-Liebhaber in der Brennerei für Curaçao-Likör einlegen, welche im Landhuis Chobolobo weiter im Osten der Stadt zu besichtigen ist. In dem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert wird der berühmte Curaçao Likör in verschiedenen Farben hergestellt…
Informationen:
Sandals Royal Curaçao: www.sandals.com/royal-curacao
Fotos: Michael Schabacker, Sandals Royal Curaçao