Zu den prominenten Kunden Frescobaldis zählten der englische König Heinrich VIII. (1491-1547), Cosimo III. de’ Medici (1642–1723) und die wohlhabende Fugger-Kaufmannsfamilie in Augsburg. Der renommierte Maler und Bildhauer Michelangelo Buonarroti (1475-1564) soll Kunstwerke gegen Wein getauscht haben. Im 16. Jahrhundert wurden die Frescobaldis in den Adelsstand erhoben.
Heute zählt das Familienunternehmen, das auf eine ausgewogene Kombination aus Tradition und Innovation setzt, zu den führenden Weinproduzenten in der Toskana. Dies verdankt es nicht nur seiner jahrhundertealten Erfahrung, sondern vor allem einem ausgeprägten Gespür für das harmonische Zusammenspiel von Terroir, Rebsorte und der Vision des Winzers. Die wunderschönen Frescobaldi-Weingüter in der Toskana, darunter Castello Pomino, Castello Nipozzano, Tenuta Perano, Tenuta Castiglioni, Tenuta CastelGiocondo, Tenuta Ammiraglia, Remole, Tenuta Calimaia und Gorgona, verfügen alle über einen einzigartigen Charakter und werden eigenständig geführt. Dies erklärt die vielfältigen Stile ihrer Weine, die allesamt höchste Qualitätsansprüche erfüllen, aber gleichzeitig individuell geprägt sind.
Tenuta Caste lGiocondo – Seelenfrieden
Wer den Panoramablick von der Tenuta Castel Giocondo in Montalcino genießt, wird unweigerlich so etwas wie Seelenfrieden spüren. Erst nach einem traumhaften Sonnenuntergang sind am Horizont der weich geschwungenen, endlos scheinenden Hügellandschaft in der Ferne funkelnde Lichter kleiner Orte zu erkennen. Das Anwesen, gelegen zwischen 300 und 450 Metern über dem Meeresspiegel, erstreckt sich über eine Fläche von 815 Hektar, von denen 235 Hektar mit Rebstöcken bepflanzt sind. Castel Giocondo, das 1989 von der Familie Frescobaldi erworben wurde, gehört zu den wenigen Orten, an denen im frühen 18. Jahrhundert einer der ersten Brunello di Montalcino Weine hergestellt wurde. Die Weinberge genießen ideale Bedingungen für den Sangiovese-Anbau, darunter eine Höhenlage um die 300 Meter, eine sonnige Südwestausrichtung sowie gut entwässerte Böden.
Der empathische Önologe Davide Bozzon leistet hervorragende Arbeit, denn alle Weine zeichnen sich unter anderem durch Charakterstärke aus. „Diese Ernte war sehr gut. Es werden ausbalancierte Weine mit einem feinen Säurespiel“, bestätigt der Fachmann, der seit 2019 für Frescobaldi arbeitet. Zu den Spitzenweinen gehört der Ripe al Convento di Castel Giocondo Brunello di Montalcino Riserva DOCG 2017. Er entstand aus Reben, die in Höhen zwischen 350 und 450 Metern wachsen. Dieser Wein, hergestellt aus handgelesenen Sangiovese-Trauben, besticht durch seine Tiefe, Struktur und einen außergewöhnlich langen Abgang. Ebenso beeindruckend ist der aromatische Lamaione Toscana IGT 2019 mit einer dichten Struktur und geschmeidig integrierten Tanninen. Der reinsortige Merlot reifte 24 Monate in Barrique-Fässern, bevor er weitere zwölf Monate auf der Flasche verbrachte. Ein weiteres Aushängeschild der Tenuta ist der Castel Giocondo Brunello di Montalcino DOCG, sowohl in den Jahrgängen 2015 als auch 2018, die sich durch ihre Finesse, Eleganz, Harmonie und intensive Aromen auszeichnen – ein wahres Spiegelbild der lehmigen, sandigen und charakteristischen Galestro-Böden der Region. Auch der kräftige und ausgewogene Campo ai Sassi Rosso di Montalcino DOC 2022, ein reinsortiger Sangiovese, zählt zu den frischen, komplexen Weinen.
