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Idrosee: Freizeit, Kultur und Kulinarik jenseits des Gardasees (Teil 2)

Wie im ersten Teil der Reportage beschrieben, bietet der See die Möglichkeit sich auf dem ca. zehn Kilometer langen See mit den angrenzenden Bergen mehr als ausreichen auszupowern. Und für wen das noch nicht ausreichend ist, der sollte sich auf den Weg machen und südlich vom See im Outdoor Park „Parco delle Fucine“ in Castro einen Zwischenstopp einlegen.

Denn hier wird nicht nur für Groß und Klein ein Naturerlebnis präsentiert, vielmehr kann der ein oder andere Besucher seine Grenzen kennenlernen. In einem wunderschönen Tal inmitten einer Waldlandschaft, fordern Wanderwege, Bäche, Wasserfälle, Tibetische Brücken, Kletterwände, Ziplines und überhängende Felsen über Schluchten einen Balanceakt zwischen Ausdauer, Mut und Abenteuerlust.

Klettern im Parco delle Fucine: Kletterstiege für alle Schwierigkeitsgrade. Foto: Michael Schabacker
Klettern im Parco delle Fucine: Kletterstiege für alle Schwierigkeitsgrade. Foto: Michael Schabacker

Zwei Ziplines stehen zur Verfügung

Etwa 15 Kilometer von Lemprato (im Süden des Idrosses gelegen) entfernt, erreicht man mit dem Auto den „Parco delle Fucine“ (freier Eintritt!) nach ca. 20 Minuten. Ein kostenloser Parkplatz ist direkt am Park, nur wenige Meter von dort befindet sich das kleine Infohäuschen (hier kann Sicherheitsausrüstung gemietet werden) nebst kleiner Gastronomie. Und eben dort befindet sich auch der Geländeplan, der Aufklärung über das gesamte Areal gibt. Zwei Ziplines stehen zur Verfügung, die mit bis zu 80 km/h über Baumwipfel direkt über den Picknickbereich mit kleinem See führen.

Mehr als 35 Kilometer bieten die Rad- und Wanderwege, leiten vorbei an dem Wasserfall „Pisot“, „Pos de l’Acqé“ und „Pisarì del Cociarì“. Ein Naturspektakel, das direkt durch die Wälder und vorbei an einmaligen Aussichtspunkten führt. So geht es durch ein Tal vorbei an alten Schmieden, Überreste alter wasserangetriebener Hämmer sind Zeugen inmitten der einmaligen Natur des Parks: Bereits um 1600 gab es 35 Werkstätten in der Gemeinde Casto und im Halo-Tal, die Eisen verarbeiteten!

Hinüber über eine Schlucht und die Tibetanische Brücke in 35 Metern Höhe. Foto: Michael Schabacker
Hinüber über eine Schlucht und die Tibetanische Brücke in 35 Metern Höhe. Foto: Michael Schabacker

„Tibetanische Brücke“: in 35 Metern Höhe

Ein weiterer Höhepunkt neben den Ziplines dürften die zahlreichen Kletterstiege sein. Und hier gibt es eine große Unterteilung in die diversen Schwierigkeitsgrade. Von steil hinaufführenden Klettermöglichkeiten bis hin zu der spannenden Tour entlang eines Flusses: die Auswahl ist gigantisch!

Die vielleicht spannendste Tour geht über die „Tibetanische Brücke“ in einer Höhe von 35 Metern über einer 460 Meter langen Schlucht. Die Brücke passierend, geht es noch ca. 50 Meter eine Steilwand entlang. Eine gute Ausrüstung sollte für die Tour entlang des Flusses und an der Steilwand schon vorhanden sein!

Zehn Minuten vom Parco delle Fucine entfernt: Ausblick vom Agriturismo Le Cole. Foto: Michael Schabacker
Zehn Minuten vom Parco delle Fucine entfernt: Ausblick vom Agriturismo Le Cole. Foto: Michael Schabacker

Nach der einen oder anderen Steigwand, ausgedehnter Radtour oder einer kräftezehrenden Wanderung, bietet sich ein Mittagessen an. Natürlich gibt es in der Region viele Möglichkeiten, sich den italienischen Speisen hinzugeben. Aber wenn es etwas Typisches der Region sein soll, ist die kurze Fahrt in das Agriturismo Le Cole von Jacopo Fonatana in Casto zu empfehlen. Für 25 bis 45 Euro kann hier richtig geschlemmt werden. Lombardische und Norditalienische Spezialitäten stehen auf der Karte, viele Produkte sind aus der eigenen Produktion.

Dieser Agriturismo ist alles andere als luxuriös, ist aber eben typisch regional und die Eigentümer sind äußerst herzlich. Auf die Fahne hat sich der kleine Betrieb die Produktion von Käse- und Wurstwaren geschrieben. So gibt es diverse Platten mit frischen Produkten, Gemüse und auch den einen oder anderen lokalen Wein.

Neben Wurst- und Käseprodukten landet auch frisches Gemüse auf dem Tisch. Foto: Michael Schabacker
Neben Wurst- und Käseprodukten landet auch frisches Gemüse auf dem Tisch. Foto: Michael Schabacker

Tipp:

Ein weiterer Ausflugstipp jenseits des Idrosees ist nordöstlich vom Gewässer zu finden. Das Städtchen Borgolino ist ein Dorf mit diversen mittelalterlichen Bauten, war einst sogar Grenzort der italienisch-österreichischen Grenze. Die Straßen im Ort sind eng, sehenswert ist die barocke, römisch-katholische Pfarrkirche San Giorgio von 1636 (drittgrößte Kirche der Provinz Brescia, auch: „Kathedrale im Gebirge“).

Fotos: Michael Schabacker

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