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Eleganz triumphiert trotz komplexen Jahrgangs

Die Präsentation des „Giorgio Primo” ist für den gebürtigen Neapolitaner auch ein Zeichen der Kontinuität seiner Denk- und Arbeitsphilosophie, welche die önologische Geschichte des Weinguts prägt und seinem „französischen Stil mit internationalem Geist” entspricht. Schon die Edition des Giorgio Primo 2019 war ein Riesenerfolg, die internationale Weinkritik vergab bis zu 99 Punkte (Falstaff) auf der 100-Punkte-Skala. 

Und diesem neuen Jahrgang dürften ähnlich hohe, wenn nicht höchste Bewertungen zufließen – dies trotz eines durchaus schwierigen, komplexen Weinjahres 2020. Denn der Giorgio Primo 2020 bringt die ganze Erfahrung, die Giampaolo Motta und sein Team im Laufe der Zeit gesammelt haben, ins Glas. „Das Ergebnis ist ein Wein“, so Giampaolo Motta, „mit großem Entwicklungspotenzial, ausgewogen und raffiniert, der von unserer Liebe zu einem Land erzählt, das uns aufgenommen hat und uns jedes Jahr neue Emotionen schenkt.“

Giampaolo Motta: „Wein, der von unserer Liebe zu einem Land erzählt...”. Foto: Tenuta La Massa
Giampaolo Motta: „Wein, der von unserer Liebe zu einem Land erzählt...”. Foto: Tenuta La Massa

45 Hektar umfasst sein Weingut im Herzen des Chianti-Classico-Gebietes, das schon vom 16. bis 18. Jahrhundert mit exzellenten Weinen und Olivenölen für Furore sorgte, als es als „Podere La Massa” erst der Kurie von Fiesole, dann einem Hospital in Florenz gehörte. Aber erst Giampaolo Motta machte sich ab 2002 daran, die exakte Beschaffenheit der Böden zu eruieren, das beste jeweilige Terroir für die von ihm neu gepflanzten Rebsorten zu bestimmen und so den Grundstein für die sich dann anschließenden besonderen Erfolge zu legen. 

Wein wird heute auf La Massa auf 27 Hektar in südwestlicher Lage ausgerichteten Weinbergen in Höhen von 315 bis 460 Metern über dem Meeresspiegel gehegt und gepflegt. Denn es sind die schiefer- und lehmhaltigen, reich mit Gallestro verwöhnten Böden und natürlich das nun über die Jahre angesammelte Wissen um jedwede klimatische Besonderheit, die laut Giampaolo Motta letztlich den Charakter seiner aktuell drei produzierten höchst eleganten Weine ausmachen. 

Und natürlich gehört auch zu Giampaolo Mottas Weinphilosophie, allerhöchstes Augenmerk darauf zu verwenden, möglichst nur sehr wenige Eingriffe anzuwenden, um dem vollendenden Werk der Natur freien Lauf zu lassen. Dazu zählt beim „Grand Vin” der Cuvée „Giorgio Primo” auch, dass dieser Bordeaux-Blend jährlich in etwas anderer, jeweils modifizierter Zusammensetzung entsteht. 

Barriques im Keller des Weinguts. Foto: Tenuta La Massa
Barriques im Keller des Weinguts. Foto: Tenuta La Massa

Auf die Herausforderung des komplexen Jahrgangs 2020 antwortete Motta auf brillante Weise, indem er den Anteil des Cabernet Sauvignon auf 75 % erhöhte, während der Merlot-Anteil auf 15 % reduziert wurde. Die 10 % Petit Verdot hingegen stärken wie üblich die Struktur des 2007 erstmals edierten Spitzenweins.

Und es sind eben diese hochfeinen Tanninstrukturen des Cabernet Sauvignon, die den entstandenen hocheleganten Ausdruck des Weins garantieren. Dank dieser sorgfältigen „Feinjustierung”, vereint mit speziell entwickelten Weinbautechniken und defensiven Entscheidungen im Keller, gelang nach den mindestens 18 Monate Reifung in Fässern aus französischer Eiche eine perfekte Synthese zum „Grand Vin”.

Dabei war das Jahr 2020 für Motta und sein Team nicht einfach: Die letzte Phase der Ernte war durch kalte Temperaturen und anhaltende Regenfälle gekennzeichnet. Doch Giampaolos Interpretation des Wetters und seiner Reben führte zu einer Vinifikation, die darauf ausgerichtet war, Eleganz und Finesse des Cabernet Sauvignon in vollem Umfang zum Ausdruck zu bringen: „Entscheidungen im Keller, die garantierten, dass die Frucht und die Identität eines ebenso großzügigen wie komplexen Terroirs voll zum Ausdruck kamen“, betont er. „Die Klasse des Cabernet“, so Motta, „spiegelt eine dynamische polyphenolische Struktur wider, die eine olfaktorisch-gustatorische Tiefe vorantreibt, die in die Zukunft blickt.“

Mit Handarbeit zum Spitzenwein... Foto: Tenuta La Massa
Mit Handarbeit zum Spitzenwein... Foto: Tenuta La Massa

Die zwei weiteren Weine, die auf La Massa aus der reinen Interpretationskraft der Böden entstehen, sind der Gutswein „La Massa” und der „Carla 6”. Der „La Massa”, dessen Jahrgang 2020 mit 91 bis 94 und vom Wine Enthusiast mit sogar 96 Punkten prämiert wurde und der online für unter 30 Euro pro 0,75-l-Flasche im Angebot ist, bringt die raue Identität des Gebietes von Panzano zum Ausdruck, ohne auf ausdrucksstarke Persönlichkeit und Eleganz zu verzichten.

Dieser Blend ist eine Komposition aus Sangiovese (60 %), Cabernet Sauvignon (10 %) und Merlot (30 %). Höher noch als der „La Massa” ist der „Carla 6”, zu bewerten, ein von Motta und seinem Berater Stephane Derenouncourt entwickelter sortenreiner Sangiovese von der schwierigen Parzelle Nummer 6, der Tochter Carla gewidmet ist. Die 2019er Edition dieses in Tonneaux aus französischer Eiche reifenden Weins erhielt vom Falstaff satte 96 Punkte. Aber Flaggschiff ist und bleibt der „Giorgio Primo”, jene Hommage an Giampaolos Großvater, die Essenz des Weinguts darstellt. 

Allerdings hat dieser Wein mit langer Lagerfähigkeit folgerichtig seinen Preis. Der 2019er Jahrgang rangiert schon bei etwa 100 Euro pro 0,75-l-Flasche. Und auch der 2020er dürfte in diese fürstliche Preisregion vorstoßen.


Informationen:

Tenuta La Massa: www.lamassa.com

La Place de Bordeaux: www.bordeaux.com/de/Unser-Know-How/Ueberschrift/Handel

Fotos: Tenuta La Massa

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