Castello Pomino – ein Juwel
Castello Pomino, ein Juwel etwa 35 Kilometer östlich von Florenz, bezaubert mit seiner Eleganz und einem Hauch von Anmut. Das Schloss liegt malerisch eingebettet an den Rändern des Apennin, umgeben von Weinbergen, die sich bis zu 700 Meter über dem Meeresspiegel erstrecken und sich zwischen majestätischen Mammutbäumen, Tannen und Kastanien erstrecken.
Diese 108 Hektar Weinberge erstrecken sich über Höhenlagen von 400 bis 750 Metern, und die reichliche Sonneneinstrahlung in diesem Gebiet macht es zu einem idealen Ort für die Produktion von Weißweinen. Die Geschichte von Castello Pomino reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück und zeichnet sich von Anfang an durch seine herausragende Lage aus. Bereits im Jahr 1716 entdeckte Cosimo III de‘ Medici Pomino als eine der besten Weinbauregionen der Toskana. Und im Jahr 1855 erkannte Leonia degli Albizi, die Frau von Angiolo Frescobaldi, das ungenutzte Potenzial der Region für den Anbau von damals noch unbekannten Rebsorten wie Chardonnay, Pinot Nero und Pinot Bianco. Dies markierte einen bedeutenden Wendepunkt in der Weinproduktion von Castello Pomino.
Schließlich erhielt das Land von Pomini, aus dem elegante Weine von großer Persönlichkeit hergestellt werden, im Jahr 1983 seine eigene Herkunftsbezeichnung „Pomino DOC“. Der herausragende Wein des Castello ist der frische und cremige Benefizio Riserva Pomino Bianco Riserva DOC, ein Chardonnay von höchster Qualität. „Mit seiner subtilen Finesse ist er mein absoluter Lieblingswein. Es genügt fast schon, wenn ich am Glas rieche. Für mich ist es ein Meditationswein“, schwärmt Önologin Camilla Tanini. Zu den qualitativ sehr hochwertigen Weinen gesellen sich der Pomino Pinot Nero DOC, der Pomino Bianco DOC und der Pomino Vinsanto DOC, ein außergewöhnlich fruchtbetonter und samtiger Dessertwein.
Seit 2011 wird auf Pomino auch der Leonia Pomino Brut Pomino DOC – Metodo Classico – Brut Millesimato hergestellt. Dazu gesellt sich im gleichen Jahr ein weiterer Wein, von dem nur eine sehr limitierte Flaschenzahl hergestellt wird: der Leonia Pomino Rosè DOC – Metodo Classico – Brut Millesimato, aus 100% Pinot Nero – ein exzellenter Schaumwein.
Castello Nipozzano – 1000 Jahre Geschichte
Gerade im 1000 Jahre alten Castello Nipozzano, einem der repräsentativsten Landgüter der Familie Frescobaldi, wird die Schönheit, Eleganz und Essenz der Renaissance besonders deutlich. Die Toskana ist vom Hauch der Ewigkeit umgeben, der die Generationen der Familie Frescobaldi inspiriert hat und der heute integraler Bestandteil der Weinberge ist.
Die Weinberge des Castello Nipozzano, etwa 25 Kilometer östlich von Florenz, erstrecken sich auf 300 Hektar an der bergigen Seite gegenüber des Arno-Tals. Auf dem Landgut wird auch die über die Jahrhunderte angesammelte Kollektion der Familiengeschichte bewahrt. Erste Eintragungen zur Qualität des Weines von Castello Nipozzano gehen auf die Renaissance zurück, als auch große Künstler wie Donatello und Michelozzo dort Wein kauften.
Dank der perfekten Balance zwischen Höhenlage, Boden sowie frischem und luftigem Mikroklima, finden die verschiedenen Traubensorten hier die idealen Bedingungen für ein perfektes Wachstum. Somit ist es möglich, einen Wein mit harmonischem Charakter und langer Lebenszeit herzustellen. Castello Nipozzano erstreckt sich über Weinberge, die hauptsächlich dem Anbau des Sangiovese gewidmet sind. Die Weine repräsentieren verschiede Ausdrucksformen dieser Rebsorte.
Die Toskana wird von einem zeitlosen Geist umgeben, der die Generationen der Frescobaldi-Familie inspiriert hat und heute untrennbar mit den Weinbergen verbunden ist. Die Weinberge von Castello Nipozzano, etwa 25 Kilometer östlich von Florenz gelegen, erstrecken sich über 300 Hektar entlang der bewaldeten Hügelseite des Arno-Tals. Im Castello wird auch ein Teil der über Jahrhunderte angesammelten Familiengeschichte aufbewahrt. Dank der perfekten Kombination aus Höhenlage, Bodenbeschaffenheit und dem frischen, luftigen Mikroklima finden die verschiedenen Rebsorten hier optimale Wachstumsbedingungen. Dies ermöglicht die Herstellung von Weinen mit ausgewogenem Charakter und einer langen Lebensdauer. Neben Sangiovese werden dort die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot angebaut. Passend zur spannenden Historie des märchenhaften Anwesens zeigen auch die Weine Tiefe und Komplexität. So ein dichter, seidiger, geradezu verführerischer Montesodi Chianti Rufina DOCG. Frische, Eleganz und Komplexität sind im Mormoreto Toscana IGT zu vernehmen. Der Wein entstand aus den Trauben von einem einzigen Weinberg, auf dem Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot angebaut werden. Bemerkenswert durch die Harmonie zwischen fruchtigem Bukett und imposanter Fülle sind ebenfalls die körperreichen Weine mit dem Zusatz Riserva: ein komplexer Nipozzano Vecchie Viti Chianti Rufina Riserva DOCG sowie ein eleganter Nipozzano Chianti Rufina Riserva DOCG 2020.
Empfehlungen:
In der herrlichen Hügellandschaft um Montespertoli befindet sich die Tenuta di Castiglioni, das älteste Anwesen der Familie Frescobaldi. Ihr jüngster Rotwein, der Castiglioni Chianti, spiegelt die Anmut des Val di Pesa mit seinem warmen und trockenen Mikroklima wider. Zu den großen Rotweinen der Toskana zählt ein dichter, vollmundiger und zugleich frischer Tenuta Calimaia, Vino Nobile di Montepulciano 2020. Empfehlenswert sind außerdem die feinen Rosés, Tenuta Ammiraglia Alie 2022 sowie ein komplexer und intensiver Tenuta Ammiraglia Aurea Gran Rosè 2021. Schließlich mundet der facettenreiche Tenuta Perano Chianti Classico 2020, ein kraftvoller und nuancenreicher Tenuta Perano Chianti Classico Riserva 2020 sowie ein herrlicher Tenuta Perano Chianti Classico Gran Selezione Rialzi 2019 mit viel Charakter.
Tipps:
Alle traumhaft gelegenen Landgüter von Frescobaldi – Panoramablick inkludiert – sind von idealen Terroirs umgeben. Einige der Anwesen sind, nach Anmeldung, für Besucher und Verkostungen geöffnet. Zusätzlich bieten die Weingüter Castello Pomino, Castello Nipozzano, CastelGiocondo exklusive Übernachtungsmöglichkeiten.
In Florenz befindet sich in zentraler Lage an der schmucken Piazza Signoria das hervorragende Ristorante Frescobal di Firenze. Dort wird toskanische Küche mit modernen Finessen zubereitet – ein besonders genussvolles Erlebnis in Verbindung mit den Weinen von Frescobaldi.
Einen fantastischen Panoramablick können die Gäste in der Enoteca il Quartino in Pelago erleben – eine weitere Topadresse für kulinarische Hochgenüsse.
Fotos: Carola Faber