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Haste Töne?

Vorneweg: Wo gibt es eigentlich ein Museum, dass beinahe täglich Konzerte veranstaltet? Zu dem Weltstar wie Candy Dulfer anreisen, oder aber auch Bands aus dem World Music Metier sich die Klinke in die Hand geben!? Tatsächlich ist das „MIM“ in Scottsdale ein solcher Ort. Doch der eigentliche Fokus des Museums liegt natürlich in der Präsentation und Aufarbeitung der Geschichte sämtlicher Musikinstrumente der Welt. 

Voodoo-Gitarre mit Hahnenfuß

Über mehrere Ebenen verteilt wandeln hier die Besucher durch ein Füllhorn traditionellen Musik-Wissens. Und natürlich kommt auch das eine oder andere gesellschaftliche und weltpolitische Ereignis in die Vitrinen. So zum Beispiel mit der „Voodoo guitar“, die, klassischerweise, aus New Orleans kommend während des Wirbelsturms Katrina beschädigt wurde und nun restauriert hier zu sehen ist. Verschiedenste okkulte Verzierungen wie zum Beispiel Kristalle und ein Hahnenfuß reihen sich ein mit der Darstellung der heraldischen Lilie der Stadt New Orleans. 

Verschiedenste okkulte Verzierungen und ein Hahnenfuß auf der „Voodoo guitar“. Foto: Michael Schabacker
Verschiedenste okkulte Verzierungen und ein Hahnenfuß auf der „Voodoo guitar“. Foto: Michael Schabacker

Nur wenige Meter entfernt kann man einen „Octobasse“ des Unternehmers Jean-Baptiste Vuillaume bestaunen. Das im Jahr 1849 erbaute Instrument ist so groß, dass es nur mit einer angefügten Treppeneinheit gespielt werden kann. Ein Mechanismus drückt die Saiten auf den Hals, das hier ausgestellte Objekt ist das einzig spielbare in der westlichen Hemisphäre.

Viele originell gebaute Instrumente wie eine Violine aus einem Kanister oder auch Trommeln aus Afrika sind in den verschiedenen Räumen zu sehen. Besonders ist sicher eine Ibanez Gitarre, die drei Hälse mit insgesamt 24 Saiten vorweisen kann. Dies „triple-neck“ wurde 1993 in Kalifornien gefertigt und ist ein ehemals gespieltes Instrument von Steve Vai, dem Gitarristen der Frank Zappa Band.

Steve Vais Ibanez triple-neck von 1993. Foto: Michael Schabacker
Steve Vais Ibanez triple-neck von 1993. Foto: Michael Schabacker

Die original Gitarre von Carlos Santana passierend, kommt man zu mehreren absoluten Prunkstücken der Sammlung. Ein Kent Bass von 1967 wurde von Carly Barrett ab 1969 gespielt. Die Bass-Ikone des Reggaes war der herausragende Mann in der Rhythmus-Sektion von Bob Marley and the Wailers.

Aber was wäre Amerika ohne die Rock´n Roll Ikone schlechthin? Elvis ist hier natürlich auch vertreten – und dies mit zwei Instrumenten aus seiner Anfangszeit. Zum einen ist hier die Gibson J-200 zu bewundern, die Elvis 1968 bei verschiedenen Fernsehproduktionen nutzte. Ein Instrument aus dem Jahre 1960 mit schier unschätzbarem Wert.

Gleich daneben ein eher ungewöhnliches Instrument für Elvis, der Kult-Bass schlechthin: ein Fender Precision von 1964 aus Fullerton, Kalifornien. Dieses einmalige Objekt nutzte Elvis in seinem Haus in Bel Air. Überliefert ist, dass Elvis dieses Instrument spielte, als Paul McCartney ihn am 25. August 1965 besuchte. Der Bass ist ein Leihstück der Graceland Archives. 

Prism Gitarre von Al Di Meola. Foto: Michael Schabacker
Prism Gitarre von Al Di Meola. Foto: Michael Schabacker

Ein paar Meter weiter steht eine Gitarre von Al Di Meola, der US-amerikanischen Ikone des Fusion- und Jazzspiels. Es ließen sich hier noch dutzende Musikinstrumente aufzählen, die im MIM zu betrachten sind. Das Museum in Scottsdale ist ein Muss für jeden Musiker – keine Frage!    


Informationen:

Musical Instrument Museum: www.mim.org

Scottsdale: www.experiencescottsdale.com

Fotos: Michael Schabacker

